Liebe Leserinnen und Leser,
Plug Power hat den Kampf um die Wende am Aktienmarkt aufgenommen. Am Pfingstmontag ging es in den ersten Handelsminuten für die US-Amerikaner gleich um 2 % aufwärts. Damit war die Aktie deutlich stärker als die Konkurrenz etwa von Nel ASA aus Norwegen. Die Aktie gewann nun zwar einen deutlichen Aufschlag hinzu. Dennoch bleiben Fragen.
Plug Power: Woher sollen die gewaltigen Gewinne kommen?
Im Vergleich zur Konkurrenz von Nel Asa hat Plug Power noch gewaltige Kursziele, die Analysten in den Raum gestellt haben. Beobachter und Analysten stellen dabei sicherlich besorgt die Frage, woher die gewaltigen Kursgewinne kommen sollen.
Denn die Analysten gehen im Konsens aktuell von einem künftigen Kurs von 19,18 Dollar aus. Das sind derzeit mehr als 15 Euro. Der letzte Schlusskurs, der in Dollar gemessen wurde, lag bei 8,25 Dollar. Das sind damit rechnerisch noch 132 % Kurspotenzial, die Plug Power zubemessen würden.
Ob dies realistisch ist, hängt auch davon ab, welche Geschäftserwartungen an die Amerikaner gestellt werden. Denn die Aufschläge sind nur im ersten Moment beeindruckend. Zum Vergleich:
Der Kurs der Analysten, die sich mit Kurszielen in die Öffentlichkeit wagen, ist in den vergangenen Monaten kontinuierlich nach unten gerutscht. Es stellt sich die Frage, ob die Kurse im Einklang mit der Realität nach unten gelaufen sind oder ob die Realität sich an die fallenden Kursziele nach unten gerutscht ist.
Denn: Das Kursziel lag noch Anfang 2021 bei strammen – Achtung – 70 Dollar. Dies ging einher mit einer deutlichen Kurssteigerung, die Plug Power hinter sich gebracht hatte. Dennoch: Die Kurse waren dann schnell wieder deutlich niedriger als die Erwartungen der Analysten es hätten sein können. Der Kurs fiel bis zum Frühsommer 2021 dann auf nur noch gut 22 Dollar. Die Kursziele aber umfassten noch immer stolze 50 Dollar.
Die Notierungen von Plug Power selbst kletterten dann in den ersten Monaten im Herbst 2021 wieder auf über 40 Dollar und zogen erneut die Kursziele mit aufwärts. Der Titel hat dann eine Abwärtsfahrt angetreten, für die es gute Gründe gibt. Die Kursziele ließen nach und nach dann eine Abwärtsbewegung folgen.
Im Fazit sieht es wie folgt aus: Die Analysten scheinen sich eher den neuen Realitäten angepasst zu haben. Die Analysten sind allerdings noch heute in einigen Fällen nicht in der Lage, ein realistisches Bild einzuhalten. Denn das höchste Kursziel liegt unverändert bei einem Aufschlag von mehr als 820 %. Damit sind 78 Dollar gemeint. Das ist angesichts der wirtschaftlichen Daten, die Plug Power ausweist, in keiner Weise mehr nachvollziehbar.
Deshalb: Im Fazit sind die Analysten offenbar noch immer in einer viel zu optimistischen Welt für Plug Power gefangen. Die US-Amerikaner haben ihren Abwärtsmarsch in der Kursentwicklung allerdings angetreten, weil es vor allem wirtschaftliche Gründe waren, die Erwartungen nach unten sacken ließen.
Wie weit es teils nach unten ging, lässt sich im Chartbild gut ermessen. Die Bewegung ist vor allem auf lange Sicht sehr frappierend.
Die Kursstatistik zeigt hier, dass auch in der Sicht auf das laufende Jahr, also seit dem 1. Januar, mit einem Abschlag von mehr als – 32 % ein ordentlicher Verlust zu verzeichnen ist, der sich an deutliche Kurskorrekturen anschließt.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Innerhalb eines Jahres ging es auf schon sehr niedrigem Anfangsniveau noch einmal um -52 % abwärts. Anders gewendet: Auf lange Sicht hat Plug Power ganz sicherlich einen Abwärtstrend eingeleitet.
Die Gründe: Plug Power enttäuscht und enttäuscht
Dass und warum es auch noch im laufenden Jahr so schlecht aussieht, hat Gründe. Plug Power hat Ende Januar 2024 noch mit Blick auf die Ergebnisse des vorhergehenden Geschäftsjahres einräumen müssen, die Umsätze und Gewinne – hier waren es Verluste – aus dem Jahr 2022, würden noch einmal deutlich schlechter ausfallen als erwartet.
Dies ließ für das kommende Jahr, hier das laufende Jahr 2024, tief blicken. Zur Erinnerung: Noch im Sommer 2022 hatte der CEO von Plug Power, Andy Marsh, angekündigt, dass Plug Power zumindest operativ für das Jahr 2024 eine schwarze Null anstrebe. Dies wiederum ist aus Sicht der Analysten, Anleger und auch der einfachen Beobachter offenbar nicht mehr zu erwarten.
Spätestens Anfang Mai kam der nächste Schock für Investoren und Analysten. Denn Plug Power enttäuschte zum wiederholten Male bei den Quartalszahlen. Es zeigt sich, dass der Umsatz im gesamten Jahr vielleicht bei 1,29 Milliarden Dollar liegen wird. Dies wären zwar gut 1 Milliarde Euro, jedoch viel zu wenig, um den schwarzen Bereich zu erreichen. Der zu erwartende Nettoverlust für das laufende Jahr dürfte eher bei gut -500 Millionen Dollar liegen.
Die Umsätze werden nach Maßgabe der Schätzungen für das Jahr 2024 bei fast 2 Milliarden Dollar liegen. Doch selbst dies wird Plug Power kaum helfen. Der Titel wird dann auf ein Nettoergebnis von gut -200 Millionen Dollar kommen.
An diesen Zahlen und Einschätzungen ändert auch die jüngere Vergangenheit nichts. Immerhin konnte Plug Power nun drei Elektrolyseur-Aufträge verbuchen – vor nun einer Woche. Dies hat die Stimmung etwas verbessert. Möglicherweise wirkt dies noch nach und hat die Kurse für den Montag etwas positiver beeinflusst. Dennoch bleibt Plug Power in einer deutlich schwächeren Trendbewegung als die Konkurrenz von Nel Asa – die Norweger haben jüngst bei ihrer Präsentation der Quartalszahlen nicht enttäuscht.
Plug Power-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Plug Power-Analyse vom 23. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Plug Power-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Plug Power-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 23. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.