PKV Beiträge: Schlechte Aussichten?

Die PKV Beitragserhöhungen könnten sich in Zukunft noch deutlich häufiger als bisher schon zeigen. Zumindest lässt der Blick auf die Inflation nichts Gutes vermuten.

Wer schon etwas länger in Mitglied in einer privaten Krankenversicherung ist, der dürfte sich über die Jahre an Beitragserhöhungen gewöhnt haben. Im Schnitt werden PKV Tarife alle zwei bis drei Jahre teurer, die genaue Höhe der Verteuerungen ist stets vom Einzelfall abhängig. Es gibt allerdings Anzeichen dafür, dass die Kosten künftig häufiger steigen können und damit auch die absolute Belastung für privat Krankenversicherte weiter steigt.

Besorgt dürften Versicherungsnehmer da vor allem auf die anhaltend hohe Inflation blicken. Die EZB sprach im vergangenen Jahr noch von einem vorübergehenden Effekt, der sich 2024 abkühlen werde. Nun ist der Januar vorbei, die Inflation steigt immer weiter und das Leben scheint von Tag zu Tag teurer zu werden. Nicht nur Lebensmittel, Benzin und Energie ziehen rasant an. Mittelfristig wirkt sich eine hohe Inflation zwangsläufig auch auf die Prämien in der PKV aus.

Es tut sich nicht viel

Grundsätzlich habe die Zentralbanken zwar Instrumente, um einer steigenden Inflation zu begegnen. Zumindest die Europäische Zentralbank ziemt sich aber sehr, diese auch zum Einsatz zu bringen. Zuletzt gab es lediglich die vage Aussicht darauf, dass die Geldpolitik in Europa noch einmal überdacht werden könnte. Konkrete Schritte zum Eindämmen der Teuerungsrate werden aber wohl noch Monate auf sich warten lassen. Sollte die Inflation in den nächsten Monaten ähnlich hoch ausfallen wie im Januar, so müssen sich Mitglieder der privaten Krankenversicherungen womöglich auf ein böses Erwachen im neuen Jahr einstellen.

Nicht umsonst geben dieser Tage nur wenige Versicherer eine Stabilitätsgarantie für die Höhe von Beiträgen. Selbst wenn es eine solche gibt, bezieht die sich äußerst selten auf einen längeren Zeitraum als bis zum Ende des laufenden Jahres. Es ist also niemand richtig sicher vor höheren Beitragszahlungen, die in Zukunft auch noch in höherer Frequenz auftreten könnten.

Wer soll das noch bezahlen?

Noch dazu musste manch einer in diesem Jahr bei der Höhe von PKV Beitragserhöhungen ordentlich schlucken. Durch die Bank gab es bei den Anbietern in einigen Tarifen Erhöhungen von Prämien im zweistelligen Prozentbereich zu sehen. Davon waren auch viele Altverträge betroffen, deren Tarifkonditionen schon längst nicht mehr beworben werden. Den Vogel abgeschossen hat zweifellos AXA, wo beim Arzttarif die Kosten um unglaubliche 45 Prozent in die Höhe geschossen sind.

Dass da der eine oder andere es mit schlechter Laune zu tun bekommt, ist nur verständlich. Schließlich wird derzeit alles teurer, während die Löhne, wenn überhaupt, nur in einem sehr überschaubaren Rahmen ansteigen. Unter dem Strich bleibt dem durchschnittlichen Arbeitnehmer damit immer weniger Netto vom Brutto und die Aussicht auf einen langanhaltenden Trend macht die Sache nicht eben besser.

Der PKV Wechsel war nie wichtiger

Mehr denn je sind Mitglieder der privaten Krankenversicherungen darauf angewiesen, ihre monatlichen Kosten im Zaum zu halten. Glücklicherweise gibt es dafür auch durchaus entsprechende Möglichkeiten. Gerade der PKV Wechsel erweist sich in diesen unsicheren Zeiten als nützlicher denn je zuvor. Denn egal, ob ein Anbieter schwer zulangt oder die Beiträge nur in homöopathischen Dosen erhöht: Versicherte haben in solchen Fällen immer ein Sonderkündigungsrecht und können schmerzfrei in einen günstigeren Tarif wechseln.

Besonders zu empfehlen ist es langjährig Versicherten, über einen alternativen Tarif nachzudenken. Denn mittlerweile nicht mehr angebotene Alt-Tarife verfügen meist über sehr nachhaltige Konditionen und mit einem etwas aktuelleren Produkt lassen sich oft hohe Koten einsparen, ohne dafür auf Leistungen verzichten zu müssen. Am einfachsten erfolgt der Wechsel innerhalb des gleichen Anbieters, da dann auch die Altersrückstellungen unangetastet bleiben. Es besteht grundsätzlich aber auch die Möglichkeit, sich nach einer anderen PKV umzusehen. Bei allen Verträgen, die im Jahr 2009 oder später abgeschlossen wurden, können Rücklagen dabei auch wenigstens teilweise übernommen werden. Unabhängig davon ist ein PKV Wechsel die beste und oft auch die einzige Methode, um die immer höheren PKV Kosten in diesen Zeiten etwas in den Griff zu bekommen.

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