Die Süßwarenwelt steht möglicherweise vor einer der größten Fusionen der letzten Jahre: Mondelez, bekannt für Marken wie Milka und Oreo, hat ein Auge auf den US-Rivalen Hershey geworfen, so die Nachrichtenagentur Bloomberg, die sich auf Insiderquellen beruft. Die Berichte über Übernahmegespräche ließen die Hershey-Aktie um satte 19 % steigen, während Mondelez leicht verlor. Was steckt hinter diesem möglichen Mega-Deal, und was könnte er für die Zukunft der Süßwarenbranche bedeuten?
Hershey: Ein Traditionsunternehmen unter Druck
Hershey, weltbekannt für Reese’s und KitKat (in den USA), ist ein Gigant im Süßwarensektor. Doch das Unternehmen steht vor großen Herausforderungen: Rückläufige Umsätze, gestiegene Rohstoffkosten und veränderte Konsumgewohnheiten belasten die Bilanz. Im dritten Quartal 2024 musste Hershey einen Umsatzrückgang von 1,4 % und einen Einbruch des Gewinns pro Aktie um 10 % verkraften. Auch die Prognosen für das Gesamtjahr wurden gesenkt.
Die Verbraucher orientieren sich zunehmend hin zu gesünderen Alternativen und weniger zuckerhaltigen Produkten. Gleichzeitig belasten stark gestiegene Preise für Kakao und Zucker die Margen. All dies hat Hersheys Attraktivität am Markt in den letzten Monaten reduziert – bis die Gerüchte um Mondelez die Aktie wieder beflügelten.
The Hershey Company Aktie Chart
Mondelez: Diversifikation als Stärke
Mondelez hingegen scheint besser aufgestellt. Mit einem diversifizierten Produktportfolio, das neben Süßwaren auch salzige Snacks und Getränke umfasst, und einer starken internationalen Präsenz konnte der Konzern im dritten Quartal sowohl Umsatz- als auch Gewinnsteigerungen verzeichnen. Die Einnahmen stiegen um 2 %, der Gewinn um beeindruckende 18 %.
Trotz dieser positiven Entwicklung musste auch Mondelez Kursverluste hinnehmen – die gesamte Lebensmittelbranche leidet unter schwierigen Marktbedingungen. Ein Zukauf wie Hershey könnte Mondelez jedoch in eine marktbeherrschende Position bringen und das Unternehmen für die Zukunft rüsten.
Mondelez International Aktie Chart
Ein zweiter Anlauf: Warum Hershey?
Es ist nicht das erste Mal, dass Mondelez versucht, Hershey zu übernehmen. Bereits 2016 wollte der Milka-Hersteller den Konkurrenten für 23 Milliarden USD schlucken, scheiterte jedoch am Widerstand der Hershey-Stiftung, die eine Kontrollmehrheit am Unternehmen hält. Nun könnten die Rahmenbedingungen für einen erneuten Versuch günstiger sein.
Die aktuelle Bewertung von Hershey liegt bei etwa 40 Milliarden USD – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum letzten Übernahmeversuch. Mondelez selbst wird an der Börse mit etwa 82 Milliarden USD bewertet und hätte damit die finanzielle Schlagkraft, die Übernahme zu stemmen.
Fusionen als Antwort auf Branchenprobleme
Die Süßwarenindustrie befindet sich in einer Phase der Konsolidierung. Steigende Kosten und eine schwächelnde Nachfrage zwingen Unternehmen, effizienter zu werden. Fusionen sind eine logische Konsequenz, um Synergien zu nutzen und Marktanteile zu sichern.
Ein ähnliches Beispiel ist die Übernahme von Kellanova, dem Produzenten von Pringles, durch Mars für 36 Milliarden USD im Sommer 2024. Ein Zusammenschluss von Mondelez und Hershey könnte die Machtverhältnisse in der Branche ähnlich drastisch verschieben.
Reaktionen der Anleger: Euphorie und Skepsis
Während die Hershey-Aktie um 19 % zulegte, reagierten die Investoren von Mondelez weniger begeistert. Der Kurs fiel um 4 %, was auf die Unsicherheit bezüglich der Finanzierung und Integration eines solch großen Deals hindeutet. Anleger fragen sich, ob der Preis, der für Hershey gezahlt werden müsste, die Synergiepotenziale rechtfertigt.
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die Reaktion der Regulierungsbehörden. Solch eine Fusion könnte kartellrechtliche Bedenken aufwerfen, da beide Unternehmen in vielen Märkten dominierende Positionen einnehmen.
Ausblick: Ein Deal mit weitreichenden Konsequenzen
Eine Fusion von Mondelez und Hershey würde nicht nur die Süßwarenbranche nachhaltig verändern, sondern auch ein Signal für weitere Konsolidierungen setzen. Die Stärken von Mondelez in internationalen Märkten und das wertvolle Markenportfolio von Hershey könnten zusammen ein Powerhouse schaffen, das globale Maßstäbe setzt.
Doch der Weg dorthin ist voller Herausforderungen. Hohe Finanzierungskosten, regulatorische Hürden und die Integration zweier Großkonzerne sind nur einige der Themen, die es zu bewältigen gilt. Anleger sollten die Entwicklungen genau beobachten – denn ob aus den Übernahmegesprächen tatsächlich ein Deal wird, bleibt ungewiss.
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