PayPal-Aktie: Es könnte so weitergehen!

Mit der Aktie von PayPal ging es in den vergangenen Wochen Stück für Stück nach oben. Das könnte es noch nicht gewesen sein, glaubt die Mehrheit der Analysten.

Auf einen Blick:
  • Die PayPal-Aktie hat sich nach den Quartalszahlen von Ende Juli deutlich verbessert
  • Mehrere Analysten hatten ihre Kursziele für den US-Bezahldienst erhöht
  • Ein Deal mit dem niederländischen Wettbewerber Adyen gab einen zusätzlichen Push
  • Doch in Europa erwächst möglicherweise ein weiterer PayPal-Konkurrent namens Wero

Liebe Leserin, lieber Leser,

zu Hochzeiten der Corona-Pandemie gehörte sie zu den absoluten Gewinnern an der Börse. Die Rede ist von der Aktie des US-Bezahldienstes PayPal, die im Sommer 2021 kurzzeitig bei 310 US-Dollar gehandelt worden war. Diese Zeiten sind längst vorbei, im Herbst vergangenen Jahres war die PayPal-Aktie bis auf 50 Dollar zurückgefallen. Seitdem allerdings geht es wieder aufwärts, wenngleich in kleinen Schritten. Aktuell notiert PayPal bei rund 72 US-Dollar. Und glaubt man der Mehrheit der Analysten, könnte es tatsächlich weiter aufwärts gehen. In erneut kleinen Schritten.

Zuletzt erhöhte Bernstein PayPal-Kursziel

Da wäre zum einen Harshita Rawat, Analystin bei Bernstein Research. Sie stand PayPal lange Zeit kritisch gegenüber, insbesondere aufgrund der zunehmenden Konkurrenz im Zahlungsdienstleistungsmarkt. Nach den erfreulichen Quartalszahlen Ende Juli sieht die Expertin laut Medienberichten nun jedoch echte Chancen für eine Wende. Rawat glaubt, dass Verbesserungen beim Bruttogewinn, neue Produkte sowie eine stärkere Umsetzung unter neuer Führung ermutigend seien. Dementsprechend hob sie auch ihre Prognose an.

  • Sie stufte die PayPal-Aktie von Hold auf Buy, das Kursziel stieg von 71 auf 78 Dollar
  • Damit ist die Bernstein-Analystin sogar noch ausgesprochen vorsichtig
  • Das höchste Kursziel aus 32 Analysen liegt laut aktien-guide derzeit bei 120,00 Dollar

Auch andere Analysten sind bei PayPal zuversichtlich

Ganz so hoch ins Kursregal griff die US-Bank JPMorgan zwar nicht. In einer aktuellen Aktienanalyse habe das Institut allerdings PayPals „overweight“-Rating bestätigt und das Kursziel von 77 auf 80 US-Dollar angehoben, heißt es auf aktiencheck.de. Ein Großteil des Sektors habe sich aufgrund der Abhängigkeit von den Verbraucherausgaben und der Befürchtung eines nachlassenden Wachstums des Kartenvolumens, eines Mangels an Begeisterung für neue Produkte und negativer Schätzungsrevisionen zwar schlechter als der breitere Markt entwickelt. Für PayPal allerdings sieht JPMorgan angesichts des Zielpreises noch Potenzial.

Auch Dan Dolev, Analyst im Bereich Fintech Equity Research bei Mizuho Securities USA, behielt sein „Outperform“-Rating für die PayPal-Aktie nach den Zahlen bei. Der Experte sei der Meinung, dass die Partnerschaft und die Weiterentwicklung von Fastlane zu einer signifikanten Erhöhung der Transaktionsmargen von PayPal führen könnten, heißt es. Mizuho prognostiziert laut Medienberichten einen möglichen Anstieg der Transaktionsmargen beim US-Unternehmen um 1 bis 1,5 Milliarden US-Dollar, was ein Aufwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent bedeuten würde. Infolgedessen bestätigte Dolev sein Kursziel für PayPal bei 90 US-Dollar. Damit erkennt der Mizuho-Analyst ein weiteres Kurspotenzial von rund 25 Prozent.

Nur eine Verkaufsempfehlung für PayPal-Aktie

Auch das durchschnittliche Kursziel hat sich zuletzt leicht erhöht auf nun 78,71 Dollar. Die Luft nach oben wird jedoch zunehmend dünner. Allerdings empfehlen aktuell weiterhin 15 Analysten die PayPal-Aktie zum Kauf, ebenfalls 15 plädieren auf Halten. Nur ein Experte würde seinen Bestand im Moment reduzieren.

Insgesamt scheinen die Beobachter positiv gestimmt, hatte Paypal sein Nettoergebnis mit einem Plus von acht Prozent im 2. Quartal doch auf knapp 7,9 Milliarden Dollar gesteigert – und damit stärker als erwartet. Unter dem Strich verdiente der Bezahldienst rund zehn Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Aktie hat derweil im vergangenen Monat mehr als 20 Prozent dazugewonnen.

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Gemeinsame Sache mit Wettbewerber Adyen

Was PayPal nach den Zahlen einen zusätzlichen Push gab, war die Bekanntgabe einer Partnerschaft mit dem niederländischen Wettbewerber Adyen in der vergangenen Woche. „Beachtlich, denn in anderen Bereichen konkurrieren die beiden“, kommentierte die Anlegerseite Der Aktionär. Laut einer gemeinsamen Mittelung planen die beiden Unternehmen jedoch den Ausbau der strategischen Partnerschaft.

So werde Adyen seinen Unternehmens- und Marktplatzkunden in den USA künftig die Bezahlfunktion Fastlane von PayPal anbieten. „Ähnlich wie andere Dienste speichert Fastlane auch bei Gast-Bestellungen die Zahlungs- und Versandinformationen der Nutzer, was den Kaufabschluss schneller und bequemer macht“, heißt es. Der Kundenstamm und die Beziehungen zu Unternehmen „machen Adyen zum idealen ersten Fastlane-Zahlungsabwicklungspartner“, wurde PayPal-CEO Alex Chris zitiert. „Diese strategische Partnerschaft steht im Einklang mit unserem Ziel, PayPal überall dort verfügbar zu machen, wo Kunden weltweit einkaufen.“

  • Ganz nebenbei erklärten die beiden Unternehmen, hinter den Kulissen bereits „seit mehreren Jahren“ zusammenzuarbeiten
  • Das sorgte durchaus für Aufsehen, ist der Markt im Bezahldienstsegment doch seit Jahren hart umkämpft

PayPal-Konkurrent Wero im Juli gestartet

So starteten Anfang Juli insgesamt 16 europäische Banken ein neues Zahlungssystem namens Wero. Damit versuchen diese ein Gegengewicht zu PayPal aufzubauen, sich aber auch gegen Google und Apple Pay in Stellung zu bringen. Die einzige Anwendung, die Wero bisher bietet, sind allerdings  Phone-2-Phone-Zahlungen, lediglich eine der zahlreichen PayPal-Funktionen. Anders als beim US-Anbieter gibt es derzeit noch zudem noch keine Wero-App. Erst ab 2025 soll man mit Wero auch online und ab 2026 im Einzelhandel bezahlen können.

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