Liebe Leserin, lieber Leser,
der Januar war für Plug Power gespickt mit vermeintlich guten Nachrichten, im Februar kam eine weitere dazu. Und tatsächlich hatte die Aktie des US-Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Spezialisten am Dienstag wieder über die Marke von 2 US-Dollar überschritten. Allerdings nur kurz. Nach einem herben Rücksetzer am Mittwoch um gut fünf Prozent notiert die Plug-Aktie an der Nasdaq bei nur noch 1,85 Dollar. Und so passen Nachrichtenlage und Kursentwicklung auf den ersten Blick nur schwerlich zusammen – denn diese bleibt desaströs.
Plug Power wehrte Insolvenz ab – vorerst
Die bedeutendste Nachricht für Plug Power war dabei zweifellos die Bestätigung einer Kreditgarantie in Höhe von 1,66 Milliarden US-Dollar vom Loan Programs Office (LPO) des US-Energieministeriums am 16. Januar – kurz vor Amtseinführung des Klimawandelleugners Donald Trump als US-Präsident. Seit Mai 2024 hatte man auf diesen Tag gewartet, war der Kredit doch an eine Reihe von Bedingungen geknüpft, die Plug nun offenbar erfüllt hatte. Der Abschluss dieser Kreditgarantie stelle „einen bedeutenden Schritt zum Ausbau unserer inländischen Fertigungs- und Wasserstoffproduktionskapazitäten dar“, sagte Plug-CEO Andy Marsh damals. Man hätte es noch deutlicher formulieren können.
- Ohne die Milliardenunterstützung hätte das hoch defizitäre Unternehmen das Jahr 2025 wohl nicht überstanden
- Bereits im November 2023 räumte Plug Power gegenüber der Börsenaufsicht SEC eine mögliche Insolvenz in 2024 ein
- Diese hatte man zunächst durch zwei Kapitalerhöhungen in Höhe von insgesamt rund 1,2 Milliarden US-Dollar abgewendet
Plug Power meldete 3-Gigawatt-Auftrag
Doch das grundsätzliche Problem bleibt ja bestehen: Plug Power hatte 2023 mehr als eine Milliarde Dollar an Kapital verbrannt. Wie hoch das Defizit 2024 ausgefallen ist, wird sich erst Ende Februar zeigen, wenn die jüngsten Quartalszahlen auf dem Tisch liegen. Zuletzt hatten die Verluste den Umsatz regelmäßig weit überstiegen. Somit ist auch keinesfalls klar, dass Neuaufträge dem Unternehmen weiterhelfen werden.
Und eine große Bestellung gab es tatsächlich: Einen Tag vor der Bekanntgabe der erfolgten Kreditgarantie meldete Plug Power „einen wegweisenden Kaufvertrag mit Allied Green Ammonia (AGA)“, wie es hieß. Im Rahmen dieser Vereinbarung werde Plug „beeindruckende drei Gigawatt (GW) Elektrolyseurkapazität an AGAs hochmoderne Anlage zur Umwandlung von grünem Wasserstoff in Ammoniak liefern, die derzeit in Australien entwickelt wird“.
Gute Nachrichten, Plug-Aktie fällt
Das Überraschende: Nur ganz kurz reagierte die Aktie damals leicht positiv. Gar ins Minus rutschten die Papiere am 27. Januar, als Plug die Erhöhung seiner Liquidität um rund 30 Millionen US-Dollar meldete. Durch „die Übertragung des Federal Investment Tax Credit (ITC) am 24. Januar 2025 an einen Großinvestor mit einer starken Erfolgsbilanz beim Kauf vergleichbarer Gutschriften“, wie man betonte. Die ITC-Übertragung stelle Plugs erste Anwendung der Übertragbarkeitsregeln gemäß dem Inflation Reduction Act (IRA) von 2022 dar.
Dasselbe Bild an der Börse an diesem Mittwoch, als es laut Plug Power um „einen bedeutenden Schritt hin zu einem flexibleren und dynamischeren Markt für grünen Wasserstoff“ ging. Plug habe das erste Spotpreisprogramm für flüssigen grünen Wasserstoff eingeführt, was einen großen Fortschritt in der Branche darstelle, so die Mitteilung. „Wasserstoffkäufer haben jetzt die Freiheit, flüssigen grünen Wasserstoff von Plugs Produktionsanlagen auf Abruf und ohne die Einschränkungen langfristiger Take-or-Pay-Vereinbarungen zu kaufen“, hieß es.
- Als erstes habe Plug Spotpreisvereinbarungen mit mehreren wichtigen Akteuren der Branche geschlossen
- Zudem unterstreiche eine Spotvereinbarung mit einem der größten Industriegasunternehmen „die breite Zustimmung der Branche“
Plug verlor 60 Prozent an Börsenwert
Und die Aktie? Fiel von 2,03 US-Dollar noch im Laufe des Dienstags auf aktuell 1,85 US-Dollar zurück. Dies wiederum zeigt die gesamte Dramatik an der Börse: All den jüngsten Erfolgsmeldungen zum Trotz hat die Aktie von Plug Power seit Jahresbeginn nicht etwa zugelegt, sondern rund 20 Prozent verloren. Der Abschlag aus dem zurückliegenden Jahr beläuft sich auf annähernd 60 Prozent.
Plug Power-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Plug Power-Analyse vom 06. Februar liefert die Antwort:
Die neusten Plug Power-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Plug Power-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 06. Februar erfahren Sie was jetzt zu tun ist.