Liebe Leserin, lieber Leser,
hinter der Aktie von Nvidia liegt eine desaströse Woche. Bis dato hatte kein Unternehmen an der Börse so vom KI-Boom profitiert wie der Chip-Gigant aus den USA. Das scheint erst einmal vorbei. Gleich am Dienstag (der Montag war in den USA ein Börsenfeiertag), brach die Nvidia-Aktie von zuvor 119,37 US-Dollar auf 108,00 Dollar ein – ein Abschlag von 9,6 Prozent. Laut Spiegel ein Verlust von 279 Milliarden Dollar. „So viel hat noch nie ein US-Unternehmen an einem Tag an Marktwert verloren“, hieß es. Wer jedoch in der Folge auf eine Gegenbewegung gehofft hatte, sah sich getäuscht.
Nvidia-Aktie verlor ein Viertel an Wert
Denn auch den Mittwoch beendete die Aktie von Nvidia im Minus, am Donnerstag kam es nur vorübergehend zu einer Stabilisierung. Am Freitag schloss der Titel erneut tiefrot mit einem Abschlag von gut vier Prozent bei einem Kurs von 102,83 Dollar. Seit ihrem Zwischenhoch bei 131 Dollar Ende August beläuft sich das Minus bereits auf mehr als 20 Prozent. Seit dem Allzeithoch bei rund 140 Dollar im Juni hat Nvidia sogar ein Viertel an Börsenwert eingebüßt.
- Dieser liegt aktuell noch bei weiterhin gigantischen 2,63 Billionen US-Dollar
- Am 21. Juni allerdings kam Nvidia auf 3,58 Billionen Marktkapitalisierung
Mit anderen Worten: Binnen weniger Wochen verlor der US-Konzern rund 950 Milliarden an Wert. Das ist annähernd das Vierfache einer SAP. Zur Einordnung: Mit aktuell 247,5 Milliarden ist der Software-Riese das wertvollste deutsche Unternehmen an der Börse überhaupt.
Ist der KI-Hype jetzt vorbei?
Nun stellen sich Experten und Anleger die Frage, was das zu bedeuten hat. Ist der KI-Hype, der die Nvidia-Aktie in unwirkliche Höhen getrieben hat, nun vorbei? Die Papiere waren nach einem enttäuschenden Ausblick zuletzt bereits unter Druck geraten. Das US-Unternehmen hatte in der vorvergangenen Woche eine Quartalsprognose vorgelegt, die die extrem hohen Erwartungen der Anleger nicht gänzlich erfüllte. „Als Auslöser des jüngsten Kursrutsches gelten die monatlichen Umsatzzahlen des US-Verbandes der Halbleiterindustrie. Sie lagen Branchenkennern zufolge unter den saisonalen Trends“, hieß es beim Nachrichtenmagazin Spiegel.
Beobachtern zufolge zeigen sich Investoren zunehmend zurückhaltend gegenüber Technologien im Bereich der Künstlichen Intelligenz, die in diesem Jahr maßgeblich zu den Kursgewinnen an den US-Börsen beigetragen hatten. Nvidia etwa verzeichnete seit Jahresbeginn noch immer mehr als eine Kursverdopplung – der größte Zuwachs unter allen Nasdaq-100-Werten.
Kartellprüfung gegen Nvidia gestartet
„In den letzten zwölf Monaten ist so viel Geld in Technologie- und Halbleiterwerte geflossen, dass der Handel völlig verzerrt ist“, wird Todd Sohn, ETF-Stratege bei Strategas Securities, in Medienberichten zitiert. Experten des Fondsanbieters BlackRock schrieben demnach am Dienstag in einer Mitteilung an Kunden, dass in einigen neueren Studien bezweifelt werde, ob die Einnahmen aus KI allein die Investitionswelle in die Technologie rechtfertigen könnten. Auf Nvidia kommen nun erschwerend wohl auch noch Probleme mit US-Behörden zu.
Das US-Justizministerium hat Nvidia und andere Unternehmen per rechtlich bindenden Anfragen zur Herausgabe von Informationen aufgefordert, wie der Finanzdienst Bloomberg berichtete. Laut Insidern sind die Kartellbehörden besorgt, dass Nvidia es seinen Kunden erschweren könnte, zur Konkurrenz zu wechseln.
Konkurrenten wie AMD und Intel haben es schwer
- Neben der Hardware erzielt Nvidia laut finanzen.net neben dem Halbleitergeschäft auch Einnahmen aus entsprechender Software
- „Wettbewerber wie AMD und Intel haben bislang Schwierigkeiten, Nvidia in diesem Bereich ernsthaft Konkurrenz zu machen“
Die Chips von Nvidia sind dem Bericht zufolge nicht nur teuer, sondern auch knapp. Die hohe Nachfrage, insbesondere von finanzstarken Tech-Giganten, die im KI-Wettbewerb stehen, treibe die Knappheit weiter an. Die Prüfung des Justizministeriums ist nach Informationen von Bloomberg jedoch von Nvidias Plänen zur Übernahme der Firma RunAI ausgelöst worden, die Software zur Verwaltung von KI-Computern herstelle. „Die Wettbewerbshüter fragten auch nach, ob Kunden, die nur Nvidias Technik verwenden, bessere Konditionen bekämen“.
Droht Nvidia das Schicksal von Cisco Systems?
Davon unabhängig warnten zuletzt mehrere Experten vor einem überhitzen Markt. Etwa David Bahnsen, Chief Investment Officer der Bahnsen Group, räume laut Medienberichten zwar ein, dass Nvidia bemerkenswert gut abgeschnitten habe, ihm missfällt jedoch das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das nach den Earnings bei knapp 56 gelegen habe, im Juli fast 80 erreichte. Wenn man anfange, diese Preise zu zahlen, werde das Risiko-Ertrags-Verhältnis „sehr unattraktiv“.
Bahnsen zog demnach eine Parallele zwischen dem jetzigen Wachstum von Nvidia und dem einstigen von Cisco Systems. Die Aktie des US-Unternehmens, das ähnlich wie Nvidia in seinem Segment als weit führend galt, war im März 2000 bei mehr als 80 US-Dollar gehandelt worden, war zwischenzeitlich jedoch auf nur noch rund 10 Dollar abgestürzt. Nach mehr als 20 Jahren ist Cisco inzwischen gerade einmal bei 48 Dollar angekommen, weit unter dem Wert zu den Hypezeiten.
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