Die ÖP sieht sich denselben Herausforderungen gegenüber, die auch andere ehemals staatliche Postkonzerne meistern müssen. Während das traditionelle Briefgeschäft an Bedeutung verliert, sorgt der Paketboom für große Herausforderungen bei der Kapazität. Bisher ist die ÖP in der Lage, 50.000 Pakete pro Stunde zu sortieren. Mittelfristig soll diese Leistungsfähigkeit verdoppelt werden, um mit den Konkurrenten mithalten zu können. Nördlich von Wien entsteht derzeit ein neues Sortierzentrum. Durch die regionale Verankerung ist das Unternehmen für die gute Zustellqualität bekannt.
Mit neuen Selbstbedienungs- und Onlinelösungen will die ÖP die Servicequalität noch weiter verbessern. Um den Umsatz des Briefgeschäfts zu stabilisieren wurde zum 1. Juli ein neues Tarifmodell eingeführt. Kunden können zwischen zeitkritischen und -unkritischen Angeboten wählen. Mit dem Zuschlag für Expressdienstleistungen soll der Umsatz trotz rückläufiger Volumina stabilisiert werden. Dennoch besteht für das Unternehmen nur wenig Wachstumsfantasie.
Für 2018 peilt der Konzern einen Umsatz und Gewinn auf dem Niveau des Vorjahres an. Im 1. Halbjahr stieg der Umsatz um 0,2% auf 955 Mio €. Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich um 6,0% auf 108,2 Mio €. Unter dem Strich blieben 76 Mio € übrig. Positiv ist die hohe und zuverlässige Dividende. Die ÖP schüttet mindestens 75% des Nettogewinns aus. Der zuverlässig hohe Cashflow ermöglicht diese hohen Zahlungen. In den vergangenen Jahren lag die Dividendenrendite stets bei mehr als 5%.