Liebe Leserin, lieber Leser,
vor gut einem Monat notierte die PayPal-Aktie noch bei deutlich unter 70 US-Dollar. Am 11. September wurden für die Papiere des Bezahldienstes zwischenzeitlich noch 67,16 Dollar aufgerufen, obwohl die Analysten nach guten Quartalszahlen sich damals schon sehr zuversichtlich gezeigt hatten. Doch was soll man sagen: in den folgenden Woche folgten die Märkte plötzlich den positiven Prognosen, schoben die PayPal-Aktie in der Vorwoche gar auf ein neues Jahreshoch bei rund 82 Dollar – bevor es wieder abwärts ging. Und auch dieses Mal, so scheint es, hatte ein Analysehaus seine Hände im Spiel.
PayPal: Kursziel rauf, Einstufung runter
Denn nachdem die Aktie von PayPal am Mittwoch noch obenauf war, geriet sie am Donnerstag vergangener Woche unter Druck. Von ihrem Höchststand fiel sie bis auf 78,56 US-Dollar, hat sich seitdem wieder leicht auf aktuell 80,50 Dollar erholt. Es waren die Analysten von Bernstein Research, die die Papiere des Zahlungsdienstleisters laut investing.com an jenem Tag von „Outperform“ auf „Market-Perform“ abgestuft hatten. „Die Analysten begründeten ihren Schritt mit wachsendem Wettbewerb und Unsicherheiten über die langfristige Wachstumsentwicklung von PayPal“, so der Bericht.
Das Analysehaus hob demnach das Kursziel für die Aktie zwar von 75 auf 80 US-Dollar an, zugleich erkennt man bei Bernstein aber nach der jüngsten Kursentwicklung nur begrenztes Aufwärtspotenzial. „Wir haben die Aktie Ende Juli taktisch hochgestuft, aufgrund besserer Produktentwicklung und Ausführung unter der neuen Führung“, wurden die Analysten zitiert. Doch trotz Fortschritten bei der Produktentwicklung und einer attraktiven Bewertung, stehe PayPal demnach vor push/pull-Dynamiken, „die den Konzern belasten könnten“.
- Dazu zählen etwa der zunehmende Wettbewerbsdruck im Kerngeschäft – insbesondere bei PayPals „Cash-Cow“-Button, so der Bericht
- Bernstein äußerte auch Bedenken, dass der Kernbereich des US-Unternehmens weiterhin starkem Druck ausgesetzt sei und im Vergleich zur Konkurrenz „hoch bewertet“
PayPal-Aktie zwischen 50 und 300 Dollar
Die Anleger reagierten auf diese Einschätzung offensichtlich mit Verkäufen, wenngleich diese durchaus überrascht, wurde die PayPal-Aktie zu ihren Hochzeiten während der Corona-Pandemie doch in ganz anderen Regionen gehandelt. Mehr als 300 Dollar waren für die Papiere im Laufe des Jahres 2021 aufgerufen worden, bevor ein Umdenken am Markt stattfand und die Aktie regelrecht einbrach. Erst bei rund 50 Dollar fand die PayPal-Aktie vor knapp einem Jahr einen Boden. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie im Vergleich zu ihrem Höchststand rund 85 Prozent an Wert eingebüßt. Dabei hatte das Unternehmen seitdem Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert.
Und so fand in der Folge ein Umdenken unter den Anlegern statt. Bis in den Juni hinein legte die PayPal-Aktie deutlich bis auf 68 Dollar zu, bevor eine erste Korrektur stattfand. Nach wochenlanger Seitwärtsbewegung startete sie dann, wie erwähnt, ab dem 11. September dann so richtig durch. Allein in den vergangenen fünf Wochen steigerte das US-Unternehmen seinen Börsenwert um knapp 20 Prozent. Seit ihrem Tiefstand im Oktober des vergangenen Jahres beträgt der Auschlag annähernd 40 Prozent.
PayPal hatte mittleres Kursziel bereits erreicht
Mit ihrer jüngsten Höchstbewertung hatte die PayPal-Aktie damit sogar das durchschnittliche Kursziel bereits erreicht. Laut aktien-guide liegt dieses aktuell bei 82,53 US-Dollar. Somit sind die derzeit 45 aufgeführten Analysten bei den Papieren in ihrer Einschätzung entsprechend zwiegespalten:
- 23 Experten empfehlen PayPal zum Kauf
- 21 raten zum Halten der Papiere
- nur ein Analyst würde verkaufen
Wie es wirklich um das Unternehmen steht, erfahren Experten und Anleger gleichermaßen in gut zwei Wochen, wenn PayPal am 29. Oktober seine Zahlen aus dem 3. Quartal 2024 vorlegen wird. Bei der Präsentation der Ergebnisse aus dem 2. Jahresviertel überraschten die US-Amerikaner positiv: PayPal steigerte den Umsatz um acht Prozent auf knapp 7,9 Milliarden Dollar, „etwas stärker als vermutet“, hieß es beim Anlegermagazin Der Aktionär. Unter dem Strich verdiente das Zahlungsdienstleister mit 1,1 Milliarden Dollar demnach rund zehn Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Mit positiven Folgen.
Analysten rechnen mit weiterer Gewinnsteigerung
Der US-Bezahldienst wolle nach dem überraschend guten Quartal auf Jahressicht noch mehr Gewinn einfahren, hieß es damals. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) dürfte nun im niedrigen bis mittleren Zehner-Prozent-Bereich zulegen, wie das Unternehmen in San José mitgeteilt habe. „Bislang war ein Plus im mittleren bis hohen einstelligen Bereich angepeilt worden“, so der Bericht. Inklusive aller Effekte dürfte der Wert nach 3,84 Dollar im Vorjahr im Gesamtjahr 2024 auf 3,88 bis 3,98 US-Dollar steigen. Zuvor waren demnach rund 3,65 Dollar anvisiert worden.
Für PayPal gilt es also, diese positive Prognose nun Ende Oktober zu bestätigen. Laut finanzen.net rechnen derzeit 34 Analysten im Schnitt mit einem Gewinn je PayPal-Aktie aus dem 3. Quartal in Höhe von 1,066 Dollar. Gegenüber dem vergangenen Jahr wäre dies eine Steigerung um knapp 15 Prozent. Im Vorjahr war lag das EPS bei lediglich 0,930 Dollar.
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