Liebe Leserinnen und Leser,
am heutigen Tag wird der US-Konzern Plug Power die Quartalszahlen vortragen. Die Börsen sind gespannt. Die Notierungen waren gestern in einen kleinen Strudel geraten, bei dem durchaus mehr auf dem Spiel steht. Die Kurse könnten, wenn die Zahlen nicht stimmen, gerade durch den gestrigen Tag noch einmal einen Abwärtslauf begonnen haben – oder doch nicht?
Plug Power: Das sagen die Börsen
Entscheidend ist derzeit noch, was die Börsen sagen. Gestern ging es für Plug Power um ca. 2 % abwärts. Das ist nicht viel. Vor allem hatten die US-Amerikaner zuvor deutliche Kursgewinne vorgelegt. Auf der anderen Seite jedoch bleibt der Zweifel. Denn die Notierungen rutschten unter die große Marke von 10 Euro nach unten. Das ist aus der Wahrnehmung der Chartanalysten durchaus gravierend.
Es hat längere Zeit gedauert, diese Hürde wieder von unten nach oben zu durchkreuzen. Deshalb ist jetzt die Diskussion um diese Unterstützung wieder massiv – unter Chartanalysten. An solchen Marken platzieren die Händler gerne und oft Marken – sei es zum Verkauf oder zum Kauf der Aktie. Erst in den kommenden Tagen wird sichtbar, welche Marken an dieser Linie in den zurückliegenden Wochen platziert worden sind.
Der Rutsch unter 10 Euro vor der Verkündung der Quartalszahlen ist jedenfalls aus Sicht der Analysten aus der Chartszene kein gutes Signal. Im Chartbild ist zu sehen, dass hier wohl vor allem Gewinnmitnahmen vorliegen, nachdem Plug Power zuvor in den vergangenen Wochen deutliche Kursgewinne nach oben verzeichnen konnte.
Die Kursgewinne haben dazu geführt, dass der Titel binnen von vier Wochen zu einem Plus von nun noch annähernd 25 % gekommen ist. Das ist durchaus ein deutlicher Gewinn, den etwa der Konkurrent aus Norwegen, Nel ASA, in dieser Weise nicht hat vollziehen können. Dennoch macht sich noch keine Erleichterung breit.
Die Kursentwicklung in den vergangenen drei Monaten ist mit dem Plus von fast 45 % noch immer beeindruckend, fängt jedoch kaum auf, was Plug Power in den zurückliegenden Jahren erlebte. Die Aktie verlor ausgehend von Kursen jenseits der Marke von 30 Euro sehr deutlich. Dies war das Ergebnis der schwachen Quartals- und Jahresendzahlen, die Plug Power zur Überraschung der Analysten jeweils vorgetragen hat.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Insofern sind auch die kleineren Gewinne seit Beginn des Jahres mit dem Plus von bislang gut + 4 % noch keine massive Erleichterung für die Investoren, die längerfristig einen Durchbruch sehen wollen.
Es dürfte jetzt wichtig sein, dass die Quartalszahlen überzeugen. Plug Power befindet sich damit auch in der Vorreiterrolle für die Branche insgesamt. Damit sind Unternehmen wie Nel Asa aus Norwegen am heutigen Tag und bei den Reaktionen der kommenden Tage direkt auf Plug Power angewiesen.
Plug Power: Wie sind die Erwartungen?
Die Erwartungen an das Unternehmen sind jedenfalls weiterhin gewaltig. Die Kursanalysten haben sich in den zurückliegenden Wochen und Monaten festgelegt: Plug Power ist noch unterbewertet, so werden die Analysten lt. Marketscreener eingeschätzt.
Das durchschnittliche Kursziel der Aktie wird aktuell bei noch 18,93 Dollar gesehen. Damit ist die Durchschnittserwartung auf der einen Seite schon gefallen. Dennoch liegt sie deutlich höher als der reale Kurs. Die Notierungen sind dabei aktuell noch gut 71 % vom derzeitigen Kursziel entfernt.
Woher kommt die Erwartung? Kann dies bereits das Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres sein? Schön wäre es aus Sicht der Investoren sicherlich. Allein: Die Zweifel bleiben.
Die Quartalszahlen werden es wahrscheinlich offenbaren. Plug Power lässt für das laufende Jahr einen Umsatzanstieg von mehr als 50 % avisieren. In den Gesamtschätzungen wird ein Umsatz von ca. 1,29 Milliarden Dollar erwartet. Der Umsatz im vergangenen gesamten Geschäftsjahr liegt bei nur gut 700 Millionen Dollar. Dies spiegelt sich auch im EBITDA, also den Gewinnen aus dem operativen Geschäft vor Zinsbelastungen, Steuern und Abschreibungen.
Im vergangenen Jahr hat Plug Power ein EBITDA von -448 Millionen Dollar erwirtschaftet. Im laufenden Jahr sollen es insgesamt -277 Millionen Dollar werden.
Es ist offensichtlich, dass das Quartalsergebnis einen Hinweis darauf gibt, ob diese Ziele noch erreichbar sind.
- Erwartet werden Umsätze in Höhe von 238 Millionen Dollar. Es lohnt sich sicherlich, diese Zahl vorab schon zu notieren. Im vergangenen Jahr noch lag der Umsatz im entsprechenden Quartal bei 189 Millionen Dollar.
- Das EBITDA im vergangenen Jahr – im entsprechenden Quartal – belief sich auf -99,1 Millionen Dollar. Dies soll im laufenden Jahr auf -86,4 Millionen Dollar „verbessert“ werden. Einkalkuliert ist offenbar, dass die Marge bezogen auf den Umsatz sich sogar noch etwas verschlechtert, wenn es um das EBITDA geht.
Ob diese Zahlen erreicht werden? Falls dies Plug Power nicht gelingt, ist die Frage, wie weit die Abstände zu den Erwartungen sind. Sofern die Abstände wie auch in vorhergehenden Quartalen aller Erfahrung nach zu groß sind, kann es an den Börsen eine Reaktion geben.
Die aktuelle Entwicklung im Chart wie auch das Rutschen unter die Marke von 10 Euro sind jedenfalls keine guten Vorboten. Auf der anderen Seite gibt es einen klaren Hoffnungsschimmer.
Sowohl der GD100 als auch der GD200 als Trendsignale für den technischen Trend sind aktuell noch deutlich überwunden. Dies ist zumindest aus Sicht der technischen Analysten stets ein Verweis darauf, dass es eine Aufwärtsentwicklung geben kann. Hier ist zumindest die Grundlage dafür gelegt, falls die Zahlen ordentlich ausfallen.
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