Plug Power-Aktie: Wahrlich gewaltige Pläne!

Plug Power hat an der Börse die Wettbewerber von Nel ASA oder ITM Power zuletzt abgehängt. Dafür gibt es durchaus Gründe.

Auf einen Blick:
  • Die Aktie von Plug Power liegt mit rund 17 Prozent im Wochenplus
  • Ein neuer Auftrag aus Kanada hat die Papiere beflügelt
  • Zudem wurde eine neue Brennstoffzellen-Produktion in Betrieb genommen
  • Das US-Unternehmen will 2023 zudem massiv Arbeitsplätze schaffen

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Aktie von US-Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Spezialist Plug Power erweist sich in dieser Woche als erstaunlich stabil. Während etwa die norwegische Nel ASA von einer Gewinnwarnung des britischen Wettbewerbers ITM Power zum Wochenstart an der Börse mit nach unten gedrückt worden war, zuckte die Plug-Aktie nur kurz. Mit einem Kurs von knapp 17 US-Dollar notieren die Papiere nach wie vor mit 17 Prozent im Wochenplus. Und klar: Das Unternehmen hatte zuletzt gleich zwei gute Nachrichten verbreitet.

Aktie von Plug Power profitierte von Großauftrag

Noch immer wirkt zweifellos ein Großauftrag aus Kanada nach, den Plug Power am Dienstag vergangener Woche vermeldet hatte: Man sei beauftragt worden, zwei Wasserstoffverflüssigungssysteme an die TC Energy Corporation (Calgary) zu liefern, hieß es. Die bestellten Anlagen sollen die Kapazität von 30 Tonnen pro Tag (TPD) aufweisen. Durch die Verflüssigung von Wasserstoff „mit den hocheffizienten und zuverlässigen Verflüssigungssystemen von Plug“, wie es heißt, werde TC Energy erhebliche Kosteneinsparungen verzeichnen, so das Versprechen.

Zum Auftragsvolumen machte Plug Power indes keine Angaben, jedoch zum Zeitrahmen der Umsetzung der Bestellung. Die Lieferung der beiden Anlagen ist demnach ab dem dritten Quartal 2024 geplant und werde TC Energy-Fabriken in Nordamerika versorgen, die aktuell noch nicht in Betrieb sind. „Die Sicherung von Ausrüstung und Systemen mit langen Vorlaufzeiten verschafft uns einen Vorsprung, wenn wir uns auf die Fertigstellung von Standorten für die Wasserstoffproduktion und Verteilungszentren zubewegen“, ließ sich Corey Hessen, Executive Vice President bei TC Energy, zitieren.

Produktionsstätte für Brennstoffzellen eröffnet

Die Voraussetzung derlei Aufträge zu bearbeiten, sind beim US-Unternehmen nach eigenen Angaben gegeben – unter anderem auch im Vista Technology Park, dem neuen, 37.800 Quadratmeter großen Produktionsstätte für Brennstoffzellen in Slingerlands, New York, die nun ihrer Bestimmung übergeben worden ist. Zur Eröffnung waren laut Mitteilung wichtige Persönlichkeiten erschienen, darunter

  • der Mehrheitsführer des US-Senats, Charles E. Schumer
  • die Gouverneurin des Staates New York, Kathy Hochul

Das hatte seinen Grund, denn Plug Power hat wahrlich gewaltige Pläne: Die Einrichtung des Vista Technology Park werde „die Wirtschaft durch die Schaffung von mehr als 1.600 neuen Arbeitsplätzen in der Hauptstadtregion des Bundesstaates New York innerhalb der nächsten fünf Jahre ankurbeln“, verspricht das Unternehmen. Plug beschäftigt derzeit 1.472 Menschen in New York, fast die Hälfte der insgesamt 2.957 US-Mitarbeiter. Noch beeindruckender ist zweifellos ein anderes Ziel: Plug rechnet laut Mitteilung damit, „bis Ende des Jahres weltweit rund 4.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen“.

Plug Power verspricht erhöhte Effizienz

Die neue Produktionsstätte von Plug Vista verfügt nach Firmenangaben über eine fortschrittliche Automatisierung, die eine stark erhöhte Skalierung und Effizienz bei der Montage der Brennstoffzellensysteme ermöglichen soll. Die Anlage, die im November 2024 mit der Herstellung der GenDrive-Einheiten von Plug begonnen hatte, wird demnach bis März 2024 voll betriebsbereit sein und die gesamte Brennstoffzellen-Produktlinie von Plug herstellen, einschließlich GenDrive, Stationary und ProGen. Erst im März 2024 war der erste Spatenstich erfolgt.

Die Investition von Plug in die neue Produktionsstätte war nach Unternehmensangaben durch 45 Millionen US-Dollar an Steuergutschriften durch „Green Excelsior Jobs Tax Credits“ des Empire State Development, einem Zuschuss über 5 Millionen US-Dollar von Albany County sowie einem Infrastrukturzuschuss von 500.000 US-Dollar von National Grid unterstützt worden. Wie viel Plug selbst investierte, wurde nicht mitgeteilt.

Plug-Aktie legte zuletzt 40 Prozent zu

Der Aktie von Plug Power hat all das merklich gut getan. Im September 2024 noch bei rund 30 Dollar gehandelt, hatten die Papiere bis Ende Dezember einen massiven Einbruch erlebt, erst bei 11,49 Dollar war ein Boden erreicht. Seitdem hat die Plug-Aktie aber wieder gut 40 Prozent an Wert zugelegt.

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Ob das so weitergeht? Bei Morgan Stanley glaubt man daran: Die US-Bank hat ihre Kaufempfehlung für Plug Power in der vergangenen Woche bestätig, wenngleich man das Kursziel von 48 US-Dollar auf 35 US-Dollar gesenkt hat. Dies zeigt allerdings die immense Erwartung davor: Auch mit dem neuen Kursziel hält Analyst Stephen Byrd bei Plug mehr als eine Kursverdopplung für realistisch.

Mittleres Kursziel bei knapp 29 Dollar

Ganz so hoch hinaus geht es im Durchschnitt nicht: Laut marketscreener.com beläuft sich das mittlere Kursziel aus derzeit 31 Analysen für die Plug-Aktie auf derzeit 28,83 US-Dollar, was einem Potenzial von immerhin rund 75 Prozent entspricht.

Bemerkenswert überdies: Nicht einer der Experten rät derzeit zum Verkauf der Papiere des Wasserstoff-Unternehmens.

  • 16 raten zum Kauf der Plug-Aktie
  • sieben empfehlen, den Bestand aufzustocken
  • acht Analysten raten zum Halten der Papiere

Auf 2-Jahres-Sicht liegt Nel ASA klar vorn

Ist die Aktie somit eine sichere Bank? Keineswegs. Vor knapp zwei Jahren lag das durchschnittliche Kursziel für die Anteilscheine bei rund 70 Dollar, notierte Plug zu der Zeit doch tatsächlich auf diesem Niveau. Seitdem hat der Brennstoffzellen-Produzent rund drei Viertel seines Börsenwerts eingebüßt. Bei Nel ASA liegt das Minus aus diesem Zeitraum bei lediglich rund 50 Prozent.

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