Liebe Leserin, lieber Leser,
hinter der Aktie von Nvidia liegt eine wahrlich aufregende Woche. Eine Woche mit einem neuen Allzeithoch für die Papiere an der Nasdaq. Eine Woche der unterschiedlichen Einschätzungen zum weiteren Weg an der Börse. Es gab Empfehlungen zum Kauf und Warnungen vor einem möglichen Kurseinbruch bei der Nvidia-Aktie. Gewissheit wird es erst am 20. November geben, wenn der US-Chip-Gigant und KI-Profiteur seine Quartalszahlen vorlegen wird. Andere sind da bereits weiter – und auch dabei zeigt sich Licht und Schatten.
Nvidia-Partner TSMC meldet Gewinnsprung
Da wäre zunächst der taiwanische Chiphersteller TSMC, Auftragsproduzent von Nvidia, der seinen Gewinn im dritten Quartal erneut stark gesteigert hatte, wie vor gut einer Woche bekannt wurde. Der Nettogewinn war bei TSMC laut Manager Magazin im Vergleich zum Vorjahresquartal um 54,2 Prozent auf umgerechnet 9,31 Milliarden Euro gestiegen. Beim Umsatz legte das Unternehmen demnach um 36 Prozent auf 21,65 Milliarden Euro zu. Hintergrund seien „vor allem die Nachfrage nach hochleistungsfähigen Halbleitern für Anwendungen künstlicher Intelligenz (KI)“ – was für das Nvidia-Ergebnis gute Vorzeichen sein könnten. Auf dieser Basis hob TSMC seine Wachstumsziele für das Gesamtjahr an.
- Der Umsatz werde in US-Dollar gerechnet voraussichtlich um knapp 30 Prozent statt um rund 25 Prozent steigen
- Die Aktie des Chip-Herstellers legte daraufhin zu und verhalf damit wohl auch Nvidia zum neuen Rekordhoch
Auch Nvidia-Zulieferer SK Hynix mit Rekordgewinn
Und die guten Nachrichten gingen weiter: Denn laut des Nachrichtensenders n-tv hat Nvidia-Zulieferer SK Hynix im dritten Quartal 2023 einen Rekordgewinn eingefahren. „Der weltweit zweitgrößte Hersteller von Speicherchips meldet für den Zeitraum von Juli bis September einen operativen Gewinn von sieben Billionen Won – rund 4,7 Milliarden Euro“, hieß es am Donnerstag. Im Vorjahreszeitraum hatte das südkoreanische Unternehmen demnach noch einen Verlust von 1,8 Billionen Won verbucht. SK Hynix profitierte offenbar insbesondere vom starken Absatz fortschrittlicher Chips, darunter High Bandwidth Memory (HBM) für KI-Anwendungen.
„Der Umsatz mit HBM-Chips stieg im Vergleich zum Vorquartal um mehr als 70 Prozent und im Jahresvergleich sogar um mehr als 330 Prozent“, teilte das Unternehmen laut n-tv mit. Der Halbleiterhersteller und Nvidia-Zulieferer gehe davon aus, dass die Nachfrage nach Speicherchips für KI-Server im kommenden Jahr weiter steigen wird. In den vergangenen Quartalen habe der Chipkonzern bereits besser abgeschnitten als seine Konkurrenten Samsung Electronics und Micron Technology.
ASML-Prognosekürzung als Warnung
Deutet also alles auf die nächste frohe Botschaft durch Nvidia hin, wenn in knapp einem Monat abgerechnet wird? Nicht unbedingt. Denn der Investitionsausblick „sei für Börsianer von besonderem Interesse, nachdem ASML, der weltweit führende Anbieter von Maschinen zur Chip-Produktion, die Branchenstimmung mit einer Prognosesenkung gedämpft hatte“, merkt man beim Manager Magazin kritisch an.
Zwar hatte der niederländische Konzern demnach keine genauen Gründe für die Entscheidung genannt, Analysten aber gingen davon aus, dass vor allem der Großkunde TSMC zurückhaltender sei. Das kommt zunächst überraschend, nach den guten Quartalszahlen der Südkoreaner. Allerdings: Abseits von künstlicher Intelligenz (KI) sei die Chip-Nachfrage gering, außerdem gebe es Überkapazitäten, heißt es. Und auch in diesem Segment ist Nvdia möglicherweise von sinkenden Umsätzen betroffen.
Unterschiedlichste Kursziele für Nvidia-Aktie
Und so blicken die Analysten mit durchaus gemischten Gefühlen auf den ungeheuren Aufstieg der Nvidia-Aktie, die sich innerhalb eines Jahres im Wert erneut mehr als verdreifacht hat. Eine Auflistung durch finanzen.net zeigt die unterschiedlichen Erwartungen – und Kursziele:
- Goldman Sachs: 150,00 US-Dollar
- Deutsche Bank: 115,00 US-Dollar
- JP Morgan: 155,00 US-Dollar
Zwei warnen vor Platzen der Blase
Zwischen weiterem Aufstieg und empfindlichem Rücksetzer ist somit alles dabei. So warnte laut Medienberichten etwa ein Top-Investor, der unter dem Pseudonym „The Value Portfolio“ bekannt ist, auf der Finanzplattform TipRanks in dieser Woche vor den potenziellen Risiken. Er betonte laut finanzen.net, „dass Nvidia ein starkes Wachstum benötigt, um die derzeitige Bewertung zu rechtfertigen“. Um mit den Renditen des S&P 500 Schritt zu halten, müsste der Chiphersteller seine Wachstumsraten erheblich steigern. Der Investor glaubt jedoch nicht, dass dies realistisch sei, so der Bericht.
Nicolai Tangen, CEO von Norges Bank Investment Management, und damit laut fortune.com Verwalter des mehr als zwei Billionen Dollar schweren Staatlichen Pensionsfonds Norwegens, ist ebenfalls mehr als skeptisch: Man befinde sich inmitten geopolitischer Spannungen und sinkender Liquidität, was eine neue Realität an der Börse gebe, sagte Tangen unlängst im Unhedged-Podcast der Financial Times.
Verliert Nvidia den Platz an der Spitze?
Die Unternehmen, die ihren Platz an der Spitze dieser neuen Realität gefestigt hätten, und Nvidia zählt für ihn neben Microsoft, Meta und Amazon dazu, „werden zu einem zentralen Risikobereich“, so Tangen. Die Führungsposition am Aktienmarkt sei sehr eng, was bedeute, „dass es ein Risiko am Aktienmarkt gibt, das wir noch nie zuvor gesehen haben“. Die Sache bleibt also auch bezüglich Nvidia spannend – mindestens bis zum 20. November.
Nvidia-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nvidia-Analyse vom 21. November liefert die Antwort:
Die neusten Nvidia-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nvidia-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 21. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.