Liebe Leserinnen und Leser,
die Börsen rätseln derzeit – wie viel ist Plug Power aus den USA wert? Oder wie viel kann die Aktie wert sein? Am Donnerstag gewann der Titel in den ersten Stunden immerhin 0,9 % und schob sich deutlicher über die Marke von 4 Euro. Sehr kurzfristig denkende Trader können darin eine Bestätigung der Erholung sehen. Analysten sind sogar im Durchschnitt sehr zuversichtlich, dass die Aktie sich extrem erholen kann. An die 100 % Kursgewinne sind bei den Experten angegeben, im Einzelfall noch mehr. Es lohnt sich dennoch, sehr genau hinzusehen.
Plug Power: Die exakte Analyse
Dabei gab es in den vergangenen Tagen immerhin keine neuen Nachrichten mehr. Das räumt den Blick frei für die wahren Verhältnisse an den Börsen und im Unternehmen selbst. Die Aktie hat an den Aktienmärkten in den vergangenen Wochen zwar eine kleine Erholung erlebt, aber im Chartbild sichtbar noch immer den maximal möglichen Abwärtstrend für sich gebucht.
Die Aktie von Plug Power kämpft lediglich darum, nicht wieder auf den Jahrzehnt-Tiefkurs von 3,01 Euro zu fallen, so die Meinung von Beobachtern und auch von Chartanalysten. Dies ist der erste Eindruck, der sich nach mehr als -60 % Verlust innerhalb der vergangenen 12 Monate stellt.
Plug Power Aktie Chart
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Dabei ist es durchaus interessant, sehr tief in die Materie einzutauchen – denn die Analysten sind wie beschrieben ausgesprochen zuversichtlich. Jedenfalls lesen sich die Kursschätzungen entsprechend zuversichtlich.
Wirtschaftlich ist Plug Power nun auch 2024 sicherlich am Ende enttäuschend aus dem Kalenderjahr gekommen. Das Unternehmen hat noch vor einigen Wochen selbst bekannt gegeben, die Umsatzschätzung von 1,2 Mrd. Dollar werde aufrecht erhalten. Mangels neuer Zahlen sehen wir uns die Schätzungen an, die das Jahr 2024 und 2024 betreffen und einen wirtschaftlichen Wert beschreiben können.
Im Jahr 2024 soll der Umsatz wahrscheinlich ca. 1,1 Mrd. Dollar betragen. Nun wird der Marktwert derzeit – in Dollar gemessen – bei ca. 2,65 Milliarden Dollar liegen. Dem steht ein sogenannter Unternehmenswert von 3,276 Mrd. Dollar gegenüber (geschätzt). Die Aktie könnte demnach sogar aus wirtschaftlicher Sicht zumindest leicht unterbewertet sein. Die Annahme ist indes mutig.
Denn der sogenannte Unternehmenswert wurde schon 2024 gegenüber den Zahlen von 2022 mehr als halbiert. Damals lag der Konzern mit 6,72 Mrd. Dollar deutlich höher – und auch 2022 noch einmal nur auf der Hälfte dessen, was noch 2021 ausgewiesen wurde. Der bilanzielle Unternehmenswert hat sich also seit 2021 um in etwa 75 % reduziert.
Nun laufen die Annahmen für das Jahr 2024 darauf hinaus, der Unternehmenswert würde um fast 50 % auf dann 4,7 Mrd. Dollar wieder steigen. Dies ist ein Knackpunkt.
Denn steigt der Unternehmenswert tatsächlich auf dieses Niveau, wäre die Aktie mit den genannten 2,65 Mrd. Dollar Marktwert mutmaßlich nach wirtschaftlichen Maßstäben tatsächlich unterbewertet. Das wäre aus der Sicht von wirtschaftlich orientierten Beobachtern nach den vergangenen Wochen und Monaten sicherlich überraschend.
Dafür, dass der Unternehmenswert sich steigert, sprechen indes nur Annahmen. Die Auftragslage hat sich in den vergangenen Wochen und eigentlich auch Monaten nicht verändert – jedenfalls nach den in der Öffentlichkeit sichtbaren Stellungnahmen. Das bedeutet auch, dass die Aktie mutmaßlich nicht auf einen so stark steigenden Unternehmenswert setzen kann.
Das EBITDA, das nicht den Bilanzwert, sondern die Ergebnisse widerspiegelt, zeigt eher erhellende Einsichten. Es soll sich den Schätzungen nach im Jahr 2024 auf nur -647 Millionen Dollar belaufen. Demnach wäre das Ergebnis (vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) um ca. fast 30 % schlechter als noch 2021. Im neuen Jahr soll das EBITDA demgegenüber nun auf -174 Euro „steigen“, also nur noch einen geringeren Verlust ausweisen – so die Schätzungen. Dabei wird die sogenannte „Nettomarge“ auf -31 % sinken, nachdem im Jahr 2024 die Schätzung sich auf -85 % beläuft. Der Verlust pro Aktie würde 2024 auf -0,86 Dollar sinken, nachdem für das Jahr 2024 noch -1,51 Dollar erwartet werden.
Ist das glaubhaft? Hier dreht sich die wirtschaftliche Betrachtung im Kreis oder hält sich im Raum der Spekulationen auf.
Es ist nicht direkt sichtbar, wie die Zahlen derart besser werden sollen. Die Börsen und auch das Unternehmen hoffen für das laufende Jahr sicherlich auf den Einfluss des „IRA“, des Inflation Reduction Acts aus den USA. Diese Maßnahme von der Regierung Biden soll per Steuererleichterungen und Subventionen vor allem die Nutzer, sprich die Unternehmen der Energiequellen begünstigen. Das kann sich auch auf das Geschäft von Plug Power niederschlagen, so die Hoffnung.
Erst kürzlich aber beschwerte sich noch deren CEO Andy Marsh darüber, dass die steuerlichen Erleichterungen nicht so groß wären wie gedacht. Ob dies die Stimmung verbessern kann? Ob die Erwartungen steigen? Das wäre allerdings eher unwahrscheinlich. Daher ist nicht mit einer besseren wirtschaftlichen Ausgangslage zu rechnen – mangels anderer Informationen.
Es bleibt die Hoffnung, dass die Kurse sich aus sich selbst heraus erholen. Die Analysten sehen derzeit lt. Marketscreener noch ein Potenzial in Höhe von 88 %. Das ist die durchschnittliche Kursprognose. Demgegenüber steht sogar eine Maximalprognose mit einem möglichen Aufschlag von 470 %. Die Aktie soll also – unverändert in dieser einen Schätzung – etwa 22 bis 22,50 Euro erreichen. Das klingt angesichts der o.g. Fakten nicht plausibel.
Chartanalysten spenden indes etwas Trost. Bei 5 Euro wird eine massive Hürde vermutet. Wenn die überwunden wäre, kann sich zumindest der Trend drehen. Dann wären die Herbstkurse für und von Plug Power sicherlich wieder eine Option.
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