Seit Palantirs Direct Listing am 30. September 2020 erlebt der Titel eine wilde Achterbahnfahrt. Mit Unterstützung aus den Foren der Reddit-Online-Community kletterte die Aktie in den ersten zwei Monaten zunächst über 230 Prozent. Nach einer scharfen Korrektur zog das Papier des Datenspezialisten im Februar dann nochmal stark an und erreichte sein bisheriges Hoch bei 31 Euro. Seitdem hat der Titel im Zuge der Value-Rotation wieder über ein Drittel seines Werts eingebüßt.
Der zwischenzeitlich als Meme-Aktie verschriene Titel hat bei Anlegern auch wegen Palantirs Geschäftsmodell einen fragwürdigen Ruf. Doch genau dieses könnte den Börsen-Newcomer auf lange Sicht zum Erfolgsgaranten in Ihrem Depot machen.
Unbeliebtes, aber sicheres Geschäftsmodell
Palantir sammelt im Auftrag anderer Unternehmen Daten und strukturiert diese mit dem Ziel, dass das Management Prozesse besser versteht und so die Gesamteffizienz seiner Organisation erhöhen kann. Seit seiner Gründung im Jahr 2003 arbeitet der Datenspezialist jedoch in erster Linie mit Geheimdiensten, Verteidigungs- und Sicherheitsbehörden zusammen. Aufgrund solch sensibler Projekte genießt Palantir einen pikanten Ruf. Einige Kritiker fürchten, dass Regierungen mithilfe des Datenspezialisten Überwachungsstaaten errichten.
Was viele an Palantirs Geschäftsmodell kritisieren, macht jedoch auch die Sicherheit desselben aus. Da das Unternehmen hochsensible Daten für Regierungen verwahrt, muss sich der Software-Spezialist kaum Sorgen um die Konkurrenz machen. Staaten wechseln schließlich nicht so einfach ihre Sicherheitsfirma wie manche Leute ihren Stromanbieter.
Auch wenn 2020 noch 56 Prozent des Umsatzes von staatlichen Organisationen kam, ist Palantir keineswegs abhängig von Militär und Behörden. Der Datenspezialist bedient 36 Branchen in über 150 Ländern, darunter Unternehmen aus den Sektoren Energie, Automobil, Versicherungen, Gesundheit, Schifffahrt und Minenbetreiber. Zur Klientel in der Privatwirtschaft gehören 12 der 100 weltweit größten Konzerne.
Viel Raum für Wachstum
In seinem ersten vollen Quartal an der Börse ist Palantir schnell gewachsen, blieb aber tief in den roten Zahlen: Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 40 Prozent auf 322 Millionen Dollar, unterm Strich gab es einen Verlust von 148 Millionen Dollar.
Dass Palantir noch unprofitabel ist, ist in seinem Stadium aber nicht ungewöhnlich. Denn obwohl das Unternehmen seit fast 20 Jahren besteht, ist es noch weit von seiner Reife entfernt. Für das laufende Geschäftsjahr und das Folgejahr strebt das Datenanalysehaus ein Umsatzwachstum von über 30 Prozent an.
Solange das Wachstum mit solchen Raten anhält, ist auch die aktuelle Bewertung des Datenspezialisten zu rechtfertigen. Palantirs Marktkapitalisierung liegt derzeit bei rund 45 Milliarden Dollar. Auf Basis des geschätzten Umsatzes 2021 beträgt das Kurs-Umsatz-Verhältnis des Unternehmens 29 – was ziemlich genau dem Branchendurchschnitt entspricht.
Hinzu kommt: Durch seinen furiosen Börsengang verfügt Palantir über zwei Milliarden Dollar an Liquidität, die das Datenanalysehaus dafür nutzen kann, seine Lösungen zu skalieren, die Zahl seiner Kunden zu erhöhen und seine Position als einer der besten Anbieter datengesteuerter Software auf dem Markt zu festigen.
Auch nach zwei Jahrzehnten im Geschäft hat der Softwareanbieter noch viel Raum zum Wachsen. Sollten Daten (bzw. dessen Verständnis) das Öl des 21. Jahrhunderts sein, dann ist Palantir zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um von der steigenden Nachfrage nach datengetriebenen Software-Lösungen zu profitieren. Langfristig stünde dem Aufstieg in den Tech-Olymp und der Vervielfachung des Aktienkurses nichts im Weg.
Mit kurzfristigen Rückschlägen müssen Sie als Palantir-Aktionär jedoch weiterhin rechnen. Kursschwankungen von 10 bis 20 Prozent am Tag sind beim Datenspezialisten keine Seltenheit. Doch sollten sich die diesjährigen Umsatzprognosen (26,9 Prozent Analystenkonsens) als zu konservativ herausstellen und eher im Bereich von 35 Prozent liegen, kann sich der Aktienkurs jedoch auch schnell verdoppeln. Die Achterbahnfahrt geht in jedem Fall vorerst weiter.
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