Liebe Leser,
die Rechnung des Ölbooms der 70er und 80er Jahre kommt nun auf die staatseigenen Konzerne im Asien-Pazifik Raum zu. Wood Mackenzie bezifferte die Stilllegung alter Fördertürme und Plattformen auf eine Summe von bis zu US$100 Milliarden.
Viel alte Infrastruktur
Es handelt sich um 35.000 Offshore-Brunnen und über 2500 Plattformen, sowie 54.700 km Pipelines in China, Indonesien, Malaysia, Australien und Thailand. Laut Wood Mackenzie handelt es sich um 7.5 Millionen t Stahl, welche über Jahrzehnte mit petrochemischen Erzeugnissen kontaminiert wurden. Jedoch sind Stilllegungen im Asien-Pazifik Raum keine Routineaufgabe für die dort ansässige Industrie. In der Nordsee oder dem Golf von Mexico gehört das hingegen zum täglichen Geschäft.
Daher besteht die Gefahr von dramatischen Folgen für die Umwelt. In einer Region, in der Millionen von Menschen ihre Lebensgrundlage aus den Ozeanen beziehen, eine Katastrophe. Eine Verzögerung der Stilllegung aber könnte durch Materialversagen zu ähnlichen Resultaten führen. Verschärfend sind die Umweltauflagen im asiatisch-pazifischen Raum nicht so hoch wie in der Nordsee oder dem Gold von Mexiko, ausgenommen in Thailand und Australien.
Laut MacKenzie wäre die beste Praxis, die Förderer würden Geld in einen Treuhandfond in dem Land einzahlen, welches den Block gepachtet hat. Diese Praxis wurde im asiatisch-pazifischen Raum aber bisher nicht in großem Umfang verfolgt, daher könnten die Firmen die Kosten nun aus dem aktuellen Kapitalstock zahlen müssen.
Fehlende Rücklagen sind aber nicht das größte Problem. MacKenzie verweist hier auf die Stilllegung des Nil-Brunnes durch BP. Es wurden Kosten von US$20 Millionen angesetzt, im Endeffekt beliefen sie sich aber auf US$200 Millionen. Die Kosten könnten sich nach MacKenzies Berechnungen also verzehnfachen. Wäre das der Fall, müssten die Staatskonzerne Kosten in Höhe von bis zu US$ 1 Billionen zur Beseitigung der alten Infrastruktur tragen.
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