Liebe Leserin, lieber Leser,
der Beruf des Analysten ist in der Regel ein gut bezahlter Job. Die selbst ernannten Experten sitzen bei Banken oder Analysehäusern, beobachten Märkte und Unternehmen, studieren Quartalsberichte und Ad-Hoc-Nachrichten, treffen sich mit CEOs und Finanzvorständen. Mit all diesem Wissen raten sie Anlegern dann, zu welchen Aktien sie am besten greifen sollten, und welchen Kurs sie mittelfristig zu erwarten hätten. Das ist in Bezug auf den US-Chip-Giganten Nvidia nicht anders. Und doch sollte man als Anleger eines beachten: Am besten macht man das Gegenteil dessen, was einem die Analysten beim US-Unternehmen raten. Das ist leider kein Scherz.
Nvidia-Kursziele im Februar 2024 viel zu niedrig
Dies wird zunächst deutlich beim Blick zurück: Es ist Ende Februar 2024, Nvidia hat seine Quartalszahlen veröffentlicht, und was für welche: Der Chipkonzern gibt einen Umsatzsprung um 265 Prozent im Jahresvergleich auf 22,1 Milliarden Dollar bekannt; meldet für das 4. Quartal 2023 einen Nettogewinn von 12,3 Milliarden Dollar, ein Plus von 769 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 1,41 Milliarden Dollar. Schön, schön, denken sich die Analysten, die weder solche Zahlen noch den dadurch ausgelösten Kurssprung bei der Nvidia-Aktie erwartet hatten.
- Die Papiere nämlich schossen am Tag der Veröffentlichung von zuvor 670 auf 780 US-Dollar
- Hektisch passten die Analysten ihre Prognosen an – von im Schnitt rund 700 auf knapp 900 Dollar
Nvidia markierte Rekordhoch bei 153 Dollar
Doch was soll man sagen? Die Aktie von Nvidia hielt sich einfach nicht an diese Vorgaben. Bereits im Mai kletterten die Anteilscheine des US-Unternehmens erstmals in ihrer Börsengeschichte über die Marke von 1000 Dollar, im Juni erreichte sie zwischenzeitlich einen Kurs von 1355 Dollar. Im Juli 2024 folgte bei Nvidia dann ein Aktiensplit im Verhältnis von 1:10, was die Aktie mit den heutigen Kursständen vergleichbar macht.
Damit wird deutlich: Mit umgerechnet 135,50 Dollar notierte Nvidia damals deutlich höher als aktuell, im Januar 2025 war nach einigen Kursschwankungen gar ein Rekordhoch von 153 Dollar erreicht. Und so wollten die Analysten offenbar nicht noch einmal danebenliegen – und empfohlen die Nvidia-Aktie nach den Quartalszahlen in diesem Februar in der überwältigenden Mehrheit zum Kauf. Laut marketscreener.com sind es derzeit 58 von 63 Beobachtern oder 92 Prozent.
Aktie schon vor Quartalsbericht zurückgefallen
Und das, es hätte ein Warnsignal sein können, obwohl die Anteilscheine des Chip-Spezialisten seit Januar bis vor dem Quartalsbericht auf nur noch gut 130 US-Dollar zurückgefallen waren. Nach einem offensichtlich guten Ergebnis wurden die Kursziele im Schnitt dennoch weiter erhöht. Hier nur eine kleine Auswahl der aktuellen Prognosen:
- UBS: 185,00 US-Dollar
- Bernstein Research: 185,00 US-Dollar
- JP Morgan: 170,00 US-Dollar
- Bank of America: 200 US-Dollar
Nvdia verliert weitere 15 Prozent Börsenwert
Und die Nvidia-Aktie? Machte wieder was sie wollte, in diesem Fall allerdings in die gegensätzliche Richtung. Sprich: Statt weiter zuzulegen, haben die Papiere seit dem Quartalsbericht auf aktuell 112 US-Dollar nachgegeben. Das ist ein Rückgang um nicht weniger als 15 Prozent. Seit ihrem Rekordstand im Januar hat Nvidia sogar knapp 30 Prozent an Börsenwert eingebüßt.
Sicherlich, es ist keinesfalls ausgeschlossen, dass die Aktie mittelfristig wieder zulegt. Es könnte jedoch genauso gut sein, dass die Korrektur beim KI-Profiteur weiter anhält. Es bleibt schlicht Spekulation. Die bittere Wahrheit aber ist: Jeder Anleger, der direkt nach den Empfehlungen der vermeintlichen Experten Nvidia-Aktien gekauft haben sollte, hat in jedem Fall den falschen Zeitpunkt zum Einstieg gewählt.
Jetzt bei Nvidia einsteigen? Nun ja.
Ob dieser jetzt gekommen ist, wie es nach dem heftigen Rücksetzer in zahlreichen Artikeln heißt? Nun ja. Man sollte vielleicht auf sein Bauchgefühl hören – aber auf keinen Fall einen Analysten dazu befragen.
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