Die Omv setzt auf eine verstärkte Diversifikation in Chemie und Grünstrom, um den Herausforderungen der Energiewende zu begegnen. Die jüngsten Q3-Ergebnisse zeigen, wie das österreichische Unternehmen durch gezielte Maßnahmen in Chemie und erneuerbare Energien auf Kurs bleibt. Parallel dazu schloss OMV ein langfristiges Grünstrom-Abkommen, das über 35 % des externen Strombedarfs der Raffinerie Schwechat abdeckt und CO₂-Emissionen signifikant senken wird.
Starke Entwicklung im Chemiesegment
Im Q3 2024 konnte OMV im Chemiebereich stark zulegen. Die Polyethylen-Referenzmarge stieg um 45 % auf 447 EUR pro Tonne, während die Polypropylen-Marge um 23 % auf 407 EUR pro Tonne anwuchs. Diese Zuwächse sind auf höhere Olefin-Kontraktpreise und verbesserte Produktverfügbarkeit zurückzuführen, da es aufgrund logistischer Engpässe und technischer Ausfälle bei Crackern eine eingeschränkte Angebotslage gab. Insgesamt erhöhte sich das operative Ergebnis des Chemiebereichs ohne Sondereffekte auf 135 Mio. EUR, ein bedeutender Anstieg im Vergleich zu -11 Mio. EUR im Vorjahresquartal.
Raffinerie- und Energiegeschäft unter Druck
Während das Chemiesegment von den verbesserten Marktbedingungen profitierte, sah sich das Raffineriegeschäft mit einem Rückgang der Raffineriemarge auf 5,0 USD pro Barrel konfrontiert, was einem signifikanten Rückgang im Vergleich zum Vorjahresniveau entspricht. Auch die Umsätze und Margen im Energiebereich fielen angesichts der volatilen Marktbedingungen niedriger aus. Konkret sank die Öl- und Gasproduktion um 9 % auf 332 kboe/d, vor allem aufgrund der Produktionseinschränkungen in Libyen. Die Produktionskosten stiegen auf 10,6 USD pro Barrel, bedingt durch die geringere Produktionsmenge.
Finanzielle Kennzahlen: Solide Position trotz Herausforderungen
OMV erzielte im dritten Quartal 2024 einen Umsatz von 8,645 Mrd. EUR, was einem Rückgang von 9 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht, der auf niedrigere Öl- und Gaspreise zurückzuführen ist. Dies war aber angesichts der für jedermann einsehbaren Preisentwicklungen bereits zu erwarten. Das bereinigte operative Ergebnis (CCS) sank um 21 % auf 1,051 Mrd. EUR, wobei das schwächere Ergebnis im Energie- und Raffineriegeschäft durch die starke Entwicklung im Chemiesegment teilweise ausgeglichen wurde.
Der Cashflow aus der operativen Tätigkeit lag ohne Berücksichtigung des Working Capitals bei 1,391 Mrd. EUR, ein Rückgang um 25 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Netto-Gewinnanteil, der den Aktionären des Mutterunternehmens zurechenbar ist, sank ebenfalls um 49 % auf 241 Mio. EUR, was einem Ergebnis pro Aktie von 0,74 EUR entspricht.
OMV AG Aktie Chart
Grünstrom für nachhaltige Energieversorgung
Im Einklang mit den Dekarbonisierungszielen der OMV Strategie 2030 schloss das Unternehmen kürzlich langfristige Grünstrom-Lieferverträge mit VERBUND und ImWind ab. Diese umfassen jährlich 67 GWh Strom, der zu 65 % aus Wasserkraft und zu 35 % aus Windenergie stammt und eine CO₂-Einsparung von 11.000 Tonnen pro Jahr ermöglicht. Die Lieferung startet im November 2024 und deckt mehr als ein Drittel des externen Strombedarfs der OMV-Raffinerie Schwechat sowie der Adria Wien Pipeline ab.
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