Es scheint so, als lägen die Nerven unter den Anlegern blank. Am morgigen Mittwoch wird Chip-Gigant Nvidia endlich seinen Quartalsbericht vorgelegen, doch im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Zahlen geht es mit den Papieren seit Tagen deutlich gen Süden. Am 9. November noch auf einem Allzeithoch bei 149,76 US-Dollar, notierte die Nvidia-Aktie am Montag zum Handelsschluss an der Nasdaq bei nur noch 140,59 Dollar. Doch es sind wohl weniger Befürchtungen einer zu hohen Aktienbewertung als Sorge vor einer Überhitzung ganz anderer Art.
Nvidia lässt Design für Blackwell-Chips ändern
Denn laut übereinstimmender Berichte stoßen die neuen Blackwell-KI-Chips von Nvidia, der größte Hoffnungsträger des US-Unternehmens, auf unerwartete Herausforderungen: „Überhitzungsprobleme in Server-Racks sorgen für Verzögerungen und Bedenken bei Kunden“, meldet etwa WinFuture. Der Chipriese stehe „unter Druck, schnell Lösungen zu finden, um die Auslieferung nicht zu gefährden“, so der Bericht. Die Probleme treten demnach vor allem in Servern auf, die bis zu 72 Prozessoren beherbergen und einen Stromverbrauch von bis zu 120 Kilowatt pro Rack aufweisen können.
Das Portal „The Information“ berichtete laut Manager Magazin, dass Nvidia seine Zulieferer dazu aufgefordert habe, das Design der Server-Racks für die neue Grafikverarbeitungseinheit zu ändern. „Größere Kunden sind nun besorgt“, schrieb ein Händler demnach am Montagmorgen „wegen des späten Zeitpunkts solcher Änderungen im Produktionsprozess“.
- Bislang seien die Kunden aber nicht über Verzögerungen informiert worden, hieß es von dem Händler
- Ein Nvidia-Sprecher bezeichnete gegenüber Reuters die Designänderungen „als Teil des normalen Entwicklungsprozesses“
Nvidia bleibt beim Börsenwert vor Apple
Dennoch hat die Wachstumsstory der Nvidia-Aktie zuletzt ein wenig an Glanz verloren. Seit ihrem Rekordhoch hat sie aktuell 6,2 Prozent. abgegeben. Mit einer Marktkapitalisierung von knapp 3,49 Billionen US-Dollar ist Nvidia dennoch das wertvollste, börsennotierte Unternehmen der Welt vor Apple mit 3,41 Billionen. Morgen entscheidet es sich dann wohl, ob das so bleibt.
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