Liebe Leserinnen und Leser,
neue Chancen bei und für Plug Power. Die Amerikaner haben am Donnerstag mit dem Einstieg um 3,9 % nach oben die Börsen zumindest freundlich eröffnet. Damit bestätigt sich, was in den vergangenen Tagen schon zu sehen war. Die Notierungen waren an fünf Tagen hintereinander vergleichsweise stark, am 17. September war es sogar um gut 5,9 % aufwärts gegangen.
Gute Nachrichten aus den USA?
Ein Hintergrund für die aktuelle Stimmung in den USA und um US-Aktien herum ist die Zinsdiskussion. Die Fed hat gestern als US-Zentralbank die Zinsen um 0,5 Punkte gesenkt. Das ist auch für Plug Power durchaus relevant.
Denn Wachstumsunternehmen, die noch dazu hoch verschuldet sind, die Kapital benötigen und die Aufträge suchen, sind auf günstiges Geld angewiesen. Die Investitionsvorhaben von Kunden hängen u.a. davon ab, wie günstig diese Darlehen erhalten oder wie wenig die Investitionen im Vergleich zu anderen Verwendungen kosten. Sprich: Niedrige Zinsen sind per se aus Kundensicht – auch dann, wenn der Staat selbst investiert – eine gute Hilfe für solche Unternehmen, wie Plug Power es ist.
Die niedrigen Zinsen helfen allerdings auch bei der Bewertung des Unternehmens theoretisch selbst. Denn: Plug Power wird in den kommenden Jahren, so die Hoffnung und auch Erwartung, höhere Einnahmen erzielen. Das bedeutet dann, dass die künftigen Erlöse oder auch Erträge des Unternehmens mit einem nun niedrigeren Zins diskontiert werden. Im Endeffekt werden die Bewertungsmodelle die künftigen Erträge und Erlöse aktuell mehr wert sein.
Diese Art von Bewertungsmodellen spielt zumindest für die Betrachtung durch die fundamental orientierten Analysten eine Rolle, auch bei Fonds und großen institutionellen Investoren dürfte ein Effekt zu sehen sein.
Ergo: Die Zinssenkungen sind bei Plug Power auch aus Bewertungssicht ein wichtiger Faktor.
Die Stimmung am Markt wird nun entscheidend sein
Allerdings sind gerade bei solch kleinen Unternehmen – der Marktwert beläuft sich aktuell auf ca. 1,9 Mrd. Dollar – vor allem die Stimmungsbilder am Markt entscheidend, wenn es um Zinsfragen geht.
Es sind zwei Richtungen denkbar: Der Markt lässt sich durch die große Zinssenkung um 0,5 Punkte verunsichern und hält dies für ein bedenkliches konjunkturelles Zeichen. Das scheint allerdings nach den ersten Werten am Donnerstag zumindest nicht wahrscheinlich zu sein.
Die zweite Richtung ist der Impuls, der nach Meinung des Marktes von solchen Entwicklungen ausgehen kann. Das heißt: Der Markt wird davon ausgehen, dass die Nachfrage nach Investitionsgütern zunimmt – und dass auch Aktienmärkte davon profitieren.
Der Aktie von Plug Power jedenfalls würde diese Stimmung, die gegenwärtig nach den Zinssenkungen zumindest plausibler ist, gut tun. Das Chartbild verrät und ordnet ein, wie die jüngsten Kursgewinne von fast 10 % in den fünf Sitzungen vor dem heutigen Donnerstag zu betrachten sind.
Plug Power Aktie Chart
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Das Bild zeigt direkt, dass zumindest um Plug Power herum noch immer Ausverkaufsstimmung herrscht. Im laufenden Jahr hat der Titel gut 56 % abgegeben. Das ist enorm viel, denn schon in den Jahren zuvor war die Aktie mehr oder weniger klar rasiert worden. Der Marktwert von ehedem mehr als 10 Mrd. Dollar ist ausgesprochen zusammengefallen.
Die charttechnische Diskussion zeigt, dass Plug Power selbst dann, wenn das Unternehmen die Marke von 2 Euro überwindet, noch Schwierigkeiten haben wird. Denn erst bei 3 Euro würde eine Mehrfachhürde im Sichtfeld sein. Aber: Die 2-Euro-Marke gilt zumindest aus kurzfristiger Sicht durchaus als bedeutend.
Doch auch die technische Situation ist noch immer unbefriedigend. Der GD100, der mittelfristige Trends einordnet, ist noch gut 15 % entfernt und verläuft in Höhe von gut 2,33 Euro. Deshalb ist das Trendbild trotz der jüngsten Kursgewinne noch immer relativ rot.
Das heißt: Die Zinssenkung in den USA sollte Plug Power und dem Markt für diese Art von Unternehmen helfen. Eine endgültige Entscheidung über den weiteren Verlauf des Trends ist damit jedoch bei weitem nicht in Sicht. Denn das Stimmungsbild bleibt schwach.
Was hilft: Aufträge, Aufträge, Aufträge
Aber immerhin gibt es nun Lichtblicke. Pl,ug Power hat zum Beispiel nun eine Order über sogenannte PEM-Elektrolyseure erhalten – es geht um eine Leistung im Umfang von 25 Megawatt. Der Auftrag kommt aus Spanien und soll dort für eine BP-Raffinerie die Produktion von grünem Wasserstoff untersützen.
Das ist wirtschaftlich wahrscheinlich noch nicht gravierend, als Zeichen dafür umso bedeutender: Die Dekarbonisierung in der EU, der Verzicht auf CO-2 auch durch grünen Wasserstoff als Speicher und Energieträger wird erst vorangetrieben. Plug Power hat auch Zugriff auf Aufträge in der EU.
Wahrscheinlich sind trotz der oben angesprochenen schwachen Gesamtlage Analysten aktuell davon überzeugt, dass der Wert von Plug Power sehr deutlich ansteigen kann.
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