Die private Krankenversicherung bietet den entscheidenden Vorteil, dass die Beiträge unabhängig vom Einkommend eines Versicherten festgelegt werden. Dadurch ist das Ganze, abhängig von den gewählten Leistungen, oftmals weitaus günstiger als eine gesetzliche Krankenversicherung. Das gilt insbesondere für Selbständige und Freiberufler, welche bei ihren PKV Beiträgen den Arbeitgeberanteil selbst schultern müssen. Spitzenverdiener zahlen dadurch in der GKV im Jahr 2024 fast 900 Euro im Monat nur für die Kranken- und Pflegeversicherung.
Dafür gibt es bei den privaten Kassen schon eine ganze Menge mehr an Leistungen. Allerdings wird auch die PKV nicht günstiger. Im Schnitt steigen die Kosten hier in einem vergleichbaren Tempo, aufgrund gesetzlicher Bestimmungen gibt es aber zumeist weniger Beitragserhöhungen, die dann umso heftiger ausfallen. Wer eine solche schon einmal erleben musste, fragt sich unweigerlich, wie sich wieder etwas einsparen lässt. Grundsätzlich sind Optionen dafür auch vorhanden.
Geschickte Tarifwechsel senken die Beitragslast
Die erste Wahl, um die PKV Kosten wieder zu senken, ist der Tarifwechsel. Einen solchen können privat Krankenversicherte grundsätzlich jederzeit vornehmen. Die meisten machen sich aber vor allem dann Gedanken darum, wenn eine Beitragsanpassung angekündigt wurde. Für eine solche gibt es genaue gesetzliche Bestimmungen. Zulässig sind steigende Beiträge in der Regel nur dann, wenn entweder die Ausgaben in einem Tarif um mehr als zehn Prozent höher als geplant ausfallen. Genau hier gibt es für alle Versicherungsnehmer eine Chance.
Denn die Kalkulationen beziehen sich stets auf einen bestimmten Tarif, nicht auf die gesamten Bilanzen eines Versicherers oder gar der Branche. Somit findet sich immer auch ein Tarif, bei dem die Kosten entsprechend weniger angestiegen sind und somit Beitragserhöhungen nicht stattfinden. Als Mitglied einer privaten Kasse ist es grundsätzlich möglich, in einen solchen schnell und unkompliziert zu wechseln. Optimalerweise sollten alter und neuer Tarif beim selben Anbieter sein, da so die Altersrückstellungen unangetastet bleiben.
Wissen ist Macht
Nun gehen die privaten Versicherer natürlich nicht unbedingt damit hausieren, in welchen Tarifen die Beiträge ansteigen und in welchen nicht. Das macht es schwierig, den Überblick zu behalten und immer die beste Wahl bei einem PKV Wechsel zu treffen. Hilfreich ist hier das Internet, wo Betroffene sich über ihre Erfahrungen mit Beitragsanpassungen austauschen können. Doch auch mit diversen Foren und den sozialen Medien ist es kaum möglich, einen Gesamtüberblick über die aktuelle Lage zu erhalten.
Abhilfe schaffen Online-Vergleiche, welche versprechen, kostenfrei und unverbindlich zu prüfen, ob sich ein Tarifwechsel im individuellen Fall lohnt. Prinzipiell ist das ein verlockendes Angebot, für welches es eine Fülle an Anbietern im Netz zu finden gibt, die einem mal mehr, mal weniger spektakuläre Ergebnisse versprechen.
So wird die PKV in jedem Fall billiger
Wie zuverlässig die Beratung im Einzelfall stattfindet, kann allerdings aus der Ferne freilich nicht beurteilt werden und mit den eigenen Daten sollte stets sparsam umgegangen werden. Daher ist ein solcher PKV Vergleich nur dann zu empfehlen, wenn dem Anbieter auch das entsprechende Vertrauen entgegengebracht wird. Dann aber ist es eine gute Grundlage, um mit einem PKV Wechsel die Beitragslast wieder senken zu können. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, beim eigenen Versicherer nach alternativen PKV Tarifen zu fragen. Die Beratung dort verläuft allerdings nicht immer optimal und in der Vergangenheit wurden oft Tarife empfohlen, welche für Betroffene mit keinen nennenswerten Vorteilen daherkamen.
In jedem Fall billiger wird die PKV, wenn bestimmte Leistungen nicht länger in Anspruch genommen werden. Wer es radikal mag, wechselt in den sogenannten Standardtarif, der allerdings nicht allen Mitgliedern der PKV offensteht. Hier gibt es in etwa die Leistungen der gesetzlichen Versicherer zu einem günstigen monatlichen Preis. Alternativ können aber auch einzelne Bausteine aus einer Versicherung entfernt werden, um die Kosten zu senken. Derartige Schritte wollen aber gut überlegt sein, da es in Zukunft schwierig sein könnte, einmal aufgegebene Zusatzleistungen wieder zurückzuerhalten. Besonders mit steigendem Alter erweist sich das immer wieder als einigermaßen problematisch.