Jedes Jahr aufs Neue stellen sich unzählige Menschen die Frage, welche private Krankenversicherung denn nun die beste ist. Darüber sinnieren nicht nur Versicherte auf der Jagd nach dem besten Tarif, sondern auch Journalisten und Finanzexperten. Immer wieder aufs Neue finden so Rankings ihren Weg an die Öffentlichkeit, welche die privaten Kassen anhand unterschiedlicher Kriterien einteilen und bewerten.
Was dabei herauskommt, kann höchst unterschiedlich ausfallen, da so ziemlich jeder eine andere Gewichtung nutzt. Bei der „Morgen & Morgen GmbH“ etwa spielen vor allem Dinge wie Leistung, Erfolg und Sicherheit eine große Rolle. Für Versicherte ist das wenig aufschlussreich, denn hier stehen vor allem angebotene Tarife und deren Preis-Leistungs-Verhältnis im Vordergrund. Derartige Dinge spielen jedoch bei Rankings von diversen Unternehmen und Finanzinstituten eher selten eine Rolle. Dass die R+V PKV ein besonders hohes Ranking erhält und als sehr erfolgreiche Versicherung erhält, bedeutet beispielsweise nicht, dass diese auch die beste Wahl für Versicherungsnehmer wäre.
Auf den Einzelfall kommt es an
Es ist ohnehin in der Regel wenig zielführend, bei einem PKV Vergleich ein pauschales Urteil über die einzelnen Anbieter fällen zu wollen. Welcher davon für die eigenen Ansprüche am besten passt, lässt sich stets nur im Einzelfall beurteilen. Dabei hängt die Wahl sowohl von den eigenen Vorstellungen hinsichtlich der Leistungen als auch der monatlichen Kosten ab. Konkrete und allzu pauschale Empfehlungen sollen auch hier nicht genannt werden, es lässt sich anhand diverser Vergleiche aber eine gewisse Tendenz feststellen.
In der Presse schneiden oftmals kleinere Anbieter gut ab, wenn es um einen günstigen Versicherungsschutz mit überschaubaren Leistungen geht. Beispiele dafür sind die Concordia PKV und die Alte Oldenburger PKV. Im höheren Preissegment können hingegen bekannte Größen wie die Allianz PKV oder der Marktführer Debeka PKV punkten. Wie bereits erwähnt lässt sich die beste Wahl aber stets nur mit Blick auf die individuellen Wünsche und Anforderungen fällen.
Der PKV Wechsel ist nicht ohne
Allerdings stellt sich die Frage nach der besten PKV ohnehin nur für all jene ernsthaft, die entweder noch nicht oder noch nicht besonders lange Mitglied einer privaten Kasse ist. Wer hingegen schon einige Jahre bei einer privaten Krankenversicherung Mitglied ist, der sollte den Anbieter nach Ansicht von Experten tunlichst nicht mehr wechseln. Zwar lassen sich die Beiträge dadurch durchaus senken. Allerdings gehen dann Altersrückstellungen teilweise, in manchen Fällen sogar vollständig verloren.
Das lässt sich selbst mit einem spektakulär günstigen Tarif auf Dauer kaum ausgleichen und so ist der Verbleib beim bisherigen Versicherer die naheliegende Option. Immerhin kann auch hier ein Tarifwechsel vollzogen werden, mit dem sich Monat für Monat bares Geld sparen lässt. Immer wieder legen die Anbieter neue Tarife auf und es sollte stets geprüft werden, ob ein Wechsel aus einem Altvertrag sich lohnen könnte.
Der Blick in die Glaskugel
Über die fehlende Wechselmöglichkeit sind viele Versicherte nicht glücklich, was nur nachvollziehbar ist. Schließlich fehlt es dadurch etwas an Konkurrenzdruck und gerade für bereits bestehende Mitglieder werden die Anbieter sich wohl kaum für Beitragsminderungen starkmachen. Die Versicherer selbst werden da sehr wahrscheinlich etwas anderes behaupten. Da es an Leidensdruck aber mangelt, darf wohl eine mangelnde Motivation in dieser Richtung unterstellt werden.
Ab und zu wird das Thema in der Politik diskutiert und es gibt durchaus einige Bundestagsabgeordnete, welche den PKV Wechsel in Zukunft einfacher gestalten und auch eine Übernahme von Altersrückstellungen ermöglichen möchten. Die Erfolgsaussichten sind dabei momentan aber eher gering, sodass Versicherte sich hierauf nicht blind verlassen können. Es gilt, die jetzt vorliegenden Möglichkeiten optimal auszunutzen und die bestehen aus dem PKV Wechsel innerhalb des bisherigen Anbieters. Die gute Nachricht: in gar nicht wenigen Fällen lassen sich auch hier jedes Jahr hohe dreistellige Beträge, manchmal sogar noch mehr einsparen. Daher sollte ein möglicher Wechsel regelmäßig, spätestens aber bei Eintrudeln der nächsten Beitragserhöhung geprüft werden.