Aus charttechnischer Sicht ist die Nvidia-Aktie angeschlagen. Denn in den kurzfristigen Tageskerzen bildete sich seit Mitte Oktober 2024 mit drei Tops eine sogenannte Schulter-Kopf-Schulter-Formation aus. Eine solche Formation spiegelt nach einer Phase der Euphorie ein nachlassendes Interesse der Käufer wider – mit dem Risiko einer kräftigen Trendwende. Allerdings sind aussagekräftige Formationen der „SKS“ eher selten. Denn wichtig für die Interpretation der Schulter-Kopf-Schulter-Formation ist ein langfristiger Aufwärtstrend, der zur Euphorie bei den Marktteilnehmern führt – getreu dem Motto: „Die Kurse können nur noch steigen“! Ein solcher Aufwärtstrend wird sodann in der Regel in der rechten Hälfte einer SKS gebrochen. Weiterhin relevant ist das Umsatzverhalten. Ein Fall unter die Zwischentiefs der SKS, an der die Nackenlinie als Unterstützungslinie abgetragen werden kann, ist dann das entscheidende Signal für weiter fallende Kurse und einen Stimmungswechsel.
In der NVIDIA-Aktie nicht aussagekräftig?
Auch die zeitliche Dimension – also die Dauer der Gipfelbildung als SKS – sollte betrachtet und in die Interpretation eines Trendwechsels einbezogen werden. Eine eher kurzfristige SKS wie in der NVIDIA-Aktie deutet oftmals zwar Gewinnmitnahmen bei Break der Nackenlinie an – doch nur im kurzfristigen Bild. So ist die eher kleine SKS in der NVIDIA-Aktie eher als Konsolidierung und Pause zu interpretieren – mit dem Risiko weiterer Gewinnmitnahmen bei einem Fall unter das bisherige Dezembertief. Im Gegensatz hierzu darf der interessierte Leser sich einmal den Kursverlauf der Novo-Nordisk-Aktie betrachten. Hier bildete sich in 2024 über einen längeren Zeitraum eine aussagekräftige SKS. Das hieraus ableitbare Kursziel – die Schwankungsbreite der Formation nach unten an das Ausbruchsniveau abgetragen – ist mit dem jüngsten Kurssturz in der Novo-Nordisk-Aktie vollumfänglich erreicht worden.
Nvidia Aktie Chart
Wie geht es weiter in der NVIDIA-Aktie?
Zur Interpretation des Chartbildes – letztlich der Interpretation des Angebots- und Nachfrageverhaltens der Masse der Marktteilnehmer – bedarf es allerdings auch des Blicks auf unterschiedliche Zeitebenen. Die Tageskerzen sind dabei kurzfristiger Natur – die Wochenkerzen hingegen offenbaren die mittelfristige Sicht. Und die jüngste Wochenkerze in der NVIDIA-Aktie spiegelt eine sehr kleine Kerze mit kurzem Docht und Lunte wider – eine typische Pattsituation zwischen Bullen und Bären. In Verbindung mit den vorherigen Wochenkerzen seit einem Shooting Star auf Wochenbasis Mitte November fehlen so zwar die Bullen – doch kräftiger Abgabedruck ist weiterhin nicht erkennbar. So bleibt es bei den an dieser Stelle bislang dargestellten Warnsignalen im Kursverlauf – doch ein klares Verkaufssignal aus mittel- oder langfristiger Sicht hat sich im Wert nicht durchgesetzt. Vorsichtigere Anleger können durchaus einmal Teilgewinne mitnehmen oder Positionen aufteilen und mit unterschiedlichen Stopps versehen. Zumal auch der seit Oktober 2022 laufende Aufwärtstrend seitwärts verlassen wurde. Das langfristige Bild ist jedoch noch bullish in der NVIDIA-Aktie.
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