Liebe Leserinnen und Leser,
erschütternd, was sich rund um die Aktie von Nvidia nun abspielt. Die Notierungen haben am gestrigen Donnerstag weiter verloren. Der Titel verlor in Deutschland am Ende -4,6 % und in den USA gar über -5 %. Damit ist die Aktie auf einen Kurs von nur noch 103,76 Euro gefallen.
Das heißt auch, dass der Titel nicht mehr nur im einfachen Abwärtstrend ist, sondern bedeutend ebenfalls den begründeten Verdacht, hier einen Absturz vorzubereiten.
- Die Aktie steht nur noch minimal über der wichtigen Unterstützungen bei 100 Euro. Diese Grenze gilt als durchaus „magisch“, wobei noch eine weitere 100er-Grenze noch bedeutender wäre: 100 Dollar. Davon ist die Aktie etwas weiter entfernt.
- Der Titel hat damit aber innerhalb von einer Woche gleich -15 % abgegeben. Die Aktie ist in einem vergleichsweise katastrophalen Zustand.
- Nur darüberhinaus sind die Werte allerdings ohnehin gefallen. In den USA steigen die „indirekten“ Zinsen, d. h. die Anleiherenditen gerade an. Der Markt rechnet mit einer weiteren Verschuldung auch durch die neue US-Regierung analog zu der neuen Verschuldung, die in der EU angestrebt wird. Das hat zur Folge, dass die Anleihen steigende Zinsen am Markt vorwegnehmen. Steigende Zinsen gelten allerdings für die Tech-Branche als großes Problem.
Nvidia: Schon auf dem Weg nach unten?
Die Aktie ist auf dem Weg in den Abgrund, haben Sie hier schon gelesen. Diese Gefahr bestand in den vergangenen Wochen mehrfach. Jetzt erweitert sich der Katalog der Gründe dafür deutlich.
- Nvidia muss damit rechnen, dass die Bruttogewinnmarge künftig sinkt. Diese Mitteilung hatte der Konzern vor nunmehr gut einer Woche getroffen, als die Quartalszahlen benannt worden sind. Damit sind alle Bewertungsmodelle für das Unternehmen an den Aktienmärkten letztlich neu zu justieren. Bei ansonsten gleichen Parametern wie dem angenommenen Umsatz kommt am Ende ein niedrigerer Unternehmenswert dabei heraus.
- Zudem wird der Angriff aus China bezogen auf KI-Modell nun weiter gehen. Je effizienter die Modelle, desto weniger Rechenleistung benötigen sie. Das wiederum hat Nvidia schon bei DeepSeeks R1 vor Wochen Kopf und Kragen gekostet. Die Aktie ist in einen regelrechten Sturzflug übergegangen. Dann erholte sich der Titel wieder etwas, wobei die Märkte offensichtlich die Gefahr inzwischen noch immer als groß erachten.
- Nun kam erneut ein Angriff. DeepSeek soll ein zweites KI-Modell fertig gestellt haben. Das wird sicher leistungsfähiger als die erste Version sein. Die Diskussion um Nvidia und Co. wird damit nicht einfach abebben. Aber auch Alibaba hat nun ein KI-Modell an den Markt gebracht. Die Online-Plattformbetreiber geben an, ihr KI-Modell sei noch leistungsfähiger als DeepSeeks Modell. Es würden deutlich weniger Parameter für die Berechnungen benötigt, ein Vielfaches weniger. Damit muss sich, das ist auch für Nicht-Techniker klar, der Rechenaufwand wiederum immens weiter reduzieren.
Das neue KI-Modell von Alibaba wurde erst am Donnerstag bekannt. Allerdings wird es nicht im Verborgenen arbeiten. Es wird in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Das bedeutet auch, dass dann sicherlich Nvidia erneut wegen der möglichen KI-Umsatzeinbrüche in Abrede gestellt werden wird.
Ob dies so kommt, kann man am Ende noch nicht sagen. Es deutet allerdings einiges daraufhin, dass analog zu den vergangenen Wochen hier das dicke Ende noch kommt. Der Konzern wird dabei dem Treiben wenig entgegensetzen können. Denn auch Nvidia selbst ist noch in einen China-Fall verwickelt.
Lieferungen nach China – das Nvidia-Problem
Der Chip Blackwell ist in China aufgetaucht, auch wenn zuvor verboten worden war, diese Chips dorthin zu liefern. Sie sollen auf einem Umweg dorthin gelangt sein. Die Diskussion um Nvidias Anteil selbst oder um den Verlauf bei diesen Machenschaften dürfte sich noch einmal weiter entfalten.
Die gesamte China-Problematik, die KI-Modelle und deren Effizienz, mögliche Technologie-Verbote in China oder durch die USA selbst oder auch nur die gegenseitigen Zölle könnten für Nvidia eine erhebliche Belastung darstellen.
Das alles zeigt sich nun im Kurs der Aktie, der über Jahre betrachtet auf einem hohen Niveau verläuft. Kurzfristig aber ist die Aktie nun in einer horrenden charttechnischen Situation.
Nvidia Aktie Chart
Die Kursperformance der Nvidia-Aktie
Durch die jüngsten Kursverluste hat die Aktie im wahrsten Sinne des Worte des Boden unter den Füßen nun bereits verloren. Wie oben beschrieben geht es noch darum, zumindest die runde Unterstützung bei 100 Euro noch zu retten. Doch bei der Dynamik der vergangenen Tage ist hier keine Gewährleistung dafür zu sehen. Es kann jederzeit weiter bergab gehen, wissen die Chartanalysten.
Technische Analysten interessieren sich in der Regel nicht für die Geschichten, die Sie oben lesen, nicht für KI-Modelle oder Bruttogewinnmargen. Die fragen nach dem technischen und damit messbaren objektiven Trend für die Aktie. Messbar ist nun die 100-Tage-Linie durch die jüngsten Verluste um hohe -18,6 % verpasst worden. Das ist ein klares Misstrauensvotum gegen den Titel. Die technischen Analysten werden davon ausgehen, dass die Aktie nicht nur im Abwärtstrend verläuft, sondern auch entsprechende Tendenzen haben wird.
Die 200-Tage-Linie wiederum stellt den langfristigen Aufwärtstrend dar. Die Linie selbst ist allerdings nun auch schon rund -11,98 % entfernt. Das bedeutet, dass die Aktie sicher auch langfristig betrachtet erhebliche Schwierigkeiten erleben kann. Die Notierungen würden erst bei Kursen von 114 Euro erste Ansätze für eine Erholung zeigen. All das sind negative Tendenzen bei Nvidia.
- Wirtschaftlich wird es wegen der sinkenden Bruttogewinnmarge nun schwieriger.
- Auch steigende Zinsen sind oder wären ein Hemmnis für die Aktie.
- Charttechnisch hält ausschließlich noch die 100-Euro-Marke den Kursverlauf im Rahmen dessen, was noch eine Erholungschance näherlegt.
- Technisch betrachtet ist die Aktie indes ebenfalls klar im Abwärtstrend. Dies bezieht sich sowohl auf die mittel- und langfristigen Trend-Indikatoren wie auch au fdie kurzfristigen Signale, die wir hier noch gar nicht besprochen haben.
Demnach wäre es nicht überraschend, wenn es für Nvidia uach nach möglicherweise einigen stärkeren Tagen schon bald wieder abwärts gehen kann.
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