Palantir-Aktie: Geht sie jetzt unter die Autobauer?

Die Palantir-Aktie ist seit Anfang August nicht zu stoppen. In den letzten zwei Monaten verdoppelte sich der Kurs des Datenanalysespezialisten annährend und Palantir kletterte zuletzt fast im Tagestakt auf neue Allzeithochs. Steigt das US-Technologieunternehmen nun auch noch in den E-Automarkt ein?

Eine merkwürdige Beteiligung

Ein erster Blick lässt diesen Schritt vermuten. Wie aus einem Antrag an die US-Börsenaufsicht hervorgeht, hat sich Palantir inzwischen mit 8,7% am Elektroauto-Startup Faraday Future beteiligt.

Ein zweiter Blick lässt aber daran zweifeln, dass Palantir ernsthaftes Interesse an der Autoindustrie hat, zumindest nicht als Hersteller. Schließlich erhielt das Datenanalyseunternehmen die Aktien von Faraday Future als Zahlung für bestimmte ausstehende Forderungen zugesprochen. Worum es sich bei diesen Forderungen konkret handelt, wurde nicht bekanntgegeben.

Die Geschäftsbeziehung zwischen Palantir und Faraday Future reicht bis ins Jahr 2021 zurück. Damals beteiligte sich das Data-Mining-Unternehmen am E-Autohersteller mit 25 Millionen US-Dollar. Im Gegenzug verpflichtete sich Faraday zur Nutzung der Palantir-Plattform Foundry zur Entwicklung von mobilitätsbezogenen Produkten und Dienstleistungen.

Sehr ambitioniert bewertet

Offenbar war Faraday Future nicht mehr in der Lage, seine Verpflichtungen gegenüber Palantir zu bedienen. Die Aktien des E-Autostartups dürften für Palantir keinen größeren Wert haben. Der Technologiekonzern ist auch nicht darauf angewiesen. Die Geschäfte des Datenanalyseunternehmens brummen sowohl im gewerblichen als auch im militärischen Bereich. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von aktuell fast 250 ist die Palantir-Aktie allerdings extrem ambitioniert bewertet.