Liebe Leserinnen und Leser,
Crash in den USA. Plug Power ist wie viele andere Unternehmen auch am Freitag zusammengebrochen. Der Titel verlor am Ende -7,8 %. Die Vorzeichen sind immens schlecht. Die Aktie droht, weitere Verluste hinnehmen zu müssen. Der Abwärtstrend jedenfalls ist massiv.
Weniger als 2 Euro!
Die Aktie ist mit dem Crash vom Freitag auf einen Stand von weniger als 2 Euro gesunken. Die Notierungen haben somit inzwischen den tiefsten Kurs des laufenden Jahrzehnts erreicht. Schlechter könnte es aus der Wahrnehmung von Investoren und Analysten oder aus dem Blickwinkel von Tradern kaum werden.
Der Trend wird sich sicherlich noch verstärken. Denn die Aktie hat einen massiven Problemtag vor sich: Den 8. August. Da sollen nun die Quartalszahlen gemeldet werden, die der Markt offenbar auch sehr dringend erwartet. Die Aktie steht unter Druck wie selten zuvor.
Das Chartbild verrät, wie weit die Aktie von Plug Power von einer Erholung entfernt sein wird. Der technische Zustand des Papiers ist zudem schlecht. Alle GDs, die gleitenden Durchschnittskurse, die an sich maßgeblich sind, haben hier den Kontakt zur Aktie und deren Kurs verloren.
Der GD200 verläuft bei 3,29 Euro, was bedeutet, der Titel ist so weit wie selten zuvor von einem Comeback entfernt.
Plug Power Aktie Chart
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Aktuell würden Investoren, die auf die Charttechnik setzen oder auf die technische Analyse, eher zu Short-Papieren greifen. Und so ist auch schon die Rede davon, dass Short-Investoren inzwischen teilweise engagiert sein sollen.
Der Trend der Märkte wirkt auch bei Plug Power
Speziell am Freitag kam es an sich „nur“ zu einem Ausverkauf an den Märkten. Die Aktien haben wegen der Konjunktursorgen allgemein und auf Basis der Zinserwartungen, die nicht erfüllt worden sind (zumal die Inflationsdaten teils steigen) eine massive Schwächephase aufgenommen.
Verstärkt wurde die allgemeine Verunsicherung durch die schwachen Zahlen, die von Intel kamen. Die Amerikaner haben auf die schwachen Zahlen u.a. damit reagiert, dass ein massiver Stellenabbau folgt. Die Aussichten sind so trübe, dass z. B. andere Technologie-Werte davon in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Die Notierungen sind in einem klaren Ausverkaufsmodus gewesen.
Die Aktie von Plug Power hat über diese allgemeinen Rahmenbedingungen hinaus weitere Schwierigkeiten, die eine größere Rolle spielen.
So wird Plug Power mit den Quartalszahlen am 8. August eine neue Ära der Zweifel starten, wenn die Amerikaner nicht noch überraschen. Denn Plug Power hat bislang in mehreren Jahren hintereinander mit jeder Zahl, die bekannt geworden ist, an den Börsen massiv enttäuscht.
Plug Power: Das ist jetzt entscheidend
Ganz konkret ist davon auszugehen, dass Plug Power aktuell nicht mehr mit den bisherigen Schätzungen – vom Jahresanfang – wird arbeiten können. Das Nettoergebnis für das Gesamtjahr wird schon jetzt auf ein Minus von -837 Millionen Dollar geschätzt.
Der Umsatz im laufenden Jahr soll sich auf ca. 911 Millionen Dollar beziehen. Die Börsen hatten zum Beginn des Jahres einen Umsatz von mehr als 1,1 Mrd. Dollar erwartet.
Die Quartalszahlen werden genau dies zeigen, wenn nicht alle Sinne täuschen. Denn hinreichend gute Nachrichten, die für das aktuelle (!) Geschäftsjahr bessere Aussichten versprechen könnten, hält Plug Power derzeit nicht bereit.
Die Auftragseingänge sind in den vergangenen Monaten mehr oder weniger ausgeblieben. Stattdessen ist bekannt gegeben worden, dass die letzten Wasserstofftankstellen, die aus einer Serie von Tankstellen, die in Europa hätten in Betrieb genommen werden sollen, bis „zum Sommer“ in Betrieb genommen würden – voraussichtlich.
Ob dies geschieht, welchen Einfluss das auf die Bilanz hat und ob Folgeaufträge kommen, ist offen. Damit bleibt die Aktie für die meisten Beobachter eine Black Box, was die wirtschaftliche Entwicklung angeht.
Die Voraussetzungen sind daher im Vergleich zur Konkurrenz von Nel ASA schlechter. Die sind wirtschaftlich gleichfalls relativ angeschlagen. Bei der Aktie von Plug Power kommt indes ein immenser charttechnischer Abwärtsdruck dazu, der die Aktie im Vergleich dazu vor den Quartalszahlen vom 8. August noch schwächer dastehen lassen.
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