Plug Power-Aktie: Mehr als 100 %

Liebe Leserinnen und Leser,

Plug Power ist am Donnerstag ebenso wie Unternehmen aus der Branche massiv nach unten gerutscht. Das US-Unternehmen verlor gleich -1,2 % und steht damit vor den Ruinen einer sehr schwachen Woche. Es sieht so aus, als sollte der Titel nicht mehr in seine Aufwärtsbewegung kommen – oder doch? Eine überraschende Prognose der Analysten kann bei Plug Power durchaus noch für Bewegung nach oben sorgen. Beobachter halten den Atem an: Eine derartig starke Kursprognose hätte wohl kaum jemand für möglich gehalten.

Plug Power: Es wird gravierender

Die Probleme am Ende dieser Woche sind auf die Schwierigkeiten in und mit der chinesischen Wirtschaft zurückzuführen. Die Sorgen im Reich der Mitte nehmen zu. Die Zinsen müssen aus der Sicht einiger Beobachter und Analysten weiter fallen, um die Wirtschaft weiter zu aktivieren. Allerdings sind die Chinesen kein Kunde für Plug Power, womit sich die Auswirkung nur indirekt einstellen kann.

Entscheidend ist die Stimmung. Die lässt bei Plug Power nun merklich nach. Die Notierungen sind aktuell innerhalb einer Zeitspanne von fünf Tagen um mehr als -19 % nach unten durchgesackt. Dies ist einer der größten und schwerwiegendsten Kursrückgänge in der jüngeren Geschichte. Plug Power ist damit seit Beginn des Jahres um nun – 30 % nach unten durchgereicht worden.

Beim bewegten Auf und Ab schimmerte immer wieder die Hoffnung durch, die US-Amerikaner könnten sich wirtschaftlich noch einmal besser erholen als gedacht. Die Notierungen haben seit Anfang Mai ausgehend von noch tieferen Punkten als aktuell einen Anlauf auf ca. 12 Euro genommen. Das ist beachtlich und ausgesprochen viel.

Warum? Weil Plug Power zuvor so massiv gesunken war. Die US-Amerikaner hatten zunächst Ende Januar vorzeitig ihre Jahresabschlusszahlen noch einmal per Ankündigung einkassiert. Dann ging es aus Sicht der Analysten und Beobachter vor allem deshalb weiter nach unten, weil auch die Zahlen zum 1. Quartal die Börse enttäuscht haben. Die Quittung: Ausgehend von einem Top bei insgesamt sogar über 15 Euro in den Spitzenkursen dieses Jahres setzte die Aktie zur Talfahrt an.

Konkurrent Nel ASA aus Norwegen konnte zwischenzeitlich indes sogar bessere Nachrichten zu den Quartalszahlen am Markt platzieren. Im Ergebnis dann hat wohl auch Plug Power neue Hoffnung vermittelt, auch wenn die Nachrichtenlage weiterhin diffus war. Gelegentliche Kooperationen oder Aufträge helfen nicht, wenn wie bei Plug Power keine weiteren Daten zur wirtschaftlichen Wichtigkeit der Entwicklung dazu kommen – die Meldungen ließen jeweils Angaben über die vereinbarten Rahmendaten monetärer Natur vermissen. Dennoch: Der Kurs kletterte bis vor kurzem.

Das zeigt sich auch im Chartbild, das insgesamt über einen längeren Zeitraum jedoch einen Rückgang der Kursentwicklung andeutet.

Die Kursentwicklung ist auch statistisch entsprechend schwach. Die Notierungen sind dabei innerhalb der vergangenen drei Monate zwar um fast 14 % nach oben gelaufen. Dennoch ging es über den Zeitraum von 6 Monaten um -47 % nach unten. Seit Jahresanfang – wie beschrieben – gab die Aktie um mehr als – 30 % nach.

Die jüngste Entwicklung am Markt hat die Talfahrt noch beschleunigt und die genannten Zahlen erhöht. Plug Power ist schlicht in sehr schwacher Verfassung. Warum?

Die Quartalszahlen von Plug Power: Zufrieden waren wenige

Die US-Amerikaner haben ihre Quartalszahlen vorgelegt. Zufrieden waren wohl auf Dauer wenige. Kurzfristig reagierte die Börse sogar weitgehend erleichtert. Langfristig jedoch fiel auf, dass die Notierungen deutlich schwächer wurden bis zu den aktuellen Tiefpunkten. Hier zeigte sich: Plug Power hat zwar auf der Umsatzseite die Erwartungen in etwa erfüllen können. Die Rentabilität jedoch ließ zu wünschen übrig.

Die Verluste sind bzw. waren größer als ohnehin befürchtet. Auch für die Zukunft befürchten die kritischen Stimmen immer wieder, dass Plug Power zu langsam darin ist, seine Verluste zu reduzieren und in den Griff zu bekommen. Im gesamten laufenden Jahr wird Plug Power annähernd 700 Millionen Dollar Verlust ansammeln, so die Befürchtung. Dabei werden die US-Amerikaner aus der Wahrnehmung der Analysten auch im kommenden Geschäftsjahr verlustreich arbeiten. Der Umsatz sollte zwar von den für 2024 erwarteten 1,2 Milliarden Dollar – oder etwas mehr – auf dann 1,8 bis 1,9 Milliarden Dollar steigen, dennoch arbeitet Plug Power dann verlustreich.

Gut 200 Millionen Dollar Verlust werden dann noch immer erwartet. Unter dem Strich also wird es für Plug Power nicht einfach, mit wirtschaftlichen Entwicklungen und Gegebenheiten zu punkten.

Hilfreich wäre es sicherlich, wenn neue Nachrichten an den Markt kämen. Seit Tagen und fast schon Wochen jedoch passiert hier nichts. Einzig von Analystenseite aus kommen „Neuerungen“ oder zumindest neue Nachrichten.

So haben UBS und Susquehanna ihre Kaufempfehlung vor sehr kurzer Zeit erneuert. Dies ist zumindest stimmig. Denn die Analysten sind ohnehin sehr viel optimistischer als der Markt, so der Eindruck mit Blick auf das mittlere Kursziel lt. Marketscreener.

Wer optimistisch sein möchte, kann diese Zahlen durchaus verwenden: Das durchschnittliche Kursziel liegt derzeit 114 % über den aktuellen Notierungen. Oftmals sind solche Kursziele für einen Zeitraum von 12 Monaten aktuell, sodass also von dieser Seite aus mit einem erheblichen Durchbruch zu rechnen wäre.

Allerdings zweifeln zumindest die Trend-Analysten. Sowohl charttechnisch wie auch technisch – mit Bezug auf den GD100 und den GD200 – und statistisch sieht es für die Aktie von Plug Power derzeit schwach aus. Die US-Amerikaner sind durch den jüngsten Rutsch unter alle Unterstützungen gefallen. Kursanalysten aus Banken und Stimmungsanalysten also ringen hier massiv miteinander.