Liebe Leserinnen und Leser,
Panik im Umfeld von Nvidia-Aktionären. Die Aktie verlor in den ersten Stunden am Freitag erneut gut 3 %. Der Titel rutschte damit unter die Marke von 100 Euro – und war schon am Donnerstag um gut -6,2 % gesunken. Die Aufwärtsfahrt könnte ein jähes Ende nehmen, oder?
Gemach, werden einige Investoren und Analysten dazu sagen. Denn die Aktie ist nicht so schwach, wie es auf den ersten Blick aussieht. Für die erneute Rückwärtsbewegung gibt es einen Grund, der zunächst untersucht werden muss.
Nvidia: Kartellrechtsprobleme?
Der Grund für die neue Panik ist recht einfach: Das US-Justizministerium ist aktiv geworden. Es hat nun eine „Untersuchung“ gegen Nvidia eingeleitet, wie zum Beispiel das „Handelsblatt“ berichtet hat. Dabei würde untersucht, welches Verhältnis das Großunternehmen seinen Cloud-Anbietern gegenüber hat.
Sind die Cloud-Anbieter mit der Marktmacht im Rücken unter Druck gesetzt worden, um mehrere Produkte von Nvidia zu kaufen? So zitieren Teilnehmer des Gespräches die Untersuchung.
Dabei haben sich die Wettbewerber oder offenbarf einige Wettbewerber über Nvidia beschwert, wie es heißt. Das Unternehmen könnte – der Konjunktiv ist wichtig, da der Markt stets so agiert, als sei dies alles bereits erwiesen – sich Vorteile wegen seiner marktbeherrschenden Stellung verschafft haben.
Die marktbeherrschende Stellung umfasst den Markt der Chips für KI, für künstliche Intelligenz, die Nvidia zweifellos hat. Das ist auch einer der Vorteile der Amerikaner: Das Unternehmen beherrscht immerhin gut 80 % dieses Marktes. Für gewöhnlich, das als Anmerkung nebenher, wird eine solche Stellung sicher im Vertrieb genutzt.
Für gewöhnlich geht damit indes nicht nur ein starker Vertrieb einher, sondern auch die Chance, den Markt sogar noch auszubauen.
Höhere Preise von Nvidia durchgesetzt?
Bei der Untersuchung, so die Meldung, ginge es nicht nur darum, die Menge verkaufter Chips zu eruieren. Sondern es ginge auch um die Frage, ob Nvidia für seine Netzwerkausrüstung einen höheren Preis von den Kunden verlange, die bei der Konkurrenz KI-Chips kauft, namentlich AMD oder Intel. Das wiederum ist aus der Warte der Konkurrenz ein naheliegender Verdacht. Nur: Wäre das Vorgehen nicht auch handelstypisch?
In anderen Geschäftsfeldern nennt sich das Vorgehen „Bundle“. Wer ein Produkt mit einem anderen Produkt kauft, erhält Rabatte. Ergo: Wer KI-Chips von Nvidia erwirbt, könne auch in der Netzwerkausrüstung sicher davon ausgehen, hier Rabatte auszuhandeln. Es ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, ob das Justizministerium den Fall als so dramatisch erachtet, wie es hier offenbar unterstellt wird.
Nvidia selbst sieht den Fall offenbar auch weniger eklatant, zumindest den Erklärungen nach:
„Wir konkurrieren auf der Grundlage jahrzehntelanger Investitionen und Innovationen, wobei wir uns gewissenhaft an alle Gesetze halten, Nvidia offen in jeder Cloud und vor Ort für jedes Unternehmen verfügbar machen und sicherstellen, dass Kunden die für sie beste Lösung wählen können“, lautet die allerdings erwartbare Reaktion der Amerikaner.
Wilde Fahrt an den Börsen
Dennoch: Nvidia hat an den Börsen eine wilde Fahrt hinnehmen müssen, wie eingangs beschrieben. Am Freitag geht es offenbar mit Kursen ovn weniger als 100 Euro aus dem Handel. Die Notierungen werden sich demnach Kritik von Chartanalysten oder -investoren gefallen lassen müssen.
Intel allerdings, die oben erwähnte Konkurrenz, hat wohl ihrerseits zu dieser Stimmungsentwicklung beigetragen. Schließlich kann Intel sich nicht wie gewohnt am Markt halten. Das Unternehmen hat eine „Kostenbremse“ ausgerufen. Es streicht 15 % der Arbeitsplätze zusammen. Damit ist die Aktie aus der Warte von Investoren sicherlich mit dafür verantwortlich, dass auch bei Nvidia und insgesamt in der Sparte der Tech-Werte die Stimmung nachlässt.
Diese Schwäche am Tech-Markt wird auch am Chartbild und an den technischen Kennzahlen ersichtlich.
Nvidia Aktie Chart
Die Kursperformance der Nvidia-Aktie
Ob sich die Talfahrt fortsetzt? Die Branche selbst holt offenbar tief Luft. Nvidia jedoch wird in ca. knapp vier Wochen seine Quartalszahlen vorlegen. Es wäre überraschend, wenn die Zahlen an den Börsen nicht erneut überzeugen können. Die jüngste Entwicklung geht jedenfalls am Kern der Aktie selbst vorbei.
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