Liebe Leserin, lieber Leser,
die gute Nachricht vorweg: Die Aktie von PayPal hat sich seit ihrem Kursknick zum Monatsbeginn wieder etwas erholt. Auf ziemlich genau 57 US-Dollar waren die Papiere des US-Bezahldienstes am Montag an der Nasdaq zurückgefallen. Nach zwei erfolgreichen Handelstagen und einem weiteren Aufschlag von knapp zwei Prozent am Donnerstag stehen bei der PayPal-Aktie nun wieder 59,64 Dollar auf dem Kurszettel. Das entspricht einem Plus von immerhin gut vier Prozent. Gut möglich, dass die Anleger auf den eher mäßigen Start einer vermeintlichen Konkurrenz aus Europa reagieren. Die Analysten sind mehrheitlich ohnehin optimistisch.
PayPal-Konkurrent startete in Europa
Das überrascht zunächst, denn zum Monatswechsel führten europäische Banken ein neues Zahlungssystem ein, dahinter stehen mit der European Payments Initiative (EPI) 16 Institute. Mit Wero versuchen diese ein Gegengewicht zu PayPal aufzubauen, sich aber auch gegen Google und Apple Pay in Stellung zu bringen. „Das Überweisen von Geld klappt dann komplett ohne komplizierte IBAN. Die ersten Bankkunden in Deutschland können jetzt loslegen“, meldete das Magazin Chip. Die Hoffnung sei nun, „was national nicht geklappt hat, vielleicht im Verbund mit europäischen Partnern erfolgreicher hinzukriegen.“
- Muss Platzhirsch PayPal also mit massiven Einbrüchen bei Umsätzen in Europa fürchten
- Nun ja, das EPI-System Wero startet gewissermaßen „mit angezogener Handbremse“
- „Kein Paypal-Killer, sondern eine Pre-Beta-Version“, titelt das Fachportal Golem
Wero mit nur einer Funktion und ohne App
Und das hat seinen Grund: Die einzige Funktion, die Wero bisher bietet, sind demnach Phone-2-Phone-Zahlungen. Lediglich eine der zahlreichen PayPal-Funktion. Das aber wohl größte Problem zum Start: Wero ist zwar bei vielen Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland verfügbar. Die EPI-Mitglieder Ing und Deutsche Bank sind noch nicht dabei, das gelte auch für das Deutsche-Bank-Tochterunternehmen Postbank, heißt es.
Anders als bei PayPal gibt es derzeit noch zudem noch keine Wero-App, schreibt Chip. „Trotzdem kann eine eingeschränkte Zielgruppe bereits mit Wero Geld transferieren.“ Erst ab 2025 aber soll man mit Wero auch online und ab 2026 im Einzelhandel bezahlen können.
PayPal-Aktie weiter unter Vorjahresniveau
Noch also hat PayPal Zeit, aus dem Vorsprung, den man hat, Kapital zu schlagen. Für Anleger allerdings hat das zuletzt nicht wirklich geklappt. Obwohl der kleine Einbruch zum Monatswechsel mittlerweile wieder ausgebügelt ist, notiert die PayPal-Aktie noch immer deutlich unter ihrem jüngsten Höchststand, der vor knapp einem Monat bei gut 68 US-Dollar erreicht war.
Mit knapp 60 Dollar hat die Aktie von PayPal gerade einmal den Kursstand von vor einem halben Jahr wieder zurückerobert. Aufs Jahr gesehen steht sogar weiter ein Minus. Erfolg sieht zweifellos anders aus.
Analysten erhöhten PayPal-Kursziele
Doch das könnte sich ändern. Zumindest dann, wenn man der Analystenmehrheit glaubt. So hatte zuletzt die Citigroup die Papiere von PayPal nicht nur von „Halten“ auf „Kaufen“ hochgestuft, zugleich hatte die US-Bank das Kursziel von ohnehin ambitionierten 79 auf 81 US-Dollar erhöht. Man glaube an „potenzielle Wachstumschancen für das Unternehmen“, wurden die Citibanker in Medienberichten zitiert. Die Experten sehen somit ein Aufwärtspotenzial bei der Aktie von immerhin 35 Prozent. Und sie sind in ihrem Optimismus keinesfalls allein.
Analyst Dan Dolev von der japanischen Bank Mizuho hatte den fairen Wert für PayPal vor einem Monat massiv von zuvor 68 auf jetzt sogar 90 Dollar erhöht, er erkennt damit ein Aufwärtspotenzial von etwa 50 Prozent bei den Papieren. Dolev zeigte sich in seiner jüngsten Studie laut Medienberichten „begeistert von PayPals Fastlane-Angebot, das darauf abzielt, den Gast-Checkout-Prozess zu beschleunigen“. Das höhere Kursziel begründete der Experte demnach damit, dass für die PayPal-Aktie ein höheres Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) gerechtfertigt sei. Dieses setzte er von 15 auf 19 herauf.
- Insgesamt liegt das Kursziel für die PayPal-Aktie laut marketscreener.com aus 48 Analysen im Schnitt derzeit bei 77,76 US-Dollar
- Die Beobachter glauben damit an einen mittelfristigen Kursgewinn bei den Papieren des Bezahldienstes von immerhin gut 30 Prozent
- Zwar empfehlen aktuell lediglich die Hälfte der Analysten zum Kauf, die andere zum Halten, eine Verkaufsempfehlung liegt jedoch keine einzige vor
Wachstum bei sinkenden Margen
Auch beim Anlegermagazin Der Aktionär sieht man das so: Im Kern bleibe PayPal „ein dynamisches Unternehmen mit gesundem Wachstum in seinen verschiedenen Geschäftsbereichen“, heißt es in einer aktuellen Analyse. Der Ausverkauf nach COVID scheine stark übertrieben. Trotz sinkender Margen verzeichnete PayPal im ersten Quartal 2024 demnach ein Wachstum des Non-GAAP-EPS von über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr (was teilweise auf Aktienrückkäufe zurückzuführen sei) und prognostizierte für das zweite Quartal ein EPS-Wachstum im niedrigen zweistelligen Bereich.
Kurzum: „Die Aktien werden mit einem starken Abschlag zum fairen Wert des Unternehmens gehandelt“, so das Urteil. Nun muss die allgemeine Zuversicht nur noch an den Märkten ankommen.
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