Nvidia-Aktie: Das dürfte eigentlich nicht passieren!

KI-Chips von Nvidia erfreuen sich in China anscheinend größter Beliebtheit, obschon sie dort eigentlich gar nicht angeboten werden dürfen.

Auf einen Blick:
  • Trotz Verkaufsverbot scheinen KI-Chips von Nvidia in China recht leicht verfügbar zu sein.
  • Die Preise für das Mieten entsprechender Server sind teils sogar geringer als in den USA.
  • Vor allem kleinere Anbieter können das von den USA verhängte Verkaufsverbot offenbar umgehen.

Der chinesische Markt sollte für KI-Chips von Nvidia eigentlich größtenteils tabu sein. Die US-Behörden verhängten in der Vergangenheit gleich mehrere Verkaufsverbote, von denen beliebte Chips wie A100 und H100 betroffen sind. Laut einem Bericht der „Financial Times“ sind solche im Reich der Mitte aber dennoch fröhlich im Einsatz.

Tatsächlich sei es sogar oftmals günstiger als in den USA, entsprechend ausgestattete Cloud-Dienste zu mieten. Für die Nutzung eines Servers würden kleinere Anbieter demnach in China etwa 6 US-Dollar pro Stunde verlangen. Ein vergleichbares Angebot in den USA würde hingegen mit etwa 10 Dollar die Stunde zu Buche schlagen.

Nvidia sieht keine Schuld bei sich

Beobachter interpretieren die günstigen Preise als Indiz dafür, dass Nvidia-Chips in Hülle und Fülle in China verfügbar sind. Ein Start-up-Gründer teilte gegenüber Medien mit, zwei Chips mit weggeätzten Seriennummern aus Japan eingeschmuggelt zu haben. Nvidia ist sich über die Situation durchaus bewusst, sieht aber keinerlei Schuld bei sich.

Das Unternehmen bekräftigt, sich an sämtliche Exportbeschränkungen zu halten. Allerdings seien viele gebrauchte Chips im Umlauf, über die Nvidia selbst keine Kontrolle hat. Ändern wird sich daran wohl eher wenig, da die chinesische Regierung sehr wahrscheinlich gar kein Interesse daran hat, dem Schmuggel einen Riegel vorzuschieben. Dort werden Handelsbeschränkungen der USA ohnehin sehr kritisch, teils sogar als Affront gesehen.

Die Nvidia-Aktie wird leichter

Nvidia Aktie Chart

Optimisten sehen im regen Angebot in China vielleicht noch einen Hinweis darauf, dass KI-Chips von Nvidia weiterhin schwer gefragt sind. Doch an der Börse mehren sich Sorgen darüber, dass das atemberaubende Tempo beim Wachstum nachlassen könnte. Seit der jüngsten Zahlenvorlage befindet sich die Nvidia-Aktie in einer Korrekturphase. Jene setzte sich am Freitag mit Abschlägen von 4,1 Prozent fort, was den Kurs auf nur noch 102,83 Dollar beförderte.

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