Nvidia-Aktie: Das stimmt nicht!

Nvidia steht angeblich vor Problemen - oder leidet die Aktie nur unter Gewinnmitnahmen?

Auf einen Blick:
  • Aktie verliert weiter -1,8 %
  • Abwärtstrend ist bei weitem nicht in Sicht
  • Der Boom ist noch immer aktiv!

Liebe Leserinnen und Leser,

die Aktie von Nvidia verliert gegenwärtig weiter. Der Titel musste am Dienstag einen Abschlag in Höhe von -1,8 % hinnehmen. Damit rutschte der Kurs auf nur noch 123,46 Euro – und zeigt sich so schwach wie zuletzt Anfang November. Nun stellen sich erste Investoren sicher die Frage, ob es nun abwärts geht, ob die Aktie inzwischen einen massiven Rückschlag wird hinnehmen müssen.

Die Überraschung schien etwas größer zu sein, insofern z. B. die Nasdaq-Indizes durchaus etwas stärker gewesen sind. Es liegt also nicht daran, dass Tech-Aktien plötzlich insgesamt schwächer abschneiden würden.

Nvidia: Das eine Gerücht

Aktuell zeigt sich die Aktie auch deshalb belastet, weil es ein Gerücht um die Funktionsfähigkeit der Chips gibt. Ein Analyst hatte sich zu Wort gemeldet. Der ging davon aus, dass es thermische Probleme mit dem Blackwell-Chip gebe, oder zumindest bei einigen Exemplaren.

Das Thema ist noch nicht aufgegriffen. Vielmehr gibt es Berichte über das neue „Flaggschiff“ in der Grafik-Prozessor-Anwendung. Auch das dürfte aktuell für die Aktienmärkte jedoch keinen – in diesem Fall positiven – Einfluss haben. Insgesamt ist die Gerüchteküche für Nivdia für die Kursentwicklung nicht maßgeblich. Dabei hat die Aktie seit November nicht nur 11 % verloren, sondern 170 Mrd. Dollar an Börsenwert nachgegeben, wie eine Schweizer Redaktion vermeldet. Auch das ist jedoch nur eine Begleiterscheinung im langfristigen Prozess, der den Titel nach oben führte.

Nvidia Aktie Chart

Kursperformance

laufendes Jahr166,60 %132,00 €
1 Woche-5,25 %132,00 €
1 Monat-5,81 %132,00 €
3 Monate16,44 %132,00 €
6 Monate-2,63 %132,00 €
1 Jahr163,65 %132,00 €
3 Jahre376,96 %132,00 €
5 Jahre2.210,03 %132,00 €

Die Kursperformance der Nvidia-Aktie

Es gibt unverändert Faktoren, die das Unternehmen am Ende in die Favoritenrolle drängen.

  • Der KI-Boom hält nicht nur an, er verstärkt sich weiter. In Zahlen ist das Phänomen kaum zu messen, allerdings zeigen sich in unterschiedlichen Branchen immer weiter gehende Anwendungen.
  • Die Amerikaner selbst gehen für das laufende Jahr noch immer von einem Umsatzanstieg auf über 35 Mrd. Dollar aus. Bei einer Nettogewinnmarge von über 50% errechnen sich darauf unverändert Rekordgewinne, die vor einem Jahr nicht einmal im Ansatz absehbar waren.
  • Selbst ein langsameres Wachstum jedoch wird von Analysten in deren Schätzungen stets unterschätzt, womit die Amerikaner gleichfalls noch immer Überraschungspotenzial anbieten.

Die Märkte bleiben kurzfristig dennoch skeptisch

Dennoch sind die Märkte offenbar skeptischer geworden. Das dürfte vor allem wegen des Handelsstreits zwischen China und den USA geschehen sein. Dabei versuchen US-Behörden, Nvidia daran zu hindern, bestimmte Chips nach China zu liefern. Beobachter halten es für möglich, dass die Restriktionen sich unter Donald Trump sogar noch verschärfen könnten.

Auf der anderen Seite weiß China sich – aktuell auch auf Kosten von Nvidia – durchaus zu wehren. Die Behörden in China haben sich um Nvidia gekümmert, weil die Amerikaner bei einer Übernahme im jahr 2020 ggf. kartellrechtliche Verstöße begangen haben sollen (Fall: Mellanox).

Das ist indes recht ersichtlich nur ein Winkelzug der Chinesen, um die Gegenwehr den US-Sanktionen gegenüber zu erhöhen. Denn die Exportbeschränkungen für US-Chips sind nicht nur für KI-Chips wirksam – wie sie Nvidia am Ende ausliefert -, sondern auch für noch bedeutendere Technologie, hier die sogenannte EUV-Lithografie von ASML. Die sei für China kaum zu ersetzen, schreibt etwa die Handelszeitung aus der Schweiz.

Am Ende hat China indes ein weiteres Druckmittel in der Hand. Seltene Rohstoffe aus dem Reich der Mitte werden in den USA benötigt und sind kaum zu ersetzen. Damit ist der sogenannte Handelskrieg zwar formal eskaliert, wird aber mit einiger Wahrscheinlichkeit jedenfalls aus Sicht von Nvidia in berechenbaren Bahnen verlaufen.

Derzeit ist die Aktie relativ betrachtet schwächer geworden, der Aufwärtstrend bleibt aber vor diesem Hintergrund intakt. Die Aktie nähert sich von oben der 100-Tage-Linie, die bei gut 118 Euro verläuft. Der „GD200“, ein bedeutender technischer Analysten-Faktor, ist mit 107,8 Euro noch relativ weit entfernt. Damit gibt es auch aus Trend-Sicht derzeit wenig Zweifel an der weiterhin hohen stärke der Aktie.

Analysten, derern Stimmen Marketscreener zusammenfasst, gehen ohnehin von einem Kursziel bei gut 172 Dollar aus (im Mittel). Das wäre ausgehend von den aktuellen Notierungen noch ein Aufschlag um gut 30 %.

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