Liebe Leserin, lieber Leser,
die Katze ist aus dem Sack – und die Reaktion war eindeutig. Nachdem Nvidia am Mittwoch nach Börsenschluss die jüngsten Quartalszahlen vorlegte, war die Reaktion der Märkte am Donnerstag zunächst noch verhalten. Doch zum Ende des Nasdaq-Handels stand bei den Papieren des US-Chip- und Grafikkarten-Spezialisten ein fettes Minus: 8,48 Prozent betrug der Abschlag im Vergleich zum Vortag, 120,15 US-Dollar standen noch für die Nvidia-Aktie zu Buche. Trotz Rekordergebnis. Die Anleger reagieren auf dieses völlig anders als die Analysten.
Erneut massive Zuwächse bei Nvidia
Denn in der Tat hatte Nvidia erneut enorm zugelegt, bei allen wichtigen Kennzahlen. Das US-Unternehmen hatte im vierten Quartal 2024 den Umsatz im Jahresvergleich um 78 Prozent auf 39,3 Milliarden Dollar gesteigert, unter dem Strich schoss der Gewinn von 12,3 auf 22,1 Milliarden Dollar, ein Plus von gut 80 Prozent. Mit seiner Prognose für das laufende Quartal lag Nvidia laut finanzen.net ebenfalls über den Erwartungen und stellte Erlöse von 43 Milliarden Dollar in Aussicht, während der Markt demnach von 42,1 Milliarden US-Dollar ausgegangen war.
„Anleger haben sich dem Vernehmen nach noch mehr Potenzial für die Prognose erhofft“, heißt es im Bericht als mögliche Erklärung für den weiteren Kursrutsch. An den Analysten jedenfalls kann es wahrlich nicht gelegen haben, wie folgende Auflistung der am Donnerstag erfolgten Neueinschätzungen zeigt:
- UBS: 185,00 US-Dollar, +53,97%
- DZ-Bank: 156 US-Dollar, +29,83 %
- Bernstein Research: 185,00 US-Dollar, +53,97%
- JP Morgan: 170,00 US-Dollar, +41,49%
DZ-Bank erhöhte Nvidia-Kursziel
Selbst die DZ Bank, die vorsichtigste in diesem Quartett, hatte Nvidia von „Halten“ auf „Kaufen“ hochgestuft und den fairen Wert von 150 auf 156 US-Dollar angehoben. Das Unternehmen habe einen sehr guten Jahresabschluss erzielt, schrieb Analyst Ingo Wermann laut Medienberichten in seiner am Donnerstag vorliegenden Studie. Die Probleme rund um die Prozessorentechnik Blackwell seien behoben und das US-Unternehmen habe „sowohl bei Datenzentren als auch bei Auto-Lösungen überzeugt“.
Die Großbank UBS hat die Einstufung für Nvidia hingegen beibehalten. Kein Wunder, geht Analyst Timothy Arcuri doch auch mit den 185 Dollar von einem mittelfristige Kursanstieg um mehr als die Hälfte aus. Die Resultate des Chipriesen seien „gut genug“, damit sich die Debatte in die positive Richtung bewege, schrieb er laut finanzen.net. Das Wichtigste sei, dass der Konzern mit seiner Prozessor-Architektur der Blackwell-Serie schneller vorankomme als geplant.
Bernstein glaubt bei Nvidia an 185 Dollar
Ebenso zuversichtlich zeigte sich das Analysehaus Bernstein Research, und hob den fairen Wert für Nvidia nach Zahlen von 175 auf ebenfalls 185 US-Dollar. Analyst Stacy Rasgon attestierte dem Chipkonzern „ein solides viertes Quartal“. Die Umsätze im Datenzentren-Bereich hätten die Markterwartungen dank der beschleunigten Akzeptanz für die Grafikprozessoren der Blackwell-Serie übertroffen.
- Auch das Geschäft mit der Autoindustrie habe „positiv überrascht“, merkte Rasgon an
- während das Gaming-Segment „von Engpässen in der Lieferkette beeinträchtigt worden sei“
Ob dieser Umstand den weiteren Kursknick bei der Nvidia-Aktie erklären hilft? Eher nicht, liegt der Fokus beim US-Unternehmen doch bereits seit gut zwei Jahren vor allem auf der Chip-Produktion für Hochleistungsrechner im KI-Bereich. Und der Laden läuft: Die Umsätze mit Blackwell-Chips hätten in den ersten Monaten nach Beginn ihrer Massenfertigung „bereits mehrere Milliarden Dollar erreicht“, frohlockte Nvidia-CEO Jensen Huang bei der Zahlenpräsentation. KI entwickle sich „mit Lichtgeschwindigkeit“.
Nvidia-Aktie 22 Prozent unter Höchststand
Für die Aktie gilt das nicht mehr. Zwar zeigt sie sie sich am Freitag im frühen europäischen Handel leicht erholt. An der Nasdaq allerdings, dem wichtigsten Handelsplatz, hat sie seit ihrem Höchststand Anfang Januar bei 153 US-Dollar gut 22 Prozent abgegeben. Und die Analysten verstehen die Welt nicht mehr. Zumindest die Börsenwelt.
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