Liebe Leserin, lieber Leser,
seit ihrem Einbruch zum Start in die vergangene Handelswoche, befand sich die Aktie von US-Chiphersteller Nvidia wieder auf Erholungskurs. Doch mit Eröffnung der Nasdaq am Mittwoch war es damit erst einmal vorbei, die Nvidia-Aktie rutschte binnen Minuten sogar ins Minus. Vorbörslich knapp drei Prozent bis auf 118,60 US-Dollar gestiegen, ging es bis auf 114 Dollar zurück, bevor sich die Aktie wieder fing und letztlich bei gut 18 Dollar aus dem Handel ging. Woher die Verunsicherung kam? Unklar. Die Analysten jedenfalls sind merhheitlich zuversichtlich, bevor der Konzern am 28. August seine Zahlen vorlegt. Nur einer schert aus.
Nvidia-Aktie weit unter Höchststand
Unstrittig ist, dass die Nvidia-Aktie seit ihrem Allzeithoch, ausgebildet am 20. Juni bei 140 Dollar, noch immer deutlich abgegeben hat. Bis zum Monatswechsel waren die Papiere in einer stetigen Abwärtsbewegung zunächst auf 107 Dollar zurückgefallen. Der große Einbruch erfolgte jedoch am 5. August. Es war jener Tag, an dem der japanische Leitindex um 12 Prozent einknickte und zugleich Spekulationen aufkamen, die nächste Chip-Generation von Nvidia werde sich wohl um Monate verzögern. Der doppelte Schock ließ die Anteilscheine zweistellig auf 90,70 US-Dollar einbrechen. Die meisten Analysten hegten jedoch keine Zweifel, dass die Aktie wieder zurückkommen wird.
„Wir finden die Korrektur insgesamt gesund und erkennen einigen Gegenwind für Nvidia. Insgesamt aber sehen wir die Aktienbewegungen als eine Gelegenheit, ein größeres Engagement einzugehen“, schrieb Analyst Pierre Ferragu von New Street Research in der Vorwoche. Mit seinem bestätigten Kursziel von 120 US-Dollar liegt der Experte sogar unter dem Konsens der Analysten.
- Laut marketscreener.com liegt die durchschnittliche Prognose aus derzeit 58 Analysen bei 140,67 US-Dollar
- Im Schnitt sehen die Beobachter bei Nvidia somit weiteres Kurspotenzial von etwas mehr als 20 Prozent
UBS sieht Nvidia bei 150 Dollar
Zu wenig, wie die UBS befindet: Die schweizer Großbank hat sich zum Wochenanfang zu Wort gemeldet und die Einstufung für Nvidia nicht nur auf „Buy“, sondern auch ihr Kursziel bei 150 US-Dollar belassen. Nach Kundengesprächen und mit Blick auf das Thema Lieferketten habe er einige kleinere Änderungen an seinem Bewertungsmodell für den US-Chiphersteller vorgenommen, schrieb Analyst Timothy Arcuri laut finanznen.net in seiner am Montag vorliegenden Studie. Unter anderem habe er sein Ergebnis je Aktie für das Kalenderjahr 2025 leicht nach unten korrigiert. Ab 2026 aber rechne er damit, „dass es wieder aufwärts geht“.
Etwas vorsichtiger blieb das US-Analysehaus Bernstein Research, das die Nvidia-Aktie in der vergangenen Woche zwar auf „Outperform“ beließ, den fairen Wert jedoch bei lediglich 130 US-Dollar sieht. Ein Bericht von „The Information“, wonach sich die nächste GPU-Generation Blackwell verzögern werde, dürfte der angeschlagenen Stimmung mit Blick auf KI-Werte nicht gerade helfen, schrieb Analyst Stacy Rasgon. Grund zu übergroßer Sorge gebe es allerdings nicht, findet er. So steige die Nachfrage nach KI-Chips weiter und Nvidia habe andere Produkte, die es bis zur Blackwell-Einführung verkaufen könne.
Gemeldetes Kursziel ist acht Wochen alt
Völlig unbeeindruckt zeigte sich indes Hans Mosesmann von Rosenblatt Securities: Grund für die Verzögerungen sei offenbar „ein nicht genannter Siliziumfehler“, schrieb er laut Medienberichten. Die Sorgen darüber seien „übertrieben“, so seine Einschätzung. Die Nvidia-Aktie bleibe ein Kauf, das Kursziel von 200 Dollar behielt Mosesmann bei. Mit dieser Prognose ist er laut marketscreener.com der derzeit zuversichtlichste unter den Analysten.
Dass Ivan Feinseth von Tigress sein Kursziel für die Nvidia-Aktie „jüngst“ noch einmal drastisch angehoben habe, von 98,50 US-Dollar auf 170 US-Dollar, wie diese Woche mehrfach zu lesen war, ist hingegen Unfug. Die Anhebung durch den Analysten erfolgte bereits am 19. Juni (!), lange bevor die drohende Verzögerung bekannt wurde. Das erhöhte Kursziel spiegele Feinseths „positive Einschätzung der zukünftigen Leistung von Nvidia wider“, wie es bereits vor acht Wochen auf wallstreetzen.com hieß.
- Doch nicht alle trauen der Nvidia-Aktie, die aktuell noch immer mit fast 170 Prozent Jahresplus aufwartet, einen weiteren Anstieg zu
- Der Investor Oriental Trader (OT), Seeking Alpha-Analyst seit 2008, hat die Nvidia-Aktie am 7. August gegen den Trend mit „strong sell“ bewertet
Analyst zieht Parallelen zu Intels Absturz
OT argumentiert, dass Nvidia mit der derzeitigen Marktkapitalisierung „erheblich überbewertet ist“ und glaubt, dass die Aktie sich „wahrscheinlich gerade in der Anfangsphase der Rückkehr auf den Boden der Tatsachen befindet“. Intels Debakel sei „ein Vorgeschmack auf Nvidias Zukunft“, glaubt er. In der Tat: Intels aktuelle Marktkapitalisierung beträgt 82 Milliarden US-Dollar, ein Bruchteil der 500 Milliarden Dollar, die während der Dotcom-Blase erreicht wurden.
„In den 1990er Jahren hätte man (…) argumentieren können, dass Intel seiner Konkurrenz viele Jahre voraus war“, so der Seeking Alpha-Analyst. Letztendlich spielte es jedoch „kaum eine Rolle, wie viele Jahre Intel der Konkurrenz voraus war, bis ein Konkurrent irgendwann aufholte“.
- Ähnliches, so seine Prognose, könnte nun auch Nvidia im Bereich der KI bevorstehen
- Zur Einordnung: Der Chiphersteller wird aktuell mit rund 2,7 Billionen Dollar bewertet
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