Liebe Leserin, lieber Leser,
Ende Juli noch sah es nicht gut aus für die Aktie von PayPal: Die Papiere des US-Bezahldienstes waren von einer Bewertung von gut 68 US-Dollar an der Nasdaq noch Anfang Juni auf rund 57 Dollar zurückgefallen. Fast schien es so, als ob die Aktie ihrem Tiefstand aus dem Oktober 2023 bei wenig mehr als 50 Dollar entgegentaumelt. Auch die Analysten waren skeptisch, was die mittelfristige Entwicklung der PayPal-Aktie angeht. Doch sie haben sich alle getäuscht: Seit August kennt die Aktie nur noch den Weg nach oben, am Donnerstag war das nächste Jahreshoch erreicht. Und die Analysten sind plötzlich hellauf begeistert. Zumindest gut die Hälfte.
Die Analysten waren bei PayPal lange skeptisch
Denn tatsächlich lag das durchschnittliche Kursziel für die PayPal-Aktie Ende Juli bei gerade einmal gut 58 US-Dollar, wie die Seite aktien-guide ausweist – mithin das damalige Kursniveau. Sie irrten allesamt. Denn die Anleger entschieden anders, schickten die Anteilscheine des US-Unternehmens, das seine Blütezeit an der Börse einst während der Corona-Pandemie erlebte, wieder auf die Reise. Am 20 August wurde erstmals die Marke von 70 US-Dollar durchbrochen, Ende September fiel die 80er-Marke.
In der Folge allerdings tat sich die PayPal-Aktie mit einem weiteren Anstieg deutlich schwerer, fiel zunächst sogar wieder zurück. Am Donnerstag aber war es so weit: Bei einem Kurs von 82,47 Dollar war der höchste Kursstand für die Papiere seit 2022 erreicht. Auch wenn es im Anschluss wieder etwas zurückging: Die neue Zuversicht wurde von einer aktuellen Analysteneinschätzung zweifellos begünstigt.
Citi hebt PayPal-Kursziel auf 94 Dollar
Es war Analyst Andrew Schmidt von der Citigroup, der PayPal „gute Aussichten für eine Fortsetzung der positiven Sektorentwicklung“ vorhersagte, wie etwa Der Aktionär vermeldete. „Konkret verweist er dabei unter anderem auf das günstigere Makro-Umfeld mit stabilen bis sinkenden Zinsen sowie Steigerungen der Profitabilität, die eine höhere Bewertung der Aktie rechtfertigen“, so der Bericht. Und so hat Schmidt seine Kaufempfehlung für die Aktie des Online-Zahlungsabwicklers nicht nur bestätigt
- Der Analyst der US-Großbank erhöhte zugleich das Kursziel von 83 auf 94 Dollar
- Er sieht für die PayPal-Aktie somit ein weiteres Kurspotenzial von rund 15 Prozent
„Marktstimmung hat sich verbessert“
Der Analyst hob laut aktiencheck.de zudem hervor, dass sich die Marktstimmung in Bezug auf Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung verbessert habe – siehe KI-Profiteur Nvidia. Dies bedeute, dass Investoren wieder bereit seien, „Aktien von großen, etablierten Unternehmen zu kaufen, die in der Vergangenheit möglicherweise aufgrund von Bedenken über Bewertungsobergrenzen und Wachstumschancen gemieden wurden“. Eine solche Änderung der Marktpräferenz komme großen FinTech-Akteuren wie PayPal zugute, glaubt er.
Bei der Citigroup sieht man darüber hinaus weiteres Potenzial für eine Erhöhung der Rentabilität bei PayPal. Dies deute darauf hin, dass das Unternehmen effektivere Wege gefunden habe, seine Kostenstruktur zu optimieren und gleichzeitig Einnahmen zu steigern. Steigende Gewinne können demnach „dazu beitragen, den Aktienwert zu stabilisieren“, so der Bericht.
Auch HSBC erhöhte die Prognose für PayPal
Mit dieser positiven Einschätzung ist die Citi nicht alleine. Auch HSBC hat nach dem fulminanten Lauf der PayPal-Aktie seit dem Sommer zuletzt ihre Prognose erhöht. Von zuvor 77 hob sie das Kursziel auf jetzt 91 US-Dollar. Damit liegt die Großbank allerdings über dem Konsens. 84,92 US-Dollar lautet das durchschnittliche Kursziel laut marketscreener.com derzeit, was wenig Luft nach oben lässt. Das muss allerdings nichts heißen: Den jüngsten Anstieg hatten die vermeintlichen Experten ja mehrheitlich ebenfalls nicht vorausgesehen. Auch die Empfehlungen ergeben ein uneinheitliches Bild. Von derzeit 44 Beobachtern würden
- 23 die PayPal-Aktie kaufen oder aufstocken
- 21 raten, die Papiere im Moment zu halten
- Kein einziger Analyst rät aktuell zum Verkauf
PayPal legt Quartalsbericht vor
Wie es wirklich um PayPal steht, wird sich am Dienstag der kommenden Woche zeigen: Am 29. Oktober will PayPal seine Quartalszahlen vorlegen. Wird das US-Unternehmen erneut positiv überraschen, so wie mit den Zahlen aus dem zweiten Quartal 2024? In diesem war der Umsatz (US-GAAP) gegenüber dem Vorjahreszeitraum laut des Branchendiensts IT Times um acht Prozent auf 7,88 Milliarden US-Dollar gestiegen. PayPal erzielte im Berichtszeitraum damit ein operatives Ergebnis in Höhe von 1,32 Milliarden US-Dollar (Vorquartal: 1,168 Mrd.), ein Plus von sogar 17 Prozent.
- Die operative Marge lag bei 16,8 Prozent und damit über dem Vorjahr mit 15,5 Prozent
- Die Zahl der Transaktionen erhöhte sich indes um acht Prozent auf 6,58 Milliarden
Im zweiten Quartal positiv überrascht
„PayPal hat ein starkes zweites Quartal und erstes Halbjahr abgeliefert, und ich bin zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir haben unser bestes Transaktionsmargenwachstum in Dollar seit 2021 erzielt und machen stetige Fortschritte bei unserer strategischen Transformation, während wir gleichzeitig in Innovation investieren und effizienter arbeiten“, wurde Alex Chriss, Präsident und CEO von PayPal, zitiert. Angesichts der Stärke des Geschäfts „erhöhen wir unsere Prognose für 2024 und erhöhen die Aktienrückkäufe“, sagte er.
Es war der Start in einen für die Analysten unerwarteten Aufschwung für PayPal an der Börse, der bislang anhält. Auch nach dem kommenden Dienstag?
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