PayPal-Aktie: Kann das die Aktie noch retten?

In schweren Zeiten wie diesen mag es Anlegern verziehen sein, wenn sie sich bei der PayPal-Aktie an Strohhalme klammern. Besser wird die Ausgangslage dadurch aber nicht.

Die PayPal-Aktie durchlebte in den letzten Monaten wohl eines der bisher dunkelsten Kapitel ihrer Börsengeschichte. Da war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Übernahmegerüchte auftauchen würden. Von derartigen Szenarien konnten die Anleger jüngst bei „Der Aktionär“ lesen.

Der Gedanke ist nicht uninteressant, gehört meiner bescheidenen Ansicht nach aber tatsächlich ins Reich der Fantasie. Zwar wäre PayPal gemessen am Börsenwert aktuell so günstig zu haben wie schon lange nicht mehr. Die Marktkapitalisierung von 140 Milliarden US-Dollar ist aber noch immer eine ordentliche Hausnummer.

Zweifel sind angebracht

Bekanntlich wird bei einer Übernahme selten die tatsächliche Bewertung, sondern stets ein gewisser Aufpreis gezahlt. Eine Übernahme von PayPal könnte sich also in Regionen nahe der Marke von 200 Milliarden Dollar bewegen, was selbst die Monsanto-Übernahme durch Bayer wie einen Klacks erscheinen lässt. Zukäufe in solchen Sphären kamen bisher nur äußerst selten vor.

Es mag das eine oder andere Unternehmen geben, welches ein derartiges Vorhaben tatsächlich stemmen könnte. Dabei stellt sich aber die Frage, was jenes mit PayPal anzufangen gedenken würde. Ein direkter Kandidat, der mit entsprechenden Finanzmitteln ausgestattet ist und zu dem das Geschäftsmodell passen würde, lässt sich derzeit kaum ausmachen.

Die PayPal-Aktie bleibt im roten Bereich

Aufgrund der vielen Zweifel ist nicht davon auszugehen, dass Übernahmefantasien an den Märkten demnächst eine tragende Rolle spielen werden und eine plötzliche Erholung wird ganz ohne konkrete Hinweise darauf ohnehin nicht zustande kommen. Es ist daher weiterhin mit Druck von oben zu rechnen, welcher der PayPal-Aktie gestern Verluste von 0,8 Prozent bescherte.

Eine echte Erholung dürfte noch ein gutes Stück entfernt sein. Einer solchen stehen nicht nur die enttäuschenden letzten Geschäftszahlen im Weg. Auch eine hohe Inflation in Kombination mit (noch) Zinsen am oder nahe des Nullpunkts tun ihr Übriges zur schwierigen Ausgangslage dazu.

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