Phunware-Aktie: Ist der Crash vorprogrammiert?

Kaum ein Titel sorgt derzeit für soviel Aufsehen wie die Phunware-Aktie. Ob die Kursexplosion vom Freitag allerdings gerechtfertigt ist, darf stark bezweifelt werden.

Die Phunware-Aktie konnte am Freitag zeitweise um über 1.000 Prozent zulegen. Grund dafür waren Gerüchte, wonach das Unternehmen in irgendeiner Weise mit der angekündigten Social-Media-Plattform des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump in Verbindung stehen könnte. Doch selbst unter der Annahme, dass dies zutrifft, sind die Kursgewinne in keiner Weise zu rechtfertigen.

Es ist zu bezweifeln, dass Trump mit seiner „Truth Social“ genannten Plattform wirklich gigantische Erfolge feiern oder gar die Platzhirsche in Form von Twitter und Facebook irgendwie in Bedrängnis bringen wird. Das ist schon allein deshalb der Fall, weil Trump sich bei der Umsetzung wieder einmal äußerst dilettantisch verhält.

Probleme ohne Ende bei Truth Social

Das fängt schon damit an, dass es konkrete Hinweise auf die Nutzung freier Software gibt. Eine solche zu nutzen ist an sich kein Problem, auch nicht für geschäftliche Zwecke. Es gibt aber Lizenzen mit Bedingungen, an die sich Nutzer in solchen Fällen zu halten haben.

Eben diese Bedingungen scheinen Trump und seine Leute mit Füßen getreten zu haben. Angegeben wird auf den eigenen Seiten, dass mit einer proprietären Software gearbeitet werde. Experten sehen jedoch eine frappierende Ähnlichkeit zu Mastodon und deckten im Code sogar bereits direkte Erwähnungen der freien Plattform auf.

Die Phunware-Aktie ist der schiere Wahnsinn

Das ist tatsächlich nur eines von vielen Problemen, die sich derzeit ergeben. Apple hat die App der Plattform vorsorglich bereits aus seinem Store entfernt und mit einem reibungslosen Start ist nicht zu rechnen. Das macht die Phunware-Aktie, die direkt mit all dem verknüpft wird, zu einem Pulverfass.

Es ist stark davon auszugehen, dass die euphorisierten Anleger schon bald bitter enttäuscht werden – auf die eine oder andere Weise. Die unweigerliche Folge wird ein veritabler Crash sein. Wer einen solchen nicht am eigenen Leib erfahren möchte, entfernt sich so weit wie nur irgend möglich von dem Titel. Schon in der morgen startenden Woche sind heftige Abschläge aufgrund von Gewinnmitnahmen nicht unwahrscheinlich.

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