Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von Nvidia steht vor einer spannenden Woche: Wird die Erholungstendenz, die den Chip-Giganten am Freitag von zuvor 127,40 auf immerhin 129,24 US-Dollar geführt hatte, anhalten? Oder kommt es zu einer erneuten Korrektur? Diese hatte die so erfolgsverwöhnte Nvidia-Aktie tags zuvor erlebt, war sie am Mittwoch doch noch bei mehr als 135 Dollar gehandelt worden. Das einzig Tröstliche: Nvidia war nicht allein, auch andere Techgrößen hatte es erwischt. Die Frage ist: Nachhaltig? Und wie wird das Attentat auf Donald Trump die Märkte beeinflussen.
Nvidia & Co verloren 623 Milliarden Börsenwert
In der vergangenen Woche prägte ein weitaus weniger dramatisches Ereignis den Handel. Es waren die neuesten US-Inflationsdaten, die die US-Börse mit Wucht getroffen hatten. Die Inflationsrate war im Juni unerwartet auf 3,0 Prozent gesunken, nachdem sie im Mai noch bei 3,3 Prozent lag. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit baldiger Zinssenkungen, was laut Wirtschaftswoche offenbar zu einem Ausverkauf von Tech-Aktien führte, die zuvor für ständige Rekordhochs an der Börse gesorgt hatten. Eine Gruppe von beliebten Tech-Aktie, gaben allesamt nach – und zwar wie noch nie zuvor.
Der Nasdaq 100 verlor am Donnerstag lediglich 2,2 Prozent. Die so genannten „Glorreichen Sieben“ jedoch, Apple, Microsoft, Amazon, Nvidia, Alphabet, Meta und Tesla, verzeichneten Verluste von 8,4 Prozent. „Zusammen sank ihr Börsenwert um 623 Milliarden Dollar – der größte Tagesverlust jemals“, so der Bericht. Am heftigsten erwischte es demnach die Aktien, die zuvor besonders gut liefen. Darunter eben Nvidia, deren Papiere um fast sechs Prozent fielen und damit etwa 180 Milliarden Dollar an Wert verloren. „Zum Vergleich: Deutschlands wertvollstes Unternehmen, SAP, hat einen Börsenwert von umgerechnet 235 Milliarden Dollar“, so die Wirtschaftswoche.
Nvidia-Aktie hat sich im Wert verdreißigfacht
Aber warum fallen die Kurse von Nvidia & Co, wenn die Zinsen sinken, was eher für die Investition in Aktien spricht? Laut des Berichts waren die neuen Wirtschaftsdaten „eher eine gefundene Ausrede für eine längst überfällige Korrektur bei Tech-Aktien“, so die Einschätzung. Diese waren zuvor in der Tat heiß gelaufen. Vor der Korrektur lag der Nasdaq-Index allein seit Jahresbeginn mit 25 Prozent im Plus.
- In den vergangenen zehn Jahren sei der Index damit fünfmal wertvoller geworden, der Dax habe sich in dem Zeitraum nicht einmal verdoppelt
- Tatsächlich hat sich die Aktie von Nvidia allein in den letzten fünf Jahren im Wert hingegen mehr als verdreißigfacht
Analysten hatten Entwicklung um KI unterschätzt
Dabei hatte die Aktie bereits im Juni eine deutliche Korrektur erlebt. Von 140,76 Dollar am 20. Juni, zudem das bis heute gültige Allzeithoch, waren die Papiere bis zum 24. Juni auf 118 Dollar durchgereicht worden. Dies entsprach einem Abschlag von 16 Prozent. Mit anderen Worten: Innerhalb von nur zwei Handelstagen, dazwischen lag ein Wochenende, war der Börsenwert von Nvidia damals sogar um mehr als 200 Milliarden Dollar gesunken. Seitdem hat er wieder um rund hundert Milliarden dazugewonnen.
Es sind ungeheure Summen, die da bewegt werden. Undenkbar bis vor noch nicht allzu langer Zeit, bevor der Hype um alle Aktien, die mit künstlicher Intelligenz zu tun haben, einsetzte – und Nvidia mit Hochleistungschips für Rechenzentren die Märkte euphorisierte.
- Das zeigen die Prognosen, die von den Analysten einst gegeben worden waren
- Die Experten hatten die (Börsen-)Entwicklung im Bereich KI völlig unterschätzt
Nvidia-Kursziel Anfang 2023 bei 20,25 Dollar
Noch im Januar 2023 lag das durchschnittliche Kursziel für die Nvidia-Aktie laut marketscreener.com bei sage und schreibe 20,25 US-Dollar, die Aktie notierte bei 16 Dollar. Doch bereits Endes des Monats war dieses Ziel übersprungen, notierten die Papiere erstmals bei 20,62 Dollar, bevor es wieder etwas zurückging. Es war die Ruhe vor dem Sturm. Mitte Mai 2023 übersprang die Nvidia-Aktie erstmals die Marke von 30 Dollar, im Juni Juni waren die 40 Dollar geknackt.
Die Experten kamen mit ihren Kurszielen nicht hinterher, die Vorgabe hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt im Schnitt auf lediglich gut 28 Dollar erhöht, im September lag es dann erstmals über 60 Dollar. Im Januar 2024 war auch diese Prognose überrannt, der Rest ist Geschichte.
Fondsmanagerin war Nvidia „zu teuer“
Cathie Wood, Fondsmanagerin des Tech-ETF ARK Innovation, war die ganze Sache laut Der Aktionär irgendwann nicht mehr geheuer. „Wir wären nicht überrascht, eine Pause bei den Ausgaben für Grafikprozessoren zu sehen“, wurde Wood Anfang März aus einem Schreiben an ihre Kunden zitiert. Langfristig könnte sich der Wettbewerb zudem verschärfen, warnte die. „Nicht nur AMD hat Erfolg, auch Nvidias Kunden, Cloud-Dienstleister und Unternehmen wie Tesla, entwickeln ihre eigenen KI-Chips.“
Woods Warnung klinge ein wenig nach Trotz, so die Einschätzung, schließlich habe sie ihre Nvidia-Position im Januar 2023 komplett verkauft. Begründung: Die Aktie sei zu teuer. Wie man sich irren kann. Seit dem Verkauf durch die Fondsmanagerin haben die Papiere sich im Wert annähernd verzehnfacht. Das durchschnittliche Kursziel von 56 Analysten liegt mittlerweile bei 136,10 Dollar. Das aber, so lehrt die Geschichte, muss gar nichts bedeuten.
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