Plug Power-Aktie: 430 %!

Plug Power ist eine starke Woche gelungen - geht es jetzt noch weiter?

Auf einen Blick:
  • Unternehmen geht mit 14 % Plus in die neue Woche
  • Plug Power bei den Analysten sehr beliebt - und gut bewertet
  • Die Wahrheit: Es sieht nicht nach dem Ausbruch aus!

Liebe Leser,

die Wahrheit über Plug Power liegt sicherlich nicht in den Ergebnissen der vergangenen Woche. Es ging für die US-Amerikaner um stolze gut 14 % aufwärts. Das ist ein klares Plug gewesen, das allerdings die Wahrheit verschleiert. Denn der Aufwärtstrend, der sich hier andeutet, dürfte so auf keinen Fall stattfinden. Wenn überhaupt werden die Schätzungen der Analysten, die deutlich höher als der aktuelle Kurs sind, erst in den kommenden Monaten auch nur im Ansatz zu einer Art von Realität werden können.

Plug Power: Die Verwechslung

Wer derzeit mit stark steigenden Kursen von und für Plug Power rechnet, unterliegt einer Verwechslung. Die Stimmung am Markt ist in keiner Weise mit der wirtschaftlichen Realität assoziiert, die sich eigentlich hier deutlicher bemerkbar machen müsste.

Denn: Plug Power hat in der vergangenen Woche bei den starken Kursen und Kursgewinnen keine neuen wirtschaftlich relevanten Nachrichten publiziert. Vielmehr war wohl einer der Gründe für die starken Kursgewinne, dass Plug Power von der Zinsdebatte profitieren wird.

Die Zinsen werden vergleichsweise stabil sein, so die Ankündigung der Zentralbanken in der Euro-Zone wie auch in den USA. Die Nachricht gilt jedenfalls in Bezug auf das, was zwischen den Zeilen zu hören waren.

Tatsächlich sind und bleiben steigende Zinsen Gift für Unternehmen wie Plug Power. Diese Unternehmen wachsen. Wachstumsunternehmen sind allerdings bei fehlender Profitabilität nicht in der Lage, sich selbst zu finanzieren. Fremdkapital kostet indes Geld – und dies umso mehr, je höher die Zinsen sind.

Darlehen für Plug Power dürften am Markt immer schwieriger zu erhalten sein. Darlehensgeber müssen immer höhere Zinsen ansetzen als in den vergangenen Jahren. Zudem ist Plug Power wirtschaftlich nicht stabil genug, um hier mit günstigen Zinsen operieren zu können. Die steigenden Zinsen also haben sowohl die Finanzierungskosten und vor allem die -verfügbarkeit für Plug Power noch einmal eingeschränkt. Das hat unter dem Strich zur Folge, dass das Unternehmen sich jetzt über die nicht mehr steigenden Zinsen sicherlich gefreut haben wird. Die Finanzierung wird günstiger, dies betrifft sowohl die Außen- wie auch die Innenfinanzierung.

Denn die Amerikaner haben u.a. auch ein Cash-Problem, hat kürzlich ein Analyst herausgearbeitet. Bis zum Jahr 2025 seien die Cash-Bestände ausreichend, danach nicht mehr. Das bedeutet aber auch, dass die Cash-Bestände im eigenen Haus neu bewertet werden müssten. Bei höheren Zinsen wäre es noch dramatischer, die Cash-Bestände abzubauen – oder anders gesagt: Die wirtschaftlichen Ergebnisse, die Plug Power ohnehin vermeldet, wären in ihren Auswirkungen zu gravierend.

Plug Power hat nun also – so die Meinung in den vergangenen Tagen – vor allem wegen der Zinsentscheidungen gewonnen.

Das Chartbild zeigt das gesamte Ausmaß der Gewinne und deren mittel- und langfristige Einordnung. Da spielen sie kaum eine Rolle, da der Trend abwärts gerichtet ist und wohl auch bleiben wird.

1T
1W
3M
6M.
1J
5J
Max

Die Statistik dazu ist jedenfalls sehr eindeutig: Die Notierungen haben im laufenden Jahr noch immer ein Minus von -61,5 %. Da nützen ca. 15 % Gewinn in einer Woche kaum etwas.

Kursperformance

laufendes Jahr-43,11 %2,56 €
1 Woche15,32 %2,56 €
1 Monat16,36 %2,56 €
3 Monate31,28 %2,56 €
6 Monate8,47 %2,56 €
1 Jahr-46,44 %2,56 €
3 Jahre-91,35 %2,56 €
5 Jahre-18,73 %2,56 €

Die Kursperformance der Plug Power-Aktie

In den vergangenen Wochen war es für die Aktie massiv bergab gegangen. Grund dafür war, dass die Quartalsergebnisse bei weitem nicht so gut ausgefallen sind, wie die Märkte dies offenbar erwartet haben. Demzufolge wird es aber auch schwierig, die Erwartungen in den kommenden Wochen noch zu erfüllen.

Das Jahr dauert noch zwei Wochen – knapp – an. Zur Erinnerung: Ende Januar 2024 bereits hat Plug Power in einer Vorabmeldung bekannt gegeben, dass die Ergebnisse 2022 deutlich schlechter ausfielen als angenommen. Das Jahresergebnis wurde korrigiert.

In einigen Wochen könnte es, so die Erwartung an den Börsen, plötzlich erneut so sein. Die Schätzungen gehen bislang davon aus, der Wert würde im laufenden Jahr ungefähr einen Umsatz von 1,1 Mrd. Dollar einfahren. Das kann sein – oder auch nicht. Denn es gibt keine neuen Nachrichten, die aus den vergangenen Wochen eine Vorstellung davon liefern könnten, ob die Umsätze sich wie beschrieben entwickeln. Immerhin gibt es auch keine Abschläge, wie sie beim norwegischen Konkurrenten Nel Asa nun zu begründen wären – die haben einen Auftrag über ein Volumen von 12 Millionen Euro verloren. Plug Power hat einfach: nichts.

Demzufolge kann das Ergebnis also auch negativ überraschen. Verwunderlich wäre dies nicht. Denn auch die Rentabilität lässt zu wünschen übrig. Derzeit sind die Verluste wahrscheinlich für das laufende Jahr mit erwarteten und erwartbaren gut 900 Millionen Euro massiv und zu kräftig, so die Vorstellung der Börsianer mit Blick auf die geringen Umsätze.

Wirtschaftlich betrachtet spricht demnach sehr wenig dafür, dass die Notierungen noch einmal den Gang nach oben einschalten können. Charttechnisch sieht es auch so lange nicht so gut aus, wie die Marke von 5 Euro nicht überwunden wird. Erst dann könnten die Kurse einen Aufschlag schaffen, weil dann die vormaligen Untergrenzen aus dem Spätsommer und aus dem Herbst erreicht würden. Bis dahin ändert sich im charttechnischen Bild nichts.

Die Schätzungen der Analysten mit in der Spitze Kursgewinnen von über 400 % sind daher sicherlich unter dem Strich wagemutig. Niemand würde derzeit davon ausgehen, dass es einfach wird, den Weg nach oben überhaupt noch einmal antreten zu können. Vielmehr wächst die Spannung mit Blick auf das Jahresendergebnis.

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