Die Plug Power-Aktie ist letzte Woche abermals massiv eingebrochen. Und auch am Montagvormittag verzeichnete der Wasserstoff-Titel ein Minus von 6,15 Prozent auf nur noch 3,0 Euro (Stand: 13:11.2024, 10:30 Uhr, Tradegate). Zum Vergleich: Während der Hochzeit der Aktie Anfang 2021 hatte der Kurs noch bei deutlich mehr als 50 Euro notiert.
Der Grund für den neuerlichen Einbruch ist jedenfalls schnell gefunden. Plug Power hat letzte Woche neue Quartalszahlen veröffentlicht, die durch die Bank weg unter den Erwartungen des Kapitalmarkts lagen. Heißt: Der Umsatz enttäuschte, der Verlust stieg, der Cashflow war tiefrot und die Perspektive ist mau.
Plug Power-Aktie: Analysten senken Daumen
Die Analysten indes reagierten inzwischen. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg haben mindestens fünf Experten ihr Rating für die Plug Power-Aktie nach den Zahlen abgesenkt. Die Analysten von Oppenheimer & Co schrieben beispielsweise, dass man unter anderem wegen der Verzögerungen rund um die erhofften Wasserstoff-Finanzierungen durch das US-Energieministerium die Aktie von „Outperform“ auf „Market Perform“ herabgestuft habe.
Zur Einordnung: Das Energieministerium hatte kürzlich milliardenschwere Wasserstoff-Hubs für die USA angekündigt, an denen Plug Power beteiligt sein soll. Offenbar scheint die Realisierung diese Projekte nun länger zu dauern als ursprünglich gedacht.
Geht Plug das Geld aus?
Plug Power jedenfalls musste letzte Woche auch eine deutliche Warnung aussprechen, wonach gar die Existenz des Unternehmens gefährdet sein könnte. Das heißt: Der Wasserstoff-Firma könnte in den kommenden 12 Monaten aufgrund der enormen Cashburn-Rate schlicht und ergreifend das Geld ausgehen. Die weitere, defizitäre Geschäftstätigkeit könnte somit nicht mehr finanziert werden.
„Plug stellte fest, dass es in den nächsten zwölf Monaten auf Kapital zugreifen muss, um seine Aktivitäten zu finanzieren“, schrieben die Experten der US-Investmentbank TD Cowen laut Bloomberg. Demnach gibt es für Plug Power aber nicht gerade viele Möglichkeiten, an frisches Kapital heranzukommen.
Als problematisch erwies sich zudem ein Force-Majeure-Fall in Tennessee, wie Plug-Chef Andy Marsh gegenüber Analysten einräumen musste. Hier sei es zu temporären Stromausfällen in einer Anlage gekommen, die nicht eigens verschuldet gewesen seien. Bis Jahresende soll der Standort indes wieder voll betriebsbereit sein.
Plug Power-Aktie: Die Hoffnung stirbt zuletzt?
Ohnehin gab sich das Management alle Mühe, trotz der verheerenden Zahlen Hoffnung zu schüren: „Wir sind nach wie vor äußerst zuversichtlich, was das Spektrum der Parteien und Lösungen angeht, mit denen wir zusammenarbeiten“, sagte Finanzchef Paul Middleton. Auch habe man kein Nachlassen der Nachfrage im Wasserstoffbereich festgestellt.
Experten hingegen befürchten derzeit, dass gerade die hohen Zinsen Investitionshemmnisse bewirken könnten – übrigens nicht nur beim Wasserstoff, sondern auch bei den Erneuerbaren Energien selbst.
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