Nvidia-Aktie: Kursziel 185!?

Liebe Leserinnen und Leser,

die Aktie von Nvidia hat eine recht schwache Woche hinter sich – sie ist und bleibt aber in großartiger Verfassung. Donald Trump hat kürzlich ein Versprechen gemacht, das sich auch für Nvidia noch einmal sehr massiv auswirken sollte. Besser als diese Aktie kann kaum ein Titel sein, wenn es nach der Kombination von Substanz, Technik und Story geht.

Nvidia: Einfach kaufen

Bevor ich Ihnen Donald Trump einmal nahelege bzw. seinen möglichen Einfluss auf die Aktie, darf ich Ihnen meine Lieblingsmethode vorstellen, die technische Analyse. Denn deren Ergebnis ist am Ende auch eine Empfehlung oder Einschätzung.

Wenn Sie Techniker fragen, jene Analysten – wie mich – werden die Ihnen ohnehin aktuell stets sagen, die Aktie sei ein Kauf. Die Vorzeichen an den Märkten stehen bestens. Hier kommt es nur auf Kursrelationen an – wie stark ist eine Aktie im Trend, unabhängig davon, ob sie es verdient hat oder nicht.

Hintergrund dieser Überlegung ist nicht irgendein Voodoo-Glaube, wie Kritiker immer wieder glauben: Es sind zwei Faktoren.

Kurse und deren Trends können sich selbst verstärken, lautet die Idee. Warum?

Zum einen gibt es dafür empirische Befunde. Man hat es an den Märkten immer wieder gesehen, dass ein Trend sich selbst verstärken kann. Nvidia hat alleine in einem Jahr 165 % gewonnen – und dies meist nur wegen der guten Stimmung, weges des Trends. Sie kennen die Weisheit „The trend is your friend“. Apple oder Nvidia haben in den vergangenen 10 Jahren sogar 1.000e % gemacht, dies nebenher.

Das könnte Zufall sein oder an der Güte der Unternehmen selbst hängen. Das stellen wir in Rechnung. Der zweite Faktor aber sollte Sie überzeugen. Wohlgemerkt: Es geht um die These, dass ein Trend den Trend verstärken kann (nicht muss, sondern kann!).

Warum? Viele Fonds oder große Investoren, auch Family Offices bis hin zu Versicherungen nutzen Algorithmen, automatisierte Abläufe, Programme. Woran können die sich orientieren? Meist in reinen Muster, in den Fakten, die objektiv sind. Dies sind die Kurse an den Börsen, und damit auch deren Trends.

Reine „harte“ Wirtschaftsfakten sind in aller Regel zu wenig vergleichbar – zwei Unternehmen lassen sich nicht über den Gewinn, die Gewinnquoten, die Umsätze oder was auch immer vergleichen. Die Voraussetzungen sind unterschiedlich. Dann würde das Unternehmen sich nur mit sich selbst vergleichen lassen – und daraus sollte ein Programm Schlüsse für eine einzelne Aktie suchen. Das wäre Value-Investing per Algorithmus.

Einfacher ist es jedoch, die aktuellen Kursmuster zu durchsuchen – dann lassen sich 10.000e von Aktien parallel untersuchen.

Das funktioniert z. B. anhand solcher Indikatoren wie dem gleitenden Durchschnittkurs der vergangenen 100 Tage oder der vergangenen 200 Tage. Verläuft ein Kurs oberhalb solcher Marken, sprechen Techniker von einem Aufwärtstrend, andernfalls von einem Abwärtstrend. Die verschiedenen GDs beispielsweise geben ein recht gutes Abbild von der Stimmung.

Bei Nvidia ist der GD100 um mehr als 10 % überholt, die 200-Tage-Linie um über 21 %. Das sind ordentliche Indikator-Werte, die nicht auf Überhitzung, aber auf einen sehr starken Trend deuten.

Ähnlich würden es die Charttechniker sehen und auch ähnlich starke Argumente auf ihrer Seite haben. Trotz des Kursrückgangs auf 135 Euro am Freitag ist keine Hürde nach oben zu sehen, oder keine relevante Hürde.

Tesla Aktie Chart

Damit ist der Aufwärtstrend aus Sicht von technischen Analysten und Chartanalysten beschlossene Sache. Zur Verstärkung für Sie: Der Kurs ist auch mit einem RSL (130), einem weiteren technischen Indikator, bei einem Wert von 1,146 schon 14 % im Aufwärtstrend.

Es gäbe noch weitere Indikatoren: Überall zeigt sich, dass die Stimmung, um etwas weniger ideologisch zu argumentieren, gut ist.

Die Chancen bleiben sehr gut

Das sehen auch Analysten so. Erst in den vergangenen Wochen sind die Kurse oder Einschätzungen bestätigt worden. Wir haben es Ihnen so beschrieben:

–          Deutsche Bank Research sah Nvidia kürzlich nur als „Hold“-Wert

–          Die Bernstein Research erstellt den Befund „buy“

–          UBS sieht die Aktie auf „buy“

–          JPMorgan meint „Nvidia buy“

Dazu aber eine Zahl: UBS hat ein Kursziel von 185 Dollar genannt. Das wären annähernd 43 Dollar Gewinn, was wiederum einem Wert von ca. 30 % Aufschlag entspricht. Also ist die Stimmung auch unter Analysten offenbar bestens (die nicht zwangsläufig auf technische oder charttechnische Methoden setzen).

Man kann nun nach dieser Woche aber davon ausgehen, dass die Stimmung noch besser wird. Dies ist zum einen wirtschaftlich begründet, aber auch stimmungstechnisch direkt auf denselben Faktor zurückzuführen.

Donald Trump möchte rund 500 Mrd. Dollar in die KI investieren und investieren lassen (über privates Kapital). Sie wissen, dass Nvidia ohnehin nach Apple das zweitwertvollste Aktienunternehmen der Welt ist. Nun aber ist Nvidia auch das stärkste KI-Tech-Unternehmen. Bei den großen Anwendungen ist Nvidia mit seiner Hardware, mit seinen Chips und mit seiner Cloud dabei. Das Projekt von Trump soll KI-Rechenzentren bereitstellen. Es ist kaum denkbar, dass Nvidia dabei nicht die großen Chips, Rechenkapazitäten und auch die Cloud liefert, um hier erfolgreich zu sein.

Bei einem Umsatz von vielleicht 150 Mrd. Dollar im laufenden neuen Jahr ist klar, dass solche Investitionsvolumina wie das von Donald Trump genannte über alle Grenzen hinausgeht. Die Börsen haben den Boom tatsächlich noch nicht erkannt oder nicht gespielt.

Deshalb wird die neue Woche interessant, ebenso wie die darauffolgenden. In der KI werden die Uhren – wenn die Ankündigungen wahr werden – neu gestellt. Nvidia sollte mit dabei sein.

Nur Analysten mit ihren positiven Kursziel-Schätzungen sind schon dabei, ebenso auch die Chartanalysten und technische Analysten. Die Börsen selbst sind erstaunlich ruhig. Das kann sich jederzeit ändern. Spätestens zum 26.2. allerdings wird es ohnehin bunt. Dann wird Nvidia sein Zahlenwerk vorstellen – zum 4. Quartal 2024. Damit wird auch eine Erwartung für das nun laufende 1. Quartal verbunden sein. Überraschungen sind fast so sicher wie das berühmte Amen in der Kirche.