Liebe Leserinnen und Leser,
die Aktie von Plug Power ist heute etwas aus dem Fokus geraten. Volkswagen hat alle in den eigenen Bann gezogen. Die Wolfsburger haben mit -64 % Gewinneinbruch im 3. Quartal die Messlatte für alle Diskussionen gesetzt. Nun wird es allerdings auch bei Plug Power bald ernst. Am 7.11. folgen die Quartalszahlen, die könnten es in sich haben. Die Aktie war zuletzt sogar auf mehr als 2 Euro nach oben geklettert.
Inzwischen allerdings sieht es für den Titel wieder deutlich schlechter aus. Allein am Mittwoch verlor die Aktie über -1,1 %.
Plug Power: Sind das die entscheidenden Daten?
Die Quartalszahlen werden sicher einen Verlust ausweisen. Die Erwartungen an das gesamte Unternehmen sind ausgesprochen schwach. Im Laufe des Jahres soll der Konzern einen Verlust von ca. 900 Millionen Dollar oder etwas mehr erwirtschaften.
Der Umsatz wird den Erwartungen nach auf 827 Millionen Dollar fallen, also sogar noch schwächer werden als im vergangenen Jahr. Erwartet hatte der Markt einen Umsatz von über 1 Mrd. Dollar, als zum Beginn des Jahres die Schätzungen bekannt gegeben wurden. Dies ist indes aktuell noch immer der Maßstab, der eigentlich erreicht werden müsste. Denn Plug Power gilt als Wachstumsunternehmen – die Umsätze müssten wachsen.
Tatsächlich gab es in den vergangenen Jahren auch zahlreiche Initiativen, beispielsweise im Zuge des IRA, des Inflation Reduction Acts. Dies ist ein Programm der Regierung Biden gewesen, das u.a. die Förderung der heimischen Energie-Wirtschaft vorsah. Plug Power konnte hier auf Berücksichtigung setzen – die entsprechenden Projekte sind allerdings im Laufe der Zeit nicht so nachhaltig behandelt worden wie anfangs dargestellt. Es blieb offen, ob Plug Power die zu subventionierenden Projekte überhaupt angehen würde.
Diesen Makel hat die Aktie im Grunde nicht überlebt. Der Abwärtsterdn über die vergangenen Wochen und Monate ist gigantisch.
Plug Power Aktie Chart
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Nun stellt sich die Frage, ob Plug Power eine Trendwende einleiten kann. Das Unternehmen gab vor kurzem an, einen Vereinbarung mit Allied Green getroffen zu haben. Diese Vereinbarung wird ab 2026 demnach Umsätze von 1 Mrd. Dollar und mehr bringen können. Angesichts der oben genannten Zahlen wäre dies ein wichtiger Schritt.
Dann jedoch kamen Meldungen auf, wonach das Unternehmen noch keinen gültigen Vertrag mit Allied Green unterzeichnet habe. Weitere Meldungen dazu sind noch nicht abgegeben worden. Deshalb stellt sich unverändert das Rätsel auf, ob diese Vereinbarung rechtsgültig zustande gekommen ist oder zustande kommen wird.
Das Quartalsergebnis wird hier ein entscheidendes Ereignis werden. Es wird zwar von der genannten Vereinbarung in keiner Weise berührt. Es ist allerdings naheliegend, dass der Markt eine Erwartung und Zukunftsmeldung dazu verlangt. Deshalb wird der 7.11. zu einem entscheidenden Datum.
Der Markt ist viel vorsichtiger als Analysten
Das Chartbild oben zeigt allerdings, wie vorsichtig der Markt mittlerweile geworden ist. Vor wenigen Tagen unterkreuzte die Aktie wieder die 100-Tage-Linie. Der GD200, ein weiterer Indiaktor, ist sogar sehr deutlich unterkreuzt. Es fehlen noch 25 % Aufschlag, um dieses Barometer wieder zu erobern.
Die Statistik zeigt ähnlich bedenkliche Entwicklungen. Der Titel verlor in den vergangenen Monaten seit 1. Januar gleich -63 %. Die Aktie ist im Grunde in einer desolaten Verfassung. Erst ab Kursen von ca. 2,50 Euro würden technisch orientierte Analysten hier wieder einen möglichen Aufschwung vermuten.
Analysten sind indes noch immer zuversichtlich. Aktuell liegt der Abstand zum Kursziel, das bei Marketscreener zusammengefasst wird, bei ca. 84 %. Plug Power wird am 7.11. liefern müssen – wenn denn das Kursziel noch ernst gemeint sein sollte.
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