PKV Beitragserhöhung: Ein Wechsel kann sich lohnen!

Erstaunlich wenige privat Krankenversicherte machen sich jemals Gedanken um einen möglichen PKV Wechsel. Dabei kann ein solcher sich durchaus lohnen.

Die private Krankenversicherung ist für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Selbst, wer schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten in einer solchen Versicherung steckt, blickt oft nicht hinter das Fachchinesisch, welches die Unternehmen wahrscheinlich sehr bewusst bei ihren Tarifen einsetzen. Außerdem sind allerlei fälschliche Annahmen verbreitet, welche dem Ausnutzen von möglichem Sparpotenzial im Wege stehen können. Das betrifft ganz besonders das Thema PKV Wechsel.

So gehört es beispielsweise mehr oder weniger zum Allgemeinwissen, dass sich ein Wechsel zu einem anderen Anbieter nicht lohnt, selbst wenn ein solcher gesetzlich fest verankert ist. Vor allem aufgrund der gebildeten Altersrückstände kommt für viele nicht einmal die Überlegung für einen solchen Schritt in Frage. Doch während diese Annahme in nicht wenigen Fällen tatsächlich richtig ist, gibt es wie immer auch die eine oder andere Ausnahme zu beachten.

PKV Wechsel für junge Leute

Seit einer Gesetzesnovelle aus dem Jahr 2009 verfallen Altersrückstellungen beim Wechsel der privaten Krankenversicherung nicht mehr einfach. Sie lassen sich stattdessen für Tarife, die in diesem Jahr oder danach geschlossen wurden, zumindest zum Teil übernehmen. Das gestaltet den Wechsel oft deutlich schmerzfreier und eröffnet privat Krankenversicherten völlig neue Möglichkeiten. Sie sind dadurch bei einem PKV Wechsel nicht mehr länger nur auf die Tarife des bisherigen Anbieters beschränkt und können vollumfänglich vom Konkurrenzkampf profitieren.

Besonders nützlich ist das für junge Leute. Zu solchen werden bei Krankenversicherungen am Allgemeinen all jene gezählt, die 35 Jahre oder jünger sind. Bis dahin sind die Altersrückstellungen zumeist auf einem überschaubaren Niveau und ein Wechsel zu einem günstigeren Anbieter kann etwaige Verluste über die Zeit mehr als ausgleichen. Wer schon etwas länger versichert ist und entsprechend keine solche Option hat, ist dem eigenen Versicherer bei Beitragserhöhungen aber ebenfalls nicht schutzlos ausgeliefert.

Das PKV Sonderkündigungsrecht birgt Sparpotenzial

Unabhängig von der Versicherungsdauer, dem Alter des Versicherungsnehmers oder sonstigen Details steht jedem privat Versicherten bei einer Beitragserhöhung der PKV stets ein Sonderkündigungsrecht zu. Das kann auch dazu genutzt werden, um den Tarif innerhalb des bisherigen Versicherers zu wechseln. Der große Vorteil dabei: Altersrückstellungen bleiben vollumfänglich erhalten, sodass diese Möglichkeit auch für alle jene in Betracht kommt, die schon seit vielen Jahrzehnten bei einem Anbieter versichert sind.

Der darf sich bei einem Tarifwechsel auch nicht querstellen und muss über bestehende Möglichkeiten sogar genau informieren. In einigen Fällen werden den Versicherten dabei aber noch einmal ein paar Steine in den Weg gelegt, indem Tarifbausteine unverständlich erklärt werden und auf den ersten Blick nicht klar ersichtlich ist, welche Leistungen ein genauer Tarif im Einzelnen beinhaltet und welche nicht. Hier gilt es daher, jedes Angebot genau zu überprüfen, bevor vorschnell eine Unterschrift geleistet wird.

Niemand ist sicher

Allgemein hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass Beitragserhöhungen in der PKV immer öfter vorkommen und mit Blick auf die Rekordinflation dürften sie in Zukunft auch immer steiler Schritte in die Höhe machen. Umso mehr lohnt es sich, sich schon jetzt über Sparmöglichkeiten zu informieren und sich mit den immer weiter steigenden Kosten nicht einfach abzufinden. Das gilt übrigens für alle der knapp 50 privaten Krankenversicherer in Deutschland, ganz gleich ob Allianz, Debeka oder HanseMerkur.

Wer sich selbst unsicher bei einem Wechsel ist, kann sich von einem Versicherungsmakler unter die Arme greifen lassen. Der lässt sich seine Dienste zwar natürlich entsprechend entlohnen, bietet dafür aber viel Detailwissen und ein Verständnis für die unzähligen Eigenheiten der privaten Krankenversicherer. Oftmals amortisieren sich die Kosten für einen solchen Experten mit der Zeit schnell wieder. Das trifft besonders bei Alt-Verträgen zu, die vor Jahrzehnten zu völlig anderen als den heute üblichen Konditionen abgeschlossen wurden. Hier kann sich jährlich leicht ein Sparpotenzial von mehreren Hundert Euro ergeben, sodass Versicherte in solchen Fällen es nicht fürchten sollten, ihren Versicherungsschutz umfänglich auf die Probe zu stellen.

Disclaimer

Die auf finanztrends.de angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information. Die hier angebotenen Beiträge stellen zu keinem Zeitpunkt eine Kauf- beziehungsweise Verkaufsempfehlung dar. Sie sind nicht als Zusicherung von Kursentwicklungen der genannten Finanzinstrumente oder als Handlungsaufforderung zu verstehen. Der Erwerb von Wertpapieren ist risikoreich und birgt Risiken, die den Totalverlust des eingesetzten Kapitals bewirken können. Die auf finanztrends.de veröffentlichen Informationen ersetzen keine, auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtete, fachkundige Anlageberatung. Es wird keinerlei Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden übernommen. finanztrends.de hat auf die veröffentlichten Inhalte keinen Einfluss und vor Veröffentlichung sämtlicher Beiträge keine Kenntnis über Inhalt und Gegenstand dieser. Die Veröffentlichung der namentlich gekennzeichneten Beiträge erfolgt eigenverantwortlich durch Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen o.ä. Demzufolge kann bezüglich der Inhalte der Beiträge nicht von Anlageinteressen von finanztrends.de und/ oder seinen Mitarbeitern oder Organen zu sprechen sein. Die Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen usw. gehören nicht der Redaktion von finanztrends.de an. Ihre Meinungen spiegeln nicht die Meinungen und Auffassungen von finanztrends.de und deren Mitarbeitern wider. (Ausführlicher Disclaimer)