Oatly zeigt Stärke: Margen und Umsatz steigen – Aktie bleibt volatil

Oatly steigert Umsatz im Q3 um 10,9 %, verbessert Margen und reduziert Verluste. Herausforderungen bleiben, aber erste Zeichen einer Wende sichtbar.

Auf einen Blick:
  • Umsatz steigt im dritten Quartal um 10,9 % auf 208 Mio. USD.
  • Verbesserte Margen durch Effizienzgewinne und Kostenreduktionen.
  • Nettoverlust gesenkt, erstmals positive EBITDA in allen Regionen.

Oatly, der weltgrößte Anbieter von Hafergetränken und pflanzenbasierten Alternativen, hat sich als Innovationsführer in der Lebensmittelbranche etabliert. Das Unternehmen aus Schweden bietet ein breites Sortiment, von Milchalternativen bis hin zu Joghurts und Eiscremes. Obwohl Oatly für seine Nachhaltigkeitsstrategie und Wachstumsmärkte gelobt wird, hatte das Unternehmen in den letzten Jahren mit operativen Verlusten zu kämpfen. Doch die Ergebnisse des dritten Quartals 2024 geben Anlass zur Hoffnung.

Umsatzwachstum: Ein Plus in allen Regionen

Im dritten Quartal 2024 erzielte Oatly einen Umsatz von 208 Millionen USD – ein Anstieg von 10,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch währungsbereinigt lag das Wachstum bei soliden 9,6 %. Besonders Nordamerika trug mit einem Umsatzplus von 18,1 % und einer Verkaufssteigerung um 17,6 % entscheidend bei. Der Markt profitierte von neuen Produktinnovationen und einer erweiterten Distribution.

In Europa stiegen die Umsätze um 6,1 %, unterstützt durch wachsende Verkäufe in etablierten Märkten und die Erschließung neuer Regionen. Der chinesische Markt, der sich zuletzt schwieriger gestaltet hatte, konnte im Quartal ein Wachstum von 13,7 % verzeichnen, was unter anderem auf Kooperationen mit neuen Kunden zurückzuführen ist​​.

Margen steigen dank Effizienzmaßnahmen

Ein wesentlicher Erfolg für Oatly war die Verbesserung der Bruttomarge. Diese stieg im dritten Quartal auf 29,8 %, ein Plus von 12,4 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Grund hierfür waren Effizienzsteigerungen in der Lieferkette und eine optimierte Produktmischung in China. Die Produktionsvolumen erhöhten sich signifikant auf 148 Millionen Liter, was eine Steigerung um 24,6 % bedeutet​​.

Auch die allgemeinen Verwaltungs- und Vertriebskosten wurden deutlich reduziert. Im Vergleich zum Vorjahr sanken diese Ausgaben um 7,4 Millionen USD auf 79,7 Millionen USD. Dies ist ein Ergebnis der Restrukturierungsmaßnahmen, die seit Anfang 2023 umgesetzt wurden. Diese Einsparungen kompensierten auch die zusätzlichen Kosten, die durch den Start neuer Produkte entstanden​.

Nettoverlust: Deutliche Reduktion, aber kein Gewinn

Trotz der operativen Fortschritte bleibt Oatly weiterhin in den roten Zahlen. Der Nettoverlust im dritten Quartal belief sich auf 34,6 Millionen USD. Das ist auf den ersten Blick eine erhebliche Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als ein Gewinn von 44,1 Millionen USD ausgewiesen wurde. Diese Differenz erklärt sich vor allem durch geringere Einmaleffekte im Bereich der Finanzposten, die 2023 noch positiv zu Buche schlugen​.

Oatly Aktie Chart

Strategiewechsel in China trägt Früchte

China, ein Markt mit großem Potenzial, hatte Oatly zuletzt Herausforderungen bereitet. Doch die im vergangenen Jahr angekündigte strategische Neuausrichtung zeigt erste Erfolge. Neben einem neuen Fokus auf profitable Partnerschaften konnte das Unternehmen durch eine effizientere Kostenstruktur seine Verluste deutlich reduzieren. Zum ersten Mal seit der Börsennotierung hat das Unternehmen in allen Regionen positive Adjusted EBITDA-Zahlen gemeldet – ein Meilenstein für Oatly​.

Blick nach vorne: Gedämpfte, aber stabile Aussichten

Für das Gesamtjahr 2024 erwartet Oatly nun ein Umsatzwachstum am unteren Ende der prognostizierten Spanne von 6 % bis 10 %. Die erwarteten Investitionen wurden erneut gesenkt und sollen nun unter 55 Millionen USD liegen, nachdem zuvor von bis zu 70 Millionen USD ausgegangen worden war. Diese Zurückhaltung spiegelt die aktuellen Unsicherheiten wider, betont aber auch die Bemühungen, durch Kostensenkungen die Profitabilität zu steigern.

Oatly zeigt im dritten Quartal eine klare Verbesserung seiner operativen Kennzahlen. Trotz weiterhin bestehender Herausforderungen wie anhaltenden Nettoverlusten und unsicherem wirtschaftlichem Umfeld sind zumindest Fortschritte in Richtung profitables Wachstum zu erkennen.

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