Der Pharmariese Pfizer steht im Zentrum eines wachsenden Sturms, der Anleger gleichermaßen beunruhigt und neugierig macht. Die jüngsten Entwicklungen rund um den COVID-Impfstoffhersteller werfen Fragen auf und könnten erhebliche Auswirkungen auf die Aktienentwicklung haben.
Turbulenzen im Impfstoffsektor
Die Pharmabranche wurde am Freitag aufgeschreckt, als Dr. Peter Marks, der oberste Impfstoffregulator der FDA, seinen Rücktritt einreichte. In seinem Rücktrittsschreiben sprach er von „Fehlinformationen und Lügen“ des neu ernannten Gesundheitsministers Robert F. Kennedy Jr. Diese Entwicklung ist besonders brisant für Pfizer, da Marks eine Schlüsselrolle bei der Notfallzulassung des COVID-Impfstoffs spielte, den Pfizer gemeinsam mit BioNTech entwickelt hatte.
Der Rücktritt fällt in eine Zeit massiver Umstrukturierungen im US-Gesundheitsministerium, bei denen rund 10.000 Vollzeitstellen abgebaut werden sollen. Für Impfstoffhersteller wie Pfizer bedeutet dies weitere Unsicherheit in einem bereits herausfordernden Marktumfeld, in dem die Nachfrage nach COVID-Impfstoffen deutlich zurückgeht.
Zudem steht Pfizer unter dem Druck einer US-Untersuchung, die prüft, ob das Unternehmen die Ankündigung seines COVID-Impfstofferfolgs bis nach der Präsidentschaftswahl 2020 verzögert habe. Obwohl der ehemalige Pfizer-Wissenschaftler Phil Dormitzer jegliche Verzögerung bestreitet, hat das US-Justizministerium bereits Zeugen zu dem Fall befragt, was zusätzlich auf die Aktie drückt.
Institutionelle Investoren zeigen Interesse
Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch positive Signale. Ende März wurde ein ungewöhnlich hoher Handelsvolumen bei Pfizer-Aktien verzeichnet – etwa das Neunfache des durchschnittlichen Volumens. Dies deutet auf ein gestiegenes Interesse institutioneller Anleger hin, die möglicherweise die aktuelle Bewertung als attraktiven Einstiegspunkt betrachten.
Analysten weisen darauf hin, dass Pfizer mit einem Kurs-Cashflow-Verhältnis von nur 9 für das kommende Jahr handelt. Das erscheint im Vergleich zum Gesundheitssektor und zur eigenen historischen Bewertung günstig. Mit einer starken Cashposition von über 20 Milliarden Dollar und der Kapazität für Akquisitionen im Bereich von 10 bis 15 Milliarden Dollar in 2025 verfügt das Unternehmen über finanzielle Flexibilität.
Pfizer Aktie Chart
Gewinnt Pfizer Vertrauen zurück?
Die nächsten Monate werden zeigen, ob Pfizer die aktuellen Herausforderungen meistern und das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen kann. Für risikobereite Investoren könnte die aktuelle Bewertung eine Überlegung wert sein.
Besonders vielversprechend erscheint die potenzielle Expansion von Padcev plus Pembrolizumab zur Behandlung von muskelinvasivem Blasenkrebs. CEO Albert Bourla erwartet noch in diesem Jahr Zwischenergebnisse aus laufenden Studien, die bei Erfolg die Zahl der adressierbaren Patienten in den USA nahezu verdreifachen könnten. Dies wäre ein wesentlicher Wachstumstreiber für das Unternehmen, das nach neuen Umsatzquellen sucht, um die nachlassenden COVID-Impfstoffeinnahmen zu kompensieren.
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