Es gibt einige Möglichkeiten, um als Mitglied in einer privaten Krankenversicherung den ständig steigenden monatlichen Beiträgen zu begegnen. Von Interesse ist in dieser Hinsicht etwa die Steuererklärung. Denn seit einer Gesetzesänderung aus dem Jahr 2010 sind Kosten für die Krankenkasse sowie die Pflegeversicherung vollständig absetzbar. Es lohnt sich daher, auch dann eine Steuererklärung einzureichen, wenn eine solche vom Finanzamt nicht zwingend verlangt wird.
Grundsätzlich sind die Kosten für die Basisversicherung dabei in voller Höhe absetzbar. Die Leistungen dieser Grundversicherung entsprechend dabei in etwa jenen der gesetzlichen Kassen und bei jedem Tarif wird dieser Beitrag vom Anbieter genau aufgeschlüsselt. In vielen Fällen läuft es darauf hinaus, dass etwa 80 Prozent der Beiträge der PKV absetzbar sind, wobei dieser Wert sich natürlich im Einzelfall stark unterscheiden kann.
Diese Einschränkungen gibt es
Natürlich gibt es bei dem Thema das eine oder andere Detail zu beachten. Besonders im Falle einer privaten Krankenversicherung ist darauf zu achten, dass lediglich Beiträge aus dem Basisschutz berücksichtigt werden können. Glücklicherweise muss niemand selbst ausrechnen, welcher Anteil der selbst gezahlten Beiträge dazu zu zählen ist. Der Versicherer lässt seinen Mitgliedern dazu jedes Jahr automatisch ein entsprechendes Schreiben zukommen. In der Regel erreicht dieses im Zeitraum von Januar bis März die Mitglieder.
Zwar können nicht die kompletten Kosten einer PKV abgesetzt werden, da Zusatzleistungen wie eine Chefarztbehandlung nicht berücksichtigt werden. Dennoch lohnt sich das Ganze auch für privat Krankenversicherte in jedem Fall, denn etwas zurück gibt es vom Fiskus in jedem Fall. Gerade jetzt in Zeiten von immer schneller steigenden Beiträgen ist das eine legitime Möglichkeit, um die eigene Belastung zu verringern.
Die PKV einfach billiger machen
Nun ist die steuerliche Absetzbarkeit der PKV keine echte Neuigkeit mehr und viele nutzen dies bereits seit Jahren regelmäßig. Wer bei seiner privaten Krankenversicherung noch mehr sparen möchte, findet dazu aber auch noch weitere Möglichkeiten. Am effektivsten ist hierbei ein einfacher Tarifwechsel, der auch beim bisherigen Anbieter durchgeführt werden kann. Ab einem bestimmten Alter müssen Versicherer ihre Mitglieder sogar jedes Jahr über mögliches Einsparpotenzial in Form von günstigeren Tarifen informieren. Jüngere Versicherte können von einer solchen Möglichkeit aber natürlich ebenfalls Gebrauch machen.
Die erste Anlaufstelle dafür ist die Versicherung selbst, welche auf Anfrage im Einzelfall die passenden Lösungen aufschlüsseln kann. Versicherte können sich dann noch in aller Ruhe überlegen, ob sie auf bestimmte Leistungen verzichten möchten, um die monatlichen Beiträge zu senken oder eben nicht. Je nach vorher gewähltem Tarif kann sich aber ein jährliches Einsparpotenzial im vierstelligen Bereich ergeben. Eine eventuell durchgeführte Beitragserhöhung lässt sich auf diesem Wege schnell egalisieren.
Der Anbieterwechsel lohnt sich nicht immer
Wer im Internet einen der zahlreichen PKV Vergleiche durchführt, findet vielleicht bei einer anderen Versicherung deutlich attraktivere Angebote zu weitaus günstigeren Konditionen. Ein Wechsel ist dann prinzipiell möglich, im Falle einer angekündigten Beitragserhöhung sogar ohne Kündigungsfrist. Das Ganze lohnt sich aber eher nur im Ausnahmefall. Wer bereits seit Längerem bei seinem jetzigen Anbieter versichert ist, würde in einem solchen Fall sämtliche Altersrückstellungen verlieren, was selbst ein deutlich niedrigerer monatlicher Beitrag kaum aufwiegen kann.
Sinnvoll kann ein Anbieterwechsel jedoch bei jungen Versicherten sein, die ihren Tarif erst nach dem Jahr 2009 abgeschlossen haben und bei denen Rückstellungen nur eine untergeordnete Rolle spielen. In solchen Fällen können diese zumindest teilweise auf eine neue private Krankenversicherung übertragen werden. In solchen Fällen, die zugegebenermaßen nicht unbedingt häufig vorkommen, lohnt es sich in jedem Fall genauer hinzusehen und den eigenen PKV Tarif auf den Prüfstand zu stellen. Schließlich ist in absehbarer Zeit nicht mit einer Entspannung bei den Beitragserhöhungen zu rechnen. Im Gegenteil, niedrige Zinsen und einer immer höhere Inflation sind das perfekte Rezept, um die PKV Kosten in Höhen zu treiben, die für manch einen die Grenze zur Unerträglichkeit deutlich überschreiten können.