PayPal-Aktie: Ein leuchtendes Beispiel?

Der Zahlungsdienstleister setzt neue Maßstäbe im Finanzsektor durch Abschaffung von Sofortüberweisungsgebühren, während die Aktie unter Druck gerät und 24% einbüßt.

Auf einen Blick:
  • Vorreiterrolle bei kostenfreien Soforttransfers
  • Unterschied zu gebührenpflichtigen Bankdiensten
  • Fokus auf Händlerzufriedenheit als Wachstumstreiber
  • Kursrückgang nach Trump-Amtseinführung

Seit einigen Jahren ist die Echtzeitüberweisung tatsächlich auch in Deutschland angekommen, allerdings ist das Ganze für die Nutzer oftmals noch nicht kostenlos. Nicht wenige Banken und Sparkassen erheben Gebühren für den Service, bei dem eine Überweisung innerhalb von Sekunden dem Empfänger gutgeschrieben werden kann.

Das erinnert ein wenig daran, warum PayPal einst seinen großen Erfolgszug starten konnte. Gebühren spielen bei dem Zahlungsdienstleister vornehmlich für Händler eine Rolle. Wer PayPal zum Bezahlen nutzt, wird damit in der Regel nicht weiter behelligt. Nun schafft PayPal laut „msn.com“ auch die Gebühren für Sofortüberweisungen aufs eigene Bankkonto ab.

PayPal geht voran

Einmal mehr führt der US-Konzern damit hiesige Geldinstitute regelrecht vor, die an Gebühren für Echtzeitüberweisungen noch immer festhalten. Es könnte aber auch mit neuen EU-Regelungen zu tun haben. Jene sehen ab Anfang Oktober zwingend ausgehende Echtzeitüberweisungen für alle Kunden vor, die nicht mehr als eine normale SEPA-Überweisung kosten dürfen.

PayPal wird seine Vorreiterrolle also nicht allzu lange haben und interessant ist die Neuerung in erster Linie für Gewerbetreibende, die häufiger Geld von ihrem PayPal-Konto abheben. Es könnte aber wichtig sein, genau diese Gruppe zu umgarnen. Denn um weiterwachsen zu können, ist PayPal auf eine hohe Akzeptanz von Händlern angewiesen, welche sich jedoch an vergleichsweise hohen Gebühren für Transaktionen stören.

Die Angst geht um

PayPal Aktie Chart

Die Aktionäre von PayPal dürften sich allenfalls beiläufig mit Echtzeitüberweisungen in Deutschland beschäftigen. Mit großer Sorge scheinen die Anteilseigner auf die jüngsten Konjunkturdaten und die hartnäckige Konsumflaute in den USA zu blicken. Der Aufwärtstrend von PayPal ist in den letzten Wochen heftig ins Straucheln geraten. 68,42 Euro standen heute Morgen noch auf dem Ticker und das letzte Hoch bei 91,14 Euro ist in weite Ferne gerückt. Um 24 Prozent verlor der Titel seither an Wert, interessanterweise ziemlich genau seit der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump. Ob hier ein Zusammenhang besteht, mag jeder für sich selbst entscheiden.

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