Der Chiphersteller Nvidia wird an den Börsen derzeit als der große Gewinner der Halbleiterkrise gefeiert. Die beschert zahllosen Unternehmen ernsthafte Probleme, bringt manchen an den Rande des Abgrunds und einige noch einen Schritt weiter. Der Geforce-Hersteller jedoch profitiert enorm von einer Nachfrage, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt.
Wie gierig die Märkte derzeit nach (Grafik-)Chips lechzen, zeigte sich in dieser Woche sehr anschaulich bei den Quartalszahlen von Nvidia. Bereits im Vorfeld war mit nichts anderem als rasant steigenden Umsätzen und Gewinnen zu rechnen. Letztlich konnten aber selbst hohe Erwartungen mit Leichtigkeit übertroffen werden.
Da bleibt einem die Spucke weg
Im Jahresvergleich verbesserte Nvidia seine Umsätze um schwindelerregende 50 Prozent auf 7,1 Milliarden US-Dollar, die Gewinne legten gar um 84 Prozent zu und liegen nun bei 2,46 Milliarden Dollar. Dass bei solchen Zahlen gleich noch die Prognose angehoben wird, verkommt fast schon zur Formsache.
Da bei der Chipkrise noch immer kein Ende abzusehen ist, zeichnet sich ein Abflachen der Nachfrage bisher nicht ab. Das ist Wasser auf die Mühlen der Bullen, welche nach der Kursexplosion am Donnerstag auch am Freitag weiter nachlegten und für grüne Vorzeichen bei der Nvidia-Aktie sorgten.
Die Nvidia-Aktie im Höhenrausch
In schneller Folge erklomm die Nvidia-Aktie in der ausgelaufenen Woche neue Bestmarken. Das jüngste Allzeit-Hoch war am Freitag bei 290 Euro zu verorten und von kalten Füßen ist bei den Aktionären nichts zu sehen. Der Auftrieb dürfte auch in den kommenden Tagen und Wochen anhalten, wenn nicht irgendeine mittelschwere Katastrophe dazwischenkommt.
Mittlerweile fragen viele sich auch gar nicht mehr, wann die Halbleiterbranche sich wieder normalisieren wird, sondern ob es überhaupt jemals dazu kommen wird. Nvidia-Chef Jensen Huang geht zumindest für das kommende Jahr nicht davon aus. Nach seiner Prognose dürften die Lager weiter leer und die Preise hoch bleiben. Sollte das zutreffen, dürfte der Nvidia-Aktie ein weiteres bahnbrechendes Jahr bevorstehen.
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