Die privaten Krankenversicherungen und der Gesetzgeber stehen derzeit in so mancher Angelegenheit über Kreuz. Dabei ist es vor allem das Thema Corona, welches Unzufriedenheit bei den Versicherern schürt. Jene kritisierten etwa den Corona-Zuschlag in der Pflegeversicherung scharf, den Mitglieder der privaten Kassen seit diesem Jahr zahlen müssen. Da dieser in der GKV nicht anfällt, sehen viele Beobachter darin eine Ungleichbehandlung.
Auch für die Versicherten ist das Ganze wenig erfreulich. Denn während die monatlichen Beiträge in der PKV ohnehin schon ständig weitersteigen, entsteht durch den Zuschlag noch eine zusätzliche Belastung. Die Betroffenen haben dadurch immer weniger von ihrem Geld, während noch dazu die Inflation besorgniserregende Werte erreicht. Dass sich daraus Unzufriedenheit ergibt und die privaten Versicherer sich darum bemühen, ihre Mitglieder möglichst zu schonen, sollte niemanden verwundern.
PKV-Verband lehnt Impfkontrollen ab
Weiteren Ärger gibt es bei Überlegungen, die Versicherung bei der Einführung einer Impfpflicht mit ins Boot zu holen. In der Politik gibt es dahingehend Überlegungen, dass die Krankenkassen den Impfstatus ihrer Versicherten erfragen müssen. Dagegen stellten sich unter anderem der PKV-Verband und auch Vertreter der gesetzlichen Kassen ganz entschieden. Zwar werde man alle Aktivitäten unterstützen, um die Impfquote zu erhöhen und ist dadurch auch mit Plänen einverstanden, verbindliche Beratungsgespräche auf den Weg zu bringen. Als Kontrollorgan sehen die Versicherungen sich allerdings nicht.
Begründet wird das auch mit einem möglichen Vertrauensverlust, der sich daraus ergeben könnte. Noch ist eine allgemeine Impfpflicht längst keine beschlossene Sache und im Bundestag kam das Thema zuletzt wieder etwas ins Straucheln. Dennoch dürften sich viele Versicherte darüber freuen, dass sie auch in Zukunft gegenüber ihrer eigenen PKV keine Rechenschaft abzulegen brauchen. Für jene wäre es ohnehin eine Mammutaufgabe, Millionen von Mitgliedern nach ihrem Impfstatus zu fragen und eingereichte Dokumente auf ihre Echtheit hin zu überprüfen.
Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen
Sollte die Politik sich über das Begehren der Versicherer hinwegsetzen, ist schon jetzt abzusehen, dass dies mit steigenden PKV Beiträgen einhergehen könnte. Denn der gigantische Aufwand zum Ermitteln des Impfstatus der eigenen Mitglieder ist natürlich auch mit hohen Kosten verbunden. Da kann es schnell passieren, dass bei den Ausgaben gesetzliche Schwellen passiert werden und damit Beitragserhöhungen nicht nur möglich, sondern strenggenommen sogar vorgeschrieben sind.
Eben deshalb dürften auch die wenigsten Versicherungsnehmer, ob geimpft oder ungeimpft, ein ernsthaftes Interesse an den zweifelhaften Plänen der Politik haben. Der gehen aber mit sinkenden Inzidenzen und einem niedrigeren Impfdruck ohnehin die Argumente aus, um derart drastische Schritte noch zu rechtfertigen, ohne dass diese kurz darauf von Gerichten wieder kassiert werden. Da sich jetzt schon Widerstand bei den Impfkontrollen zeigt, ist davon auszugehen, dass die Beteiligten im Fall der Fälle auch einen Gang vor Gericht nicht scheuen werden.
Wie wird die PKV wieder billiger?
Doch auch ohne all diese Dinge bleibt festzuhalten, dass die Kosten für die PKV sich über die Jahre immer weiter in Richtung Norden bewegt haben. In einigen schweren Fällen mussten Versicherte in diesem Jahr Beitragserhöhungen von über 20 Prozent hinnehmen und mit einer rasant steigenden Inflation sowie Zinsen nahe des Nullpunkts ist mit einer Entspannung kaum zu rechnen.
Umso wichtiger ist es da, Instrumente zu kennen, mit denen sich die eigenen Beitragslast wieder etwas verringern lässt. Besonders effektiv ist hier ein PKV Wechsel, mit dem sich die Prämien oft deutlich senken lassen, ohne zwingend auf Leistungen verzichten zu müssen. Am besten funktioniert ein solcher Wechsel innerhalb des bisherigen Anbieters, da in einem solchen Fall Altersrückstellungen unangetastet bleiben. Ein PKV Vergleich lohnt sich deshalb oft auch für langjährig Versicherte, welche nicht selten die höchsten Aussichten auf niedrigere Beiträge haben. Grundsätzlich ist eine Prüfung des eigenen Tarifs immer dann sinnvoll, wenn der eigene Anbieter eine Erhöhung der Beiträge ankündigt. In einem solchen Fall sorgt ein Sonderkündigungsrecht dafür, dass keine Fristen beim Wechsel beachtet werden müssen.