Pierer Mobility-Aktie: Ist das die Rettung?

Die Pierer Mobility-Aktie schießt am Freitag um über 20 Prozent in die Höhe. Was steckt hinter dem Kurssprung der österreichischen Muttergesellschaft des Motorradherstellers KTM?

KTM wird fortgeführt

Es sind gute Nachrichten von KTM, der wichtigsten Beteiligung von Pierer Mobility. Das Landgericht Ried in Oberösterreich hat am Freitag die Fortführung der Geschäfte der insolventen KTM AG beschlossen. Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung soll fortgeführt werden.

Sehr positiv waren auch die Nachrichten für die Belegschaft. Die Zahl der Kündigungen bei KTM könnte um 200 Stellen geringer ausfallen als bislang befürchtet.

Laut Informationen von Creditreform liegen inzwischen drei Absichtserklärungen von Interessenten vor, die bereit sind, der KTM-Gruppe über die Holding Pierer Mobility frisches Kapital zuzuführen. Dieses Kapital würde zur Erfüllung des Sanierungsplanes der KTM AG dienen.

Die Lage ist nicht einfach

Die Lage bei KTM ist alles andere als einfach. In den ersten sechs Monaten des Jahres schrumpfte der Umsatz um 27 Prozent auf eine Milliarde Euro. Der Verlust im ersten Halbjahr betrug 172 Millionen Euro. Die Schuldenlast beläuft sich auf über 1,8 Milliarden Euro.

Aufgrund des sehr hohen Lagerbestandes wurde inzwischen die Produktion unterbrochen. Bei KTM liegen derzeit rund 130.000 Motorräder auf Lager, die teilweise ein großes Problem aufweisen, denn sie entsprechen nicht der ab 2025 geltenden Euro5+ Abgasnorm.

Ob die Pierer Mobility-Aktie bereits aus dem Gröbsten raus ist, lässt sich derzeit nicht sagen. Anleger müssen sich auch weiterhin auf eine Kursentwicklung mit großen Schwankungen einstellen.