Die Aktie von Nvidia schien nach ihrem kleinen Einbruch Ende November bis auf 131,93 US-Dollar bereits wieder auf dem Weg zu ihrem alten Höchststand bei knapp 153 Dollar zu sein. Bis auf 146,53 Dollar hatten sich die Papiere des US-Chip-Giganten am Donnerstag vergangener Woche bereits vorgearbeitet, doch dann erlitt die Nvidia-Aktie einen empfindlichen Rücksetzer. Letztlich ging sie am Freitag bei 142,44 Dollar aus dem Handel. Wird sich der Abwärtstrend in der neuen Börsenwoche fortsetzen?
EU leitet Untersuchung gegen Nvidia ein
Denn tatsächlich könnte Nvidia in Europa ein echtes Problem bekommen. Derzeit dominiert das US-Unternehmen laut WinFuture den weltweiten Markt für KI-Chips mit einem Marktanteil von 84 Prozent. Doch nach übereinstimmenden Medienberichte haben Kartellbehörden der EU jetzt eine Untersuchung der Verkaufspraktiken von Nvidia eingeleitet. Laut der Agentur Reuters werde „hinterfragt, ob der führende Hersteller von KI-Chips unfaire Produktbündelungen vornimmt“, wie investing.com meldet.
Die Kommission hat demnach kürzlich Fragebögen an Nvidia-Kunden und Konkurrenten verschickt, um zu klären, ob der Chipriese technische oder kommerzielle Verknüpfungen nutzt. „Konkret geht es um die Frage, ob Kunden vertraglich verpflichtet werden, zusätzliches Netzwerk-Equipment von Nvidia zu kaufen, wenn sie dessen GPUs nutzen“, wie es bei WinFuture heißt.
- Insidern zufolge könnte die Prüfung durch die Behörden zu einer formellen Untersuchung ausgeweitet werden
- Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, „drohen Nvidia Geldstrafen von bis zu 10 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes“
Nvidia bereits länger unter Beobachtung
Es könnte also um Milliarden gehen und ist zudem nicht das erste Mal, dass Nvidia aufgrund seiner Geschäftspraktiken unter Verdacht steht. Wegen mutmaßlichen Missbrauchs seiner Marktmacht bei KI-Chips habe das US-Justizministerium Ermittlungen gegen Nvidia eingeleitet, meldete das Nachrichtenportal „The Information“ im August dieses Jahres. Die Behörde gehe nach Beschwerden von Konkurrenten unter anderem der Frage nach, ob Nvidia Cloud-Anbieter dazu gedrängt hat, mehrere seiner Produkte gleichzeitig zu kaufen. Parallel untersucht auch die französische Kartellbehörde Nvidias Geschäftspraktiken.
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