Das niederländische Unternehmen Philips, bekannt für seine Technologien im Gesundheitsbereich, hat seine Ergebnisse für das dritte Quartal 2024 präsentiert und dabei für eine große Überraschung gesorgt. Schwache Verkaufszahlen in China führten zu einem dramatischen Kursrückgang von über 16% an der Euronext Amsterdam. Auch der deutsche Konkurrent Siemens Healthineers musste aufgrund der negativen Marktstimmung einen Rückgang verzeichnen. Philips hat zudem eine Gewinnwarnung ausgegeben und die Prognose für das Gesamtjahr angepasst.
Umsatzeinbruch in China – Wachstum in anderen Märkten
Mit einem Umsatz von 4,4 Milliarden Euro blieb Philips im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Während in vielen internationalen Märkten eine stabile Nachfrage herrschte, trübte sich das Bild besonders in China stark ein. Hier fiel die Nachfrage sowohl im Krankenhaus- als auch im Privatkundensegment deutlich. Philips rechnet nun damit, dass die Umsätze außerhalb Chinas im Bereich von 3-5% wachsen, während die Wachstumsprognose für das Gesamtunternehmen auf lediglich 0,5-1,5% angepasst wurde.
Philips Aktie Chart
Steigende Margen trotz Umsatzdrucks
Trotz des verlangsamten Wachstums in China gelang es Philips, die Gewinnmarge auf Basis des bereinigten EBITA um 160 Basispunkte auf 11,8% zu steigern. Dies war hauptsächlich auf Produktivitätsmaßnahmen, Innovationen und höhere Lizenzeinnahmen zurückzuführen. Diese Effizienzsteigerungen spiegeln die Strategie des Unternehmens wider, das durch Kosteneinsparungen und Produktionsverbesserungen seine Margen auch bei stagnierendem Umsatz halten möchte. Während der Umsatz in der Sparte Diagnosis & Treatment in China leicht zurückging, wuchs er in den USA stabil, insbesondere durch die Nachfrage in der bildgeführten Therapie. Auch im Bereich Connected Care konnte Philips seine Marge deutlich verbessern und steigerte den bereinigten EBITA von 3,7% auf 7,3%.
Einbußen im Privatkundengeschäft
Die Sparte Personal Health, die für den Privatkundensektor zuständig ist, litt ebenfalls stark unter der rückläufigen Nachfrage in China, wobei die Umsätze in diesem Bereich insgesamt um 5% sanken. Trotz dieser Rückschläge konnte das Unternehmen in den restlichen Märkten eine robuste Nachfrage aufrechterhalten und die Margen dank gezielter operativer Maßnahmen bei 16,5% stabilisieren.
Geringer Cashflow und Herausforderungen im operativen Geschäft
Der operative Cashflow verringerte sich im dritten Quartal auf 192 Millionen Euro – ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum, als er noch bei 489 Millionen Euro lag. Der freie Cashflow schrumpfte auf nur 22 Millionen Euro. Philips führt dies auf saisonale Schwankungen im Nettoumlaufvermögen sowie auf Herausforderungen im operativen Geschäft zurück.
Ausblick: Unsichere Zukunft trotz starker Produktivität
Angesichts der anhaltenden Unsicherheiten auf dem chinesischen Markt und des globalen wirtschaftlichen Drucks sieht Philips die nächsten Monate als herausfordernd. Dennoch bleibt das Unternehmen optimistisch, durch fortgeführte Produktivitätssteigerungen und strategische Innovationen langfristig Mehrwert schaffen zu können.
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