Nvidia-Aktie: Jetzt doch verkaufen?

Nvidia ist auf ein Rekordhoch gestiegen - monatelang stand die Aktie unter gewaltigem Beschuss.

Auf einen Blick:
  • Die Zahlen kommen am 14.11.
  • Blackwell räumt als neuer Chip ab
  • Es gibt einen wichtigen Punkt!

Liebe Leserinnen und Leser,

die Rekordmeldungen bei Nvidia reißen nicht ab. Das Unternehmen konnte am Montag den Rekord auf über 132 Euro schrauben. Damit kann kein Investor mehr im Minus sein – und damit werden auch die großen Investoren bei der Stange bleiben. Fonds, Versicherungen, Pensionskassen und Co., sofern sie investiert sind, agieren nicht hektisch. Die Börsenwelt fühlt sich wieder sicher beim KI-Wert Nr. 1.

Und dennoch ist natürlich die große Frage, wie weit der Lauf noch anhalten kann. Am 14.11. wird Nvidia als KI-Starunternehmen seine Quartalszahlen präsentieren. Es lohnt sich für Sie, genau hinzusehen.

Nvidia: Was sie alle übersehen haben

Über viele Monate gab es angesichts des Höhenflugs von Nvidia immer wieder kritische Stimmen. Das Unternehmen sei überbewertet, war häufig genug zu lesen. Eine „Blase“ sei entstanden und so fort.

Die Wahrheit sah – voraussehbar – anders aus. Die KI ist auf dem Vormarsch. Das große Unternehmen auf diesem Sektor, das Chips und Cloud-Speicher zur Verfügung stellt, Rechenkapazitäten, die dringend benötigt werden, macht immer mehr Umsatz.

Vor gut einem Jahr zweifelten Analysten und Kommentatoren den Höhenflug massiv an. Nvidia wurde für das 2. Quartal 2023 auf einen Umsatz von gut 7 Mrd. Dollar geschätzt. Wenige Wochen später waren es real gut 13 Mrd. Dollar. Die Fehlschätzungen häuften sich von Monat zu Monat und von Quartal zu Quartal.

Niemals einbezogen wurde der Umstand, dass der KI-Markt – wenig kalkulierbar, aber der Tendenz nach eindeutig – wächst und weiter wachsen wird. Übersehen wurde, dass Nvidia nicht wie ein Bauchladen am Markt versuchen muss, daran teilzuhaben – sondern dass immense Vertragswerke mit großen Nachfragern z. B. in der Autoindustrie entstanden sind. Solche Konzerne wechseln auch nicht innerhalb kurzer Zeit die Lieferanten, so dass sich Nvidia für seinen erheblichen wachsenden Markt kleine Inseln geschaffen hat, in denen ein faktisches Monopol herrscht.

Übersehen haben die Analysten und Kommentatoren über eine lange Zeit auch, wie profitabel das Geschäft deshalb ist. Die Nettogewinnmarge liegt konstant bei mehr als 50 %. Das heißt als Faustformel: Jeder Dollar Mehrumsatz spült mehr als 0,50 Dollar Nettogewinn in die Kasse. Da die Umsätze immer weiter gestiegen sind, explodierten auch die Gewinne.

Die Börsen haben dies mi dem gigantischen Lauf nach oben und nun neuen Rekorden belohnt.

Nvidia Aktie Chart

Kursperformance

laufendes Jahr183,23 %140,22 €
1 Woche8,77 %140,22 €
1 Monat3,09 %140,22 €
3 Monate13,54 %140,22 €
6 Monate11,22 %140,22 €
1 Jahr184,62 %140,22 €
3 Jahre353,88 %140,22 €
5 Jahre2.254,74 %140,22 €

Die Kursperformance der Nvidia-Aktie

Schleierhaft ist über lange Zeit gewesen, wie einfache Fakten und Zusammenhänge ignoriert worden sind. Eine „Blase“ entsteht jedenfalls nicht, wenn sehr profitabler Umsatz wächst und wächst.

Nun allerdings stellt sich die große Frage, wie weit es denn nach oben gehen kann. Es gibt zwei Entwicklungspfade, die getrennt voneinander verlaufen werden.

Nvidia: Nicht mehr so starkes Wachstum – was werden die Börsen machen?

Der Hauptpfad wird weiter steigende Umsätze ausweisen und damit auch kletternde Gewinne. Die Umsätze für das Quartal, das am 14.11. berichtet wird, wurden von Nvidia auf 32,5 Mrd. Dollar geschätzt. Es kann erfahrungsgemäß sogar etwas mehr werden. Allerdings ist das Umsatzwachstum dann plötzlich nicht mehr so stark wie zuvor.

Aktuell wird der Umsatz allenfalls um ca. 10 % gestiegen sein. In den Vorquartalen wurden jeweils zweistellige Wachstumsraten gemessen. Vor einem Jahr etwa belief sich das Umsatzwachstum auf 34,1 %. Davor ware es mit 87 % regelrecht explodiert.

Die Börsen haben dies wahrscheinlich nicht eingepreist, ist nach den Erfahrungen der Vorquartale zu vermuten. Das heißt: Das reduzierte Umsatzwachstum wird zumindest die euphorischen Stimmen eindämmen. Das kann zu einer Wachstumdelle auch für den Aktienkurs führen.

Hier wird der 14.11. eine zentrale Rolle spielen.

Der grundlegende Pfad jedoch, die steigenden Umsätze, wird wohl auch über lange Zeit nicht verlassen. Die Substanz also wächst und wächst, die Geschwindigkeit des Wachstums und die folgenden Bewertungen an der Börse können durchaus nachlassen. Wenn also nach dem 14.11. kurzfristig im großen Aufwärtstrend eine Ernüchterung eintritt, ist dies der überdimensionierten Stimmung geschuldet. Die grundlegende Entwicklung von Nvidia wird auch in den kommenden Quartalen mit höherer Wahrscheinlichkeit wirtschaftlich herausragend sein.

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